Alternative zum Tatort gefällig?

von Lukas Reutter

(13.11.16) Für alle, denen der Tatort am Sonntag nicht mehr spannend genug ist, bietet sich nun eine attraktive Alternative zum Krimiklassiker. Der heutige Redaktionstipp: SV Mesum gegen den Westfalia Gemen. Ausnahmsweise wird auch mal gespoilert - Endstand 1:0 (0:0) für Mesum.

Zugegebenermaßen, auch der beste Film hat mal ruhigere Passagen. Neben wenigen Torchancen passierte nicht allzu viel in der ersten Hälfte. Mesum war hauptsächlich damit beschäftigt, ein Loch in der engen Fünferkette der Gemener zu finden, während diese es immer wieder gut mit langen Diagonalbällen aus der eigenen Hälfte heraus versuchten. In der Folge entstand ein zähes, hitziges Spiel mit einem viel beschäftigen Schiedsrichter und einer Kartenausbeute, die sich durchaus sehen lassen konnte: neun gelbe Karten und einer Ampelkarte zum krönenden Abschluss. "Ich würde nicht sagen, dass es ein unfaires Spiel war, aber voll mit Fouls war es schon", so SVM-Coach Marcel Langenstroer nach der Begegnung. 

Fulminante Schlussphase

Wurde es dann mal gefährlich, so waren es häufig die Jungs aus dem Hassenbrock, die mit guten Kombinationen an der Hintermannschaft der Gäste vorbeikamen. So war es beispielsweise Angreifer Felix Stehr, der vor der Pause aus 16 Metern frei zum Schuss kam.  Noch etwas knapper wurde es dann, als der andere Mesum-Stürmer, Kemel Koussaybani, allein auf Gemens Keeper Sven Schneider zulief, es aber unter Druck nicht mehr schaffte, den Ball über die Linie zu bugsieren. 

Nun aber genug von dem "Allerweltsfußball" und rein in die krimireife Schlussphase: Zuerst gelang es der Langenstroer-Truppe nach einer Gemen-Ecke nicht, den Ball konsequent zu klären, sodass Mesums Torwart Max Schmalz in höchster Not den Rückstand verhindern musste, ehe sich die Ereignisse dann auf der anderen Seite überschlugen.

Es lief die vierte Minute der Nachspielzeit, mit den letzten Kräften trieb der SV Mesum das Leder nach vorne. Und plötzlich stand Felix Stehr alleine vor dem bereits gelbverwarnten, gegnerischen Keeper, der sich in "Alles oder Nichts"-Manier in den Ball warf. Stehr blieb liegen, musste später verletzt mit dem Rettungswagen in die Klinik nach Rheine gefahren werden. Auch Gemens Torwart Sven Schneider musste das Feld daraufhin verlassen, für ihn gab es die gelbrote Karte (90.+4). Zusätzlich zeigte der Schiedsrichter auf den Punkt - in der fünften Minute der Nachspielzeit. Michael Egbers, der etatmäßige Elfmeterschütze der Mesumer, saß zu dem Zeitpunkt bereits auf der Bank, Kapitän Guido Göcke waltete seines Amtes und legte sich das Ding zurecht. Weil Gemen bereits dreimal gewechselt hatte, musste ein Feldspieler zwischen die Pfosten. "Ein geschulter Torhüter hätte den Ball vermutlich gehalten", so Langenstroer über die entscheidende Szene des Spiels. So reichte der nicht ganz souveräne Elfmeter für den 1:0 Siegtreffer. Geht es noch spannender? Kaum vorstellbar...  

SV Mesum - Westfalia Gemen     1:0 (0:0)
1:0 Göcke (90.+5/FE)
Gelb-Rote Karte: Gemens Schneider (90.+4/wiederh. Foulspiel)

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