Bezirksliga 7

Cappel hat nicht den Hauch einer Chance

Von Fabian Renger

(13.12.21) "Das war eine absolut verdiente Niederlage gegen den besten Gegner, gegen den wir je in der Bezirksliga gespielt haben." Diesen Ritterschlag bekam Westfalia Soest vom Benedikt Bilstein. Der ist Coach des SuS Cappel, der die Soester am Sonntag an der heimischen Stiftsallee begrüßte. Soest, weiterhin punktverlustfrei, wies die Hausherren aber mal sowas von in die Schranken. Nach  90 relativ einseitigen Minuten hieß es aus offizieller Sicht 0:6 (0:4).

Sagen wir es mal so: Der Platz war angesichts der Witterungsbedingungen in keinem besonders berauschenden Zustand. Doch welcher Naturrasen war das schon am Sonntag. "Umso mehr habe ich mich natürlich gefreut, dass die Jungs auch auf so einem Platz Fußball gespielt haben", berichtete Soests Übungsleiter Ibou Mbaye. "Das hätte ich nicht gedacht, dass das so möglich war." Seine Mannen streuten - so gut es eben ging - ein paar nette Kombinationen ein, verlagerten gegen die defensiv strukturierten Gastgeber geduldig die Seiten. Das war ein sehr abgeklärter, ein sehr souveräner Auftritt vom Spitzenreiter. Also nichts Neues. Die gefühlte Ballbesitz-Statistik: 80 Prozent für die Gäste, 20 für die Hausherren.

"Wir waren kaum an der Kugel"

"Wir waren kaum an der Kugel, das Spiel war quasi nach drei Minuten erledigt", ging Bilsteins vorgegebene Marschroute, lange die Null zu halten, völlig daneben. Simon Kötter markierte nach eben jenen drei Minuten das 1:0 für die Gäste, der Mittelfeldspieler erhöhte auch noch auf 2:0 (22.). Das 3:0 ging aufs Konto von Kevin Teichrib (32.), das 4:0 erzielte Philipp Ratz (37.). Rat ist Innenverteidiger, er traf aus dem Spiel heraus. Mittelstürmer Teichrib kommt bei der starken Offensiv-Konkurrenz der Westfalia nicht immer zum Zuge. Es war sein Startelf-Debüt, er flemmte anstelle vo Lukas Brenk. "Er hatte gut trainiert", erklärte Mbaye. Auch Teichrib zeigte, dass auf ihn Verlass war.

In der zweiten Hälfte legten Kapitän und Sechser Steffen Hinne-Schneider (71.) sowie Henning Grothe (88.) die Tore fünf und sechs nach. Top-Torjäger Mario Jurss ging ausnahmsweise leer aus. "Mich hat's gefreut, dass wir mal andere Torschützen hatten und gesehen haben, dass auch andere die Tore schießen können", erfreute sich Mbaye an den vielen verschiedenen Torschützen, die mal andere Namen trugen als die üblichen Verdächtigen. "Wir haben als Mannschaft gut zusammengespielt", so Mbaye.

Was er besonders hervorhob: Das Spiel blieb jederzeit fair. Es gab bloß eine Gelbe Karte. Cappel fing trotz der deutlichen Unterlegenheit zu keinem Zeitpunkt mit irgendwelchen Frustfouls an. "Das rechne ich den Jungs hoch an", so Bilstein. Er hatte seiner Elf in der Pause spaßeshalber frei Essen und frei Trinken versprochen, falls sie in den zweiten 45 Minuten die Null hält. Doch das ist gegen diese Soester einfach kaum bis gar nicht möglich....

SuS Cappel - Westfalia Soest 0:6 (0:4)
0:1 Kötter (3.), 0:2 Kötter (22.)
0:3 Teichrib (32.), 0:4 Ratz (37.)
0:5 Hinne-Schneider (71.), 0:6 Grothe (88.)