Bezirksliga 7

Torhüter Pierre Wamba und der TuS SG Oestinghausen gewannen gegen Neubeckum - nur auf dem Papier war es so deutlich. Foto: Archiv

Oestinghausen bekommt in der Pause was zu hören


Von Fabian Renger

(27.09.21) "Es ist ein bisschen lauter geworden in der Kabine." Nanu? Haben wir einen Sprung in der Schüssel? TuS SG Oestinghausens Übungsleiter Dierk Meincke war nach dem 4:1 (2:1)-Heimsieg über den SV Neubeckum keinesfalls zu tausend Prozent happy. Eher im Gegenteil. Insbesondere in der ersten Halbzeit "verdienten" sich seine Jungs eine kleine Kabinenpredigt...

Eigentlich lautete Oestinghausens Plan nicht, die Bälle lang zu prügeln und hinterher zu rennen. Kurzes Hölzchen statt langes Holz, wenn man so will. (gibt's den "Kurzes Hölzchen"-Ausdruck überhaupt? Wenn nicht, dann ab sofort...) Doch die Hausherren kombinierten sich nicht durch, setzten auf langen Hafer, produzierten viel zu viele Fehlpässe, stellten sich bei Standards doof an und hin, zudem vermisste Meincke auch das interne Coaching auf dem Platz. Beim Gegentreffer half sein Team zu allem Überfluss auch noch mit. Lange, lange Liste an Mängeln.

"Den Scorerpunkt kriegt er nicht..."

Ruben Brinker legte Jungspund Philipp Halfar die Kugel mustergültig auf. Das Problem: Brinker spielt für die Hausherren, Halfar für die Gäste. Letztgenannter ließ sich die Chance nicht nehmen - 0:1 (4.). "Einen Scorerpunkt kriegt er dafür nicht von mir", witzelte Meincke. Zunächst bewahrte SVN-Schnapper Lukas Beckmann seine Elf gegen Nico Scholz vorm Ausgleich (9.), dann schlug es gleich zweimal innerhalb von kürzester Zeit bei ihm ein. Niklas Scholle setzte sich auf der linken Bahn super durch, im Zentrum schloss Dervis Ustaoglu erfolgreich ab (24.). Zwei Minuten drauf profitierte Moritz Pipers von einer schönen Vorlage des Neubeckumers Jannik Hustemeier - 2:1 (26.). Spiel gedreht, die Ereignisse wiederholt. Gibt's ja nicht.

"In der ersten Halbzeit waren auf auf Augenhöhe", befand Gäste-Trainer Bengt Pfeiffer. Das Problem seiner Mannschaft: Abgesehen von einer zwischenzeitlichen Druckphase mitsamt Aluminium-Treffer ging nach dem Seitenwechsel immer und immer weniger. Das war einerseits in Fitness-Rückständen begründet, andererseits aber auch an Neubeckums dünner Personaldecke. Pfeiffer selbst gab beispielsweise notgedrungen später sein Debüt. "Uns hat die Frische in den Beinen gefehlt", so Pfeiffer.

Ustaoglu mit Zuckerpass

Oestinghausen fand nach Wiederbeginn zunächst deutlich besser in die Spur. Das 3:1 von Niklas Senk bereitete Ustaoglu mit einem Zuckerpass vor (56.), die Vorentscheidung. Wie gesagt: Neubeckum muckte zwischendurch nochmal auf, doch da ging nix mehr. In der Schlussphase flog schließlich Senk wegen Ballwegschlagens mit Gelb-Rot vom Platz (89.), was Jannis Risse aber nicht an der Hütte zum 4:1-Endstand hinderte (90+1.).

"Man muss sagen, dass wir das ohne Werthschulte und Weber ganz gut hinkriegen", bilanzierte Meincke. Zumindest am Resultat war ja nix auszusetzen. Pfeiffer lobte derweil die beiden Keeper der Teams für ihre gute Leistungen und zog auch etwas Positives aus dem Nachmittag mit: "Wir haben  gesehen, dass wir mit einer ambitionierten Bezirksliga-Mannschaft mithalten können. Das Ergebnis hört sich zu hoch an. Wir haben leider nur ein Tor erzielt, obwohl wir Torchancen hatten. Es hätte auch 4:4 oder 5:5 ausgehen können."

TuS SG Oestinghausen - SV Neubeckum 4:1 (2:1)
0:1 Halfar (4.), 1:1 Ustaoglu (24.)
2:1 Pipers (26.), 3:1 Senk (56.)
4:1 Risse (90+1.)
Bes. Vorkommnis: Gelb-Rot für Niklas Senk (Ball wegschlagen/89.)