Daniel Tünte (r.) warf sich voll rein, seine Flanken waren aber nicht immer präzise genug.
Bester Drensteinfurter nach der Pause: Yannick Gieseler (l.).
Issé Sander (r.) setzt sich hier kurz vor dem 1:0 gegen Rene Simon durch. In Hälfte zwei tauchte er ab.

Die elf Zeugen des Ivo Kolobaric


von Christian Lehmann

(13.04.15) Nach dem am Ende über die Zeit gewürgten 2:0-Sieg über die WSU musste Ivo Kolobaric erst einmal beim Vorstand zum Rapport antreten. Dem versicherte der Coach des SV Drensteinfurt: "Ich habe elf Zeugen. In der Kabine habe ich NICHT gesagt, hört auf, Fußball zu spielen und die Zweikämpfe anzunehmen. Die zweite Halbzeit kann ich mir deshalb auch nicht erklären."

Spaß beiseite. Die Drensteinfurter spielten ihren Stiefel vor der Pause ganz souverän und mit einer Bierruhe runter, um dann nach Wiederbeginn komplett ihre Linie zu verlieren. Michel Eising und Davor Brajkovic, bis zum Seitenwechsel noch die "Chefs" im Mittelfeld, erblassten und überließen den immer stärkeren Warendorfern das Feld. "Bis dahin lief alles über die beiden. Die haben sich dann aber selbst aus dem Spiel genommen." Einzig Oliver Logermann machte im Zentrum Meter ohne Ende. "Einer allein ist aber zu wenig", monierte der SVD-Coach. Gut für Stewwert, dass die SVD-Abwehr um Yannick Gieseler einen Sahnetag erwischte und die vielen Hereingaben in den Strafraum immer wieder klären konnten. Immerhin wusste Kolobaric: "Letzte Saison hätten wir so ein Spiel noch verloren."

Viele Nickeligkeiten

Es war wie immer gegen die WSU: Viel Hektik, viele Zweikämpfe, viele kleine Nickeligkeiten. Und wie schon zweimal in der Vorsaison kam der Sieger aus Stewwert. Die Meinung, dass der Erfolg der Gastgeber sehr schmeichelhaft war, hatte WSU-Co-Trainer André Lütke-Frie absolut nicht exklusiv. "Wir waren in der zweiten Halbzeit die bessere Mannschaft und hätten einen Punkt mindestens verdient gehabt." Dafür muss man aber auch das Tor treffen, und genau da haperte es im Warendorfer Spiel. "Bis zum Strafraum war das gut, dann fehlte der letzte Pass", monierte Lütke-Frie.

War die Elf von Oliver Glöden im ersten Durchgang noch zu vorsichtig, fehlte ihr nach der Pause die Präzision im letzten Drittel. "Mit der zweiten Hälfte können wir gut leben, mit dem Ergebnis nicht." Sieben Punkte beträgt der Vorsprung der Warendorfer auf den ersten Abstiegsplatz. Es stehen noch neun heiße Spiele aus. Wenn die WSU so auftritt wie in Durchgang zwei im Erlfeld und dann auch noch die Bude trifft, sollte der Klassenerhalt aber drin sein.