Die Sassenberger mit Alexander Brandes konnten Philip Schange (r.) nur schwer vom Ball trennen. Am Ende setzten sich die Freckenhorster um Alexander Zert (l.) im Derby durch.

Ein echtes Derby


von Svenja Kleditzsch

(18.09.16) Die Partie zwischen Freckenhorst und Sassenberg hatte so ziemlich alles zu bieten, was ein Lokalderby ausmacht: viele Zweikämpfe, kleinere Fouls und Nickligkeiten, viele Chancen und schließlich auch noch fünf Tore gab es für die knapp 250 Zuschauer am Feidiek zu sehen. Am Ende durften die Hausherren sich über einen engen 3:2 (1:1)-Sieg freuen.

Schon zu Beginn war die Partie von beiden Seiten zwar hart umkämpft, aber nicht unfair oder unnötig aggressiv geführt. Die Freckenhorster erarbeiteten sich vor eigenem Publikum etwas mehr Spielanteile und hatten auch die erste gute Chance im Spiel: Nils Leivermanns direkter Freistoß ging allerdings knapp am Sassenberger Kasten vorbei (4.). Im Gegenzug zeigte sich auch Sassenberg in der Offensive, der Kopfball von Andre Risse parierte Freckenhorst-Torwart Sebastian Neukötter aber sicher (7.).

Freckenhorst mit leichten Feldvorteilen

Die Gastgeber waren in den ersten zwanzig Minuten galliger und versuchten, sich in der gegnerischen Hälfte festzusetzen. Immer wieder wurden Seitenverlagerungen durch hohe Diagonalbälle auf die Außenpositionen geführt. Nach 25 Minuten belohnten sich die Freckenhorster dann für ihre Mühen: Aus kurzer Distanz markierte David Krolikowski den Führungstreffer, nachdem die VfL-Abwehr recht schläfrig agiert hatte.

Mit der Führung im Rücken wurden die Freckenhorster sicherer und hätten per direktem Freistoß direkt erhöhen können: Philipp Schange traf jedoch nur den Pfosten, von wo aus der Ball knapp vor die Linie prallte. Torwart Carsten Wildner stürzte sich auf den Ball und verhinderte den zweiten Gegentreffer (27.). Sassenberg kämpfte sich langsam ins Spiel zurück und eroberte wieder mehr Spielanteile, auch wenn die erste zwingende Aktion bis zur 37. Minute warten musste. Eine zu kurz abgewehrte Ecke brachte den TuS in Bedrängnis, Sassenbergs Top-Torjäger Artur Sperle schaltete am Schnellsten und schob ein.

Sperles zweiter Treffer

Mit dem 1:1 zur Pause waren beide Mannschaften recht gut bedient, auch wenn Freckenhorst leicht besser im Spiel war. Nach Wiederanpfiff kam Sassenberg besser aus der Kabine. Kaum drei Minuten waren gespielt, da stockte Sperle sein Trefferkonto noch weiter auf: Nach einem flach herein gegebenen Freistoß aus halblinker Position vollendete er flach ins linke Eck. Die Freckenhorster schienen davon allerdings nicht sonderlich geschockt.

Da beide Mannschaften in der Defensive über weite Strecken recht ordentlich standen und es offensiv an wirklich guten Ideen mangelte, spielte sich die Partie hauptsächlich zwischen den Strafräumen ab. Durch viele kleinere Fouls häuften sich die Unterbrechungen und die Partie verlor zwischenzeitlich etwas an spielerischer Klasse. Spannend machte es dann Pierre Jöcker, der per Foulelfmeter erneut den Ausgleich herstellte (54.). "Der Strafstoß war komplett gerechtfertigt", so Freckenhorst-Trainer Andreas Strump. Sassenberg-Torwart Wildner hatte den eingewechselten Maximilian Kretzer im Strafraum von den Beinen geholt. "Das Tor haben wir uns selbst eingeschenkt", ärgerte sich Sassenberg-Coach Stefan Brinkmann.

Elfmeter als Knackpunkt

"Das Elfmeter-Tor war der Knackpunkt im Spiel", erklärte Strump. Nach dem 2:2 war sein Team wieder besser im Spiel, auch wenn die großen Chancen zunächst ausblieben. Erst in der 67. Minute fiel das entscheidende Tor: Per Hereingabe von Leivermann traf der zwei Minuten zuvor eingewechselte Marius Gohl zur erneuten Führung.

Kurz vor Schluss wurde es dann noch einmal brenzlig im Freckenhorster Strafraum: Nach einem guten Pass von VfL-Kapitän Stefan Wortmann durch die Schnittstelle der Abwehr tauchte Artur Sperle alleine vor Neukötter auf, der Torwart parierte jedoch und hielt die drei Punkte für seine Mannschaft fest. "Das war ein hartes Stück Arbeit", resümierte Strump nach Abpfiff: "Wir sind super glücklich, hätten aber noch sicherer spielen müssen."

Auch Brinkmann hatte nach Spielende lobende Worte für sein Team übrig: "Wir sind sehr geschlossen aufgetreten und müssen jetzt genauso weiterarbeiten." Noch immer steht auf dem Sassenberger Punktekonto nur ein einziger Zähler und langsam wird der Abstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz immer größer: Fünf Punkte beträgt die Differenz zu Platz 13 momentan.

TuS Freckenhorst - VfL Sassenberg     3:2 (1:1)
1:0 Krolikowski (25.), 1:1 Sperle (37.),
1:2 Sperle (48.), 2:2 Jöcker (54./FE),
3:2 Gohl (67.)
TuS Freckenhorst: Neukötter - Zert (80. Lins), Gierhake, Kaminski, Leivermann - Röös, Harbert - Schange, Krolikowski (65. Gohl), Winkelnkemper (46. Mersmann) - Jöcker
VfL Sassenberg: Wildner - Happe, Risse, Nienaber, Brandes (85. Gangolf) - Wagner, Ketteler - Justus (77. Reiling), Wortmann, Vogelsang - Sperle

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