"Unverdienter kann man nicht gewinnen"


von Nils Tyczewski

(30.10.16) In der Schlussphase überschlugen sich die Ereignisse. Dramatik pur, aber Stemmert blieb cool. Der Lohn waren ein knapper 2:1-Erfolg und drei wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt. Trainer Christoph Klein-Reesink war der Dreier am Ende fast ein bisschen peinlich. "Unverdienter kann man ein Spiel gar nicht gewinnen", fasste der Coach zusammen.

Ursache für "Reeses" Diagnose war vor allem die grottenschlechte erste Halbzeit seiner Mannschaft. "Wenn wir zur Pause mit 6:0 hinten liegen, kann sich keiner beschweren", berichtete Stemmerts Trainer. "Wir haben gar nicht stattgefunden und den Gegner zum Toreschießen eingeladen." Von dieser Einladung schien Dülmen aber nicht viel zu halten. Nach dem 1:0 durch Alexander Kock (3.) schlugen die Hausherren alle weiteren noch so schön verzierten Gaben aus. Stattdessen schloss Lucas Bahlmann den ersten guten SVB-Angriff mit dem Ausgleich ab (43.).

Nach dem Seitenwechsel gestaltete Stemmert die Partie dann wenigstens ansatzweise offen. Die Fehlerquote in der Defensive wurde minimiert. Im Angriff ging bis auf einen Lattenkopfball von Chris Radecke ging aber weiter wenig. Dann begann die hektische Schlussphase. Zunächst sah Jonas Goßling für ein Foul die gelbe Karte. Mit gestrecktem Daumen signalisiserte der Dülmener Schiedsrichter Florian Kaposty seine Zustimmung. Der Referee fand weder Goßlings ironische Gestee noch sein hämisches Grinsen witizig und schickte die zweite Gelbe gleich hinterher (85.). Drei Minuten später durfte auch Ex-Profi Marcus Fischer gehen. Kaposty hatte nach einem langen Abschlag und anschließendem Zweikampf auf Foul gegen den ehemaligen Stürmer des VfL Bochum entschieden. Dessen Reaktion: "Das ist doch lächerlich". Fand Kaposty überhaupt nicht. Rot (88.)!

In doppelter Überzahl gelang Burgsteinfurt dann noch der Siegtreffer. Und der fiel - eine Seltenheit an diesem Tag - so, wie Klein-Reesing sich das vorgestellt hatte. Er hatte zunächst Max Feldhues eingewechselt, "weil der gute Pässe in die Tiefe spielt". Ebenfalls von der Bank kam Kevin Behn. "Weil er schnell ist und einfach mal wieder dran war mit einem Tor". Zweite Minute der Nachspielzeit: Ballbesitz Stemmert. Die Kugel kommt in der Zentrale zu Feldhues. Pass in die Tiefe. Kevin, das "Wiesel aus Horstmar", Behn gewinnt das Laufduell und schiebt ein. 2:1. Sieg!

Und nochmal Reese: "Unverdienter kann man nicht gewinnen! Aber solche Punkte nimmt man ja am liebsten mit."

 

TSG Dülmen - SV Burgsteinfurt        1:2 (1:1)
Tore: 1:0 Kock (3.), 1:1 Bahlmann (43.),
1:2 K. Behn (90.+2)
Gelb-Rot: Goßling (85.)
Rot: Fischer (88.)

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