Bezirksliga 12

Maxi Pelle (l.) traf zweimal - um dann in der Schlussszene gleich zwei Elfer zu verschießen. Foto: Archiv/Renger

Wenn nichtmal der zweite Elfer reingeht...


Von Fabian Renger

(09.09.22) "Unglücklicher kann man nicht verlieren." Steffen Büchters Resümee haben wir nichts hinzuzufügen. Denn der Trainer der Ibbenbürener Spielvereinigung erlebte ein beinahe denkwürdiges abendliches Heimspiel gegen den SC Greven 09. Mit 2:3 (1:2) verlorenen die Ibbenbürener. Exemplarisch für den Chancenwucher der ISV stand die Schlussszene: Es gab Strafstoß für die Hausherren. Maximilian Pelle forderte 09-Schnapper Lukas Fiedler heraus. Den ersten Versuch hielt Fiedler. Doch der Elfer musste wiederholt werden, die Gäste waren zu früh in die Box gelaufen. Pelle vs. Fiedler, Ausgabe zwei - und auch den parierte Fiedler. Danach war direkt Schluss. Gibt's doch gar nicht.

Die Grevener gingen früh mit 1:0 in Führung. Tiefer Ball auf Patrick Fechtel. 25 Meter, Volleyabnahme - der Ball schlug unter der Latte ein (3.). "Ein typischer Fechtel-Treffer", kommentierte 09-Coach Yannick Bauer. Er war mit dem Auftritt seiner Mannen nicht wirklich einverstanden. "Wir spielen dann relativ ängstlich weiter", vermisste Grevens Übungsleiter das nach einer Führung eigentlich obligatorische Selbstvertrauen. Die Brust wurde auch nicht breiter, als Bernd Lakenbrink nach Vorarbeit von Nils Wiethölter das 2:0 nachlegte (25.). Eine nahezu hundertprozentige Chancenauswertung. "Wir spielen so, als müssen wir uns entschuldigen, dass wir führen", so Bauer. Büchter verstand derweil die Welt nicht mehr. "Du spielst nur auf Grevens Tor, wir hatten vier bis fünf dicke Dinger, die wir machen müssen. Es hätte gut und gerne 4:1 für uns zur Halbzeit stehen können." Stand aber nur 1:2 aus ISV-Sicht. Pelle nickte eine Ecke sauber weg (38.).

Kurze Branquinho-Show

In der zweiten Halbzeit legten sich die Hausherren schließlich ein riesiges Ei. Adrian Thal zog einen Gegenspieler am Trikot, sah dafür Gelb-Rot (49.). "Das hat uns in die Karten gespielt", so Bauer. Rafael Branquinho scheiterte zunächst an Heim-Schnapper Sebastian Hörst (55.), um kurz darauf das Tor für Peter Lakenbrink aufzulegen - 3:1 für die Nullneuner (58.). Branquinho blieb Hauptdarsteller. Das 4:1 verpasste er, indem er am Pfosten scheiterte (61.)

Allmählich übernahmen die Gastgeber trotz Unterzahl das Zepter wieder in die eigene Hand. "Die Reaktion war super, wir haben weiter gepresst, sie immer wieder zu Ballverlusten gezwungen. Wir waren zu zehnt die bessere Mannschaft", berichtete Büchter. Pelle holte einen Elfer raus und zeigte sich zunächst aus elf Metern treffsicher (81.). Zeit satt war für den Ausgleich. Lennartd Bladt vergab zweimal, Büchter selbst traf die Latte. Und Pelles zweiter und dritter Elfmeter sollten ja nachher eine Beute für Fiedler werden...

"Es war kein gutes Spiel von uns", monierte Bauer unterm Strich eine fahrige Performance mit vielen Fehlpässe. "Das ist mir gerade aber egal. Wichtiger ist es: Wir sind mit dem zweiten Sieg in Folge in der Liga angekommen." Und seien wir doch mal alle ehrlich: Solche Siege sind ja irgendwie noch immer die geilsten...

ISV - SC Greven 09 2:3 (1:2)
0:1 Fechtel (3.), 0:2 B. Lakenbrink (25.)
1:2 Pelle (38.), 1:3 P. Lakenbrink (58.)
2:3 Pelle (81.).
Bes. Vorkommnisse: Gelb-Rote Karte für Ibbenbürens Adrian Thal (49.), Ibbenbürens Maximilian Pelle scheitert gleich zweimal per Elfmeter an Grevens Keeper Lukas Fiederl (90+2.)