Nouhi, Meuter und Gärtner sind die Siegbringer


Von Fabian Renger

(26.10.20) In der ersten Halbzeit hatte der SV Neubeckum auswärts bei den SF Ostinghausen ein Problem namens Adam Nouhi. Den linken Raketenmann sahen die Neubeckumer Defensivakteure meistens nur im Rückspiegel. Später im Spiel konnte man schon fast von einer Meuterei reden - denn auf der rechten Sturmfront war Marcel Meuter plötzlich der flinke Flitzer. Und dann, als Neubeckum nochmal aufkam, stabilisierte der erfahrene 1,98-Meter-Riese Achim Gärtner die SFO-Hintermannschaft. So trug es sich zu, dass Ostinghausen 2:1 (1:0) siegreich blieb.

Durchgang eins, Adam Nouhi: Er schrieb das erste Kapitel dieser 90 Minuten. Auf seiner linken Bahn war er 'Mr. Unstoppable '. Immer wieder setzte Ostinghausen auf feine Diagonalbälle hinter die Kette, immer wieder war Nouhi auf und davon. Zu schnell war er dabei oft für die Gäste. Zur Halbzeit hätte es nicht nur 1:0 stehen können für Ostinghausen, sondern gut und gerne auch 3:0. Oder 4:0. Oder noch höher. "Bis zum letzten Pass war's fantastisch", lobte SFO-Coach Rüdiger Hötte. Danach fehlte meistens noch die letzte Klarheit im Pass. So blieb's bei Nouhis Tor, der von halblinks souverän einnetzte (17.). Was vor allem den Coach freute. "Er ist schnell und trickreich, aber kein Selbstdarsteller." So bläute Hötte dem sonst oft zu mannschaftsdienlichen Nouhi vorm Spiel nochmal ein, es auch mal selbst mit dem Abschluss probieren. Er gehorchte.

Durchgang zwei, Marcel Meuter: Da Neubeckum personell umstellte, den Rechtsverteidiger wechselte und damit Nouhi etwas den Zahn zog, ließ sich Hötte etwas einfallen. Marcel Meuter kam nach einer runden Stunde ins Spiel (57.). Er fühlt sich auf der rechten Seite am wohlsten. Und auch Meuter war kaum zu stoppen. Wie ihn der SVN beim 2:0 gewähren ließ, als Meuter an mehreren Gäste-Kickern vorbei lief, als wären sie unbewegliche Statuen, das hatte schon was (64.).

Zwei schnelle Leute, die für Alarm sorgten. Dennoch: Neubeckums Coach Bengt Pfeiffer war nicht unzufrieden. In der ersten Halbzeit, ja, da hatten die Neubeckumer Glück, das sah er auch so. Aber die zweite Hälfte? "Da sind wir ganz anders aufgetreten", bemerkte er. Paul Franzpötter traf beispielsweise die Latte (60.). Im zweiten Abschnitt stellte Pfeiffer den Zehner ganz vorne in den Sturm. Dass er das kann, zeigte der Ex-A-Junior, der sich im ersten Seniorenjahr befindet, später nochmal. Franzpötters 2:1-Anschlusstreffer sei ein Mittelstürmer-Tor gewesen, erzählte Pfeiffer. Im Grätschten übertölpelte Franzpötter dabei den Heim-Schnapper (74.). Die Hälfte der Bude ging aber aufs Konto von Leon Schmidt, der zuvor mehrere Gäste-Spieler auf der rechten Seite auszauberte und dabei auch mal die Hacke zur Hilfe nahm.

Neubeckum war präsenter als zuvor in den Zweikämpfen. "Das war mehr oder weniger ein offener Schlagabtausch", fand Pfeiffer. Auf den hatte Hötte aber auch eine Antwort. Gärtner nämlich. Der ist Routinier, wurde vor der Saison reaktiviert und brachte mit seinen fast zwei Metern Gardemaß mächtig Ordnung in die hinteren SFO-Reihen.

SF Ostinghausen - SV Neubeckum 2:1 (1:0)
1:0 Nouhi (17.), 2:0 Meuter (64.)
2:1 Franzpötter (74.)