Eine Niederlage der anderen Art

Von Fabian Renger

(06.12.21) Ja, der SV Neubeckum verlor das vierte Spiel in Folge. Doch die 1:3 (1:3)-Heimpleite gegen die SF Ostinghausen hatte eine andere Qualität als die vorherigen drei wirklich bitterbösen Begegnungen des SVN. Denn insbesondere in der zweiten Hälfte ergab sich die Truppe von Bengt Pfeiffer keineswegs ihrem Schicksal. Mehr noch: Mit etwas Fortune wäre sogar ein Punkt drin gewesen. Chancen waren jedenfalls genug da.

"Wir können mit 60 Minuten absolut zufrieden sein. Die Einstellung war von Beginn an auch ganz gut", so der Übungsleiter. Dreimal klingelte es dennoch in der abermals von seinem Bruder Ole gehüteten Hütte. Nach vier Minuten netzte Nihat Erdöl ein, als er einen schläfrigen Augenblick in der SVN-Defensive ausnutzte. Die beiden folgenden Gegentreffer waren aus Neubeckums Sicht absolut vermeidbar. Tim Linnemann unterlief nach einer durchgeflutschten Ecke ein extrem unglückliches Eigentor (25.). Erdöl erhöhte auf 3:0 und profitierte dabei von einem Missverständnis und einem Kommunikationsfehler in Neubeckums Hintermannschaft (36.).

"Das war nicht so wie in den letzten Wochen"

In den vergangenen Wochen wäre Neubeckum nun wahrscheinlich komplett in sich zusammen gefallen. 16 Gegentore gab's in den vorherigen drei Partien. Auch gegen Ostinghausen war die Stimmung kurzzeitig wieder gedämpft, doch Bengt Pfeiffer machte einen Unterschied aus: "Das war nicht so wie in den letzten Wochen. Die Stimmung wurde schnell wieder positiv." Quasi mit dem Halbzeitpfiff verkürzte Egzon Buzhala auf 1:3. Nach einem Eckball köpfte Davin Wöstmann an die Latte, den Abpraller verwertete der Innenverteidiger.

Neubeckum machte nach dem Seitenwechsel immer weiter auf und drückte in Richtung Anschluss. Mit Michel Osmanovic brachte Bengt Pfeiffer hernach auch einen Schwung Offensivwucht fürs zentrale Mittelfeld. Beinahe hätte sich das ausbezahlt. Doch Osmanovic scheiterte kurz nach seiner Einwechslung am Pfosten, auch Stefanos Dontsis hatte das 3:2 auf dem Fuß, doch bei seinem Abschluss fehlten nur wenige Zentimeter. Freilich: Auch für die Gäste ergaben sich so Lücken, doch die SFO vermochten es nicht, das 4:1 zu erzielen und damit den Ofen der Gastgeber frühzeitig auszustellen. "Wir müssen die positive Stimmung jetzt mitnehmen", war Bengt Pfeiffer nach Spielschluss positiv gestimmt. Er hatte bei seinen Kickern weniger hängende Schultern als zuletzt ausgemacht. Auf dieser munteren Leistung lässt es sich zumindest aufbauen.

SV Neubeckum - SF Ostinghausen 1:3 (1:3)
0:1 Erdöl (4.), 0:2 Linnemann (25./ET)
0:3 Erdöl (36.), 1:3 Buzhala (45+1.)