Haben sich mittlerweile in die obere Tabellenhälfte gespielt: Gonzalo Redondo Conde (l.), Kilian Höring (r.) und der SV Herbern.

Herberns Ruhe zahlt sich aus


Von Nils Tyczewski

(22.03.17) Anfang Oktober war der Tiefpunkt erreicht. Nach sieben Spielen ohne Sieg war der SV Herbern in der Landesliga auf dem letzten Tabellenplatz angekommen. Hinzu kam das Pokal-Aus beim klassentieferen TuS Altenberge. Trainer Holger Möllers wusste nicht mehr so recht weiter und begann, an seiner eigenen Arbeit zu zweifeln. „Ich habe aber immer die volle Rückendeckung des Vereins gespürt. Und auch erfahrene Trainerkollegen haben mir geraten, meinen Weg weiterzugehen“, berichtet der Coach.

Die Ruhe und Beharrlichkeit, mit der Möllers und der Klub ganz entgegen der vermeintlich überall gültigen Regeln des Fußballgeschäfts agierten, scheint sich auszuzahlen. Schritt für Schritt arbeiteten sich Team und Trainer gemeinsam aus der Krise. Seit dem 2:3 gegen RW Deuten am 7. Spieltag bis zum vergangenen Wochenende haben die Blau-Gelben von 13 Spielen nur noch eines verloren.

In der oberen Hälfte angekommen

Gut, am Wochenende unterlag Herbern Tabellenführer Beckum mit 0:1. Mittlerweile steht der SVH aber als Siebter sogar in der oberen Tabellenhälfte. Ohne die vielen ärgerlichen Unentschieden wäre das Thema Abstiegskampf wohl erledigt.

Wie hat der Klub, wie haben Möllers und seine Mannschaft die Krise gemeistert? Der Coach könnte sich selbst feiern und in salbungsvollen Worten von Stellschrauben oder Systemumstellungen berichten. Macht er aber nicht. Möllers sagt nur: „Das war kein Hexenwerk. Ich habe eigentlich nicht viel verändert. Vielleicht mussten die Mannschaft und ich uns erst ein wenig kennenlernen.“ Nicht spannend, nicht spektakulär, aber erfrischend ehrlich.

Auch das familiäre Umfeld in Herbern spielt eine Rolle und half, in der Krise die nötige Ruhe zu bewahren. Selbst in einer Phase, in der der Gang auf den Rasen für die Spieler nicht immer angenehm war, konnte Möllers auf eine gute Trainingsbeteiligung zählen. „Unsere Jungs kommen alle hier aus der Gegend, die Identifikation mit dem Verein ist groß. 16 bis 20 Leute habe ich eigentlich immer da“, berichtet der Coach. „Das ist ein Faustpfand, um das mich andere Landesligatrainer beneiden.“

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