Ein Bild mit Symbolcharakter: Wacker scheitert an Borchens Schnapperin Katharina Vollbracht.
Und auch in dieser Szene bleibt Borchens Torfrau Siegerin gegen Lara Pahlig.

Wackers gefühlte Niederlage

von Till Meyer

(23.04.17) Der eine Punkt fühlt sich nicht gut an - zumindest nicht für Wacker Mecklenbeck. Die Elf von der Egelshove lieferte nämlich gegen den SC Borchen eine starke Partie ab, agierte 23 Minuten in Überzahl, hatte eine Reihe dickster Chancen und spielte letztlich doch nur 0:0-Unentschieden. Ein Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt, wenngleich natürlich auch dieser eine Zähler in der Endabrechnung noch wichtig sein kann.

Dass die Wacker-Ladies kicken können, zeigten sie vor allem im ersten Durchgang. Couragiert, mit Spielwitz und der nötigen Ballsicherheit beschäftigten die Gastgeberinnen den SC doch nachhaltig und ließen diesen praktisch nicht zur Entfaltung kommen. Einzige Ausnahme war die 25. Spielminute, als Borchens Anika Franke urplötzlich frei durch war, von Britta Stein nicht mehr eingeholt wurde und alleine auf Schnapperin Jule Krützmann zusteuerte. Krützmann bewahrte allerdings die Ruhe und zeigte ihre ganze Klasse, indem sie den Winkel geschickt verkürzte, nicht in die Knie ging und die Murmel letztlich zu Ecke klärte. Ansonsten war sie beschäftigungslos, da Mecklenbeck das Spielgeschehen unter Kontrolle hatte. Einzig und allein die klaren, die gefährlichen Abschlüsse fehlten noch. 

Pels bringt Schwung

Das änderte sich allerdings, als Top-Torjägerin Kathrins Pels für die angeschlagene Luisa Faber, sie hatte einen Ball unglücklich voll auf die Zwölf bekommen, kurz vor der Pause ins Spiel kam. Sofort war sie Zielspielerin sämtlicher lang geschlagener Bälle der Gastgeberinnen. Und diese waren keine planlosen Schläge, wenngleich das Spiel als solches im zweiten Durchgang etwas verflachte, sondern gut getimde Bälle von vorzugsweise Britta Stein. Problem an der Sache, und letztlich Wackers großes Manko, war der Umstand, dass das Leder einfach nicht in den Kasten wollte. Auch nicht nachdem Borchens Beate Austerschmidt mit glatt Rot vom Platz musste (67.). Sie war Pels als letzte Frau in die Hacken gelaufen - außerhalb des Sechzehners. Dennoch, das Geschrei und die Hektik war groß, doch der Tatort lag zweifelsohne kurz vor der Linie. 


Nummerische Überzahl

Wenig überraschend hatte Mecklenbeck in der Folge alles unter Kontrolle, wenngleich oftmals das nötige Tempo und die Breite im Spiel fehlte - im Gegensatz zum ersten Durchlauf. Allen voran Mareike Große-Scharmann hatte auf ihrer rechten Seite einige unglückliche Aktionen. Chancen gab es aber dennoch - und das auch noch in Hülle und Fülle, aber Pels (68./75), der Querbalken nach Querschläger Borchens (89.) und Lara Pahlig vergaben beziehungsweise standen dem Torerfolg im Wege. Dabei machte Pahlig in der Schlussminute im Grunde alles richtig, als sie durchstartete, durch kam, den Kopf oben hatte und die Asse von der linke Seite flach ins lange Eck schob - allerdings einen Tick zu genau, denn der Ball strich am Pfosten vorbei. Das war sie, die große und zugleich letzte Chance, den ohne Frage verdienten Dreier einzutüten. 

Frust

"Das fühlt sich momentan wie eine Niederlage an. Wir haben ein bärenstarkes Spiel gemacht, hinten konzentriert agiert, viele Chancen herausgespielt, aber holen nur einen Punkt. Das ist bitter, aber man darf nicht vergessen, auch dieser Punkt kann noch ganz wichtig werden", war Wacker-Coach Andre Frankrone in der Ergebnisbewertung des Spiels hin- und hergerissen.

Wacker Mecklenbeck - SC Borchen     0:0