Landesliga 4

In der Nachspielzeit brannte es noch einmal im Altenberger Sechzehner. Hier checkt Timo Meyer TuS-Schnapper Marc Wenning-Künne, der aufgerückte SVB-Keeper Nicholas Beermann hat die Orientierung verloren.
Kevin Botella (r.), hier im Laufduell mit Lars Kormann, schmiss gegen die Ex-Kollegen alles rein.
Henrik Wilpsbäumer hebt ab, um der Schere von Chris Radecke zu entgehen.

"CT" on fire - SVB-Fight wird nicht belohnt


Von Christian Lehmann

(28.10.17) Viele der knapp 100 Zuschauer am Großen Berg waren sich zur Pause sicher: Das wird hier eine klare Nummer für den Gastgeber. Dominant, passsicher und defensiv geordnet präsentierte sich der der TuS Altenberge im Landesliga-Derby gegen einen defensiv mitunter vogelwilden SV Burgsteinfurt. Doch die Gäste wurschtelten sich zurück in die Partie, waren bei Altenberges 3:2 (3:1)-Sieg sogar dem Ausgleich nahe. Doch es reichte wieder nicht zu einem Punktgewinn für den Tabellen-Vorletzten. So durfte sich letztlich Christopher Thomassen als "Man of the Match" fühlen. 

Schon nach zwei Minuten hatte "CT", wie sie ihn ihm Hügeldorf rufen, einen haarsträubenden Bock von Florian Azevedo Kamp zur Altenberger Führung genutzt. Der SVB-Verteidiger war unter einem langen Ball durchgesprungen, Altenberges Stürmer hatte freie Bahn. "Florians Vater hätte mich früher umgebracht, wenn ich so gespielt hätte", sagte SVB-Trainer Christoph Klein-Reesink nach dem Spiel lachend. Gemeint war Franz-Josef Reckels, Vater von Altenberges Coach Florian Reckels. Dieser sah zwar nach einem Zuspiel von Lars Kormann auf Alex Bügener zwar den 1:1-Ausgleich, das Tempo der Partie diktierten jedoch weiterhin die ballsicheren Hausherren. Nachdem Jakob Schlatt nach einem Stichpass von Thomassen auf 2:1 gestellt hatte (14.), foulte Henrik Wilpsbäumer Bügener in der Box, der hervorragende Referee Lars Bramkamp entschied zurecht auf Elfmeter. "Klares Ding", befand auch Reckels. Die große Möglichkeit vom Punkt vergab jedoch Max Feldhues, sein Schuss in die rechte untere Ecke war eine leichte Beute für Marc Wenning-Künne (25.).

Faria da Silva zu hektisch

Wenig später setzte sich Greshake auf der linken Seite viel zu leicht gegen drei Burgsteinfurter Spieler durch, Thomassen hielt das Füßchen hin - 3:1 (35.). Die Großchance zum Anschlusstreffer ließ nach Flanke von Nico Schmerling Ricardo Faria da Silva liegen. Er versuchte es mit einer Direktabnahme, obwohl er genug Zeit gehabt hätte, das Leder zu kontrollieren (40.). Die Szene war der Schlussakt einer hochdramatischen ersten Halbzeit.

Der zweite Durchgang hatte dann deutlich weniger Tempo und Dramatik zu bieten. Nach der Einwechslung von Marius Heckmann für Max Moor stellte Stemmert zwar nicht das System um, schob aber insgesamt mit mehr Risiko nach vorn. Erst nach einer Stunde brachte sich Faria da Silva dann ein weiteres Mal in Abschlussposition, doch nach Schmerlings Hereingabe traf der glücklose Angreifer den Ball nicht richtig. Hoffnung keimte auf im Lager der Gäste, als der Ex-Altenberger Kai Hintelmann zum Anschluss traf. Endlich mal verlagerten die Gäste mit schnellem und sauberem Passspiel von der linken Seite das Spiel. Über Lars Kormann und Azevedo Kamp gelangte die Murmel zum rechten Mittelfelder, der Wenning-Künne mit einem platzierten Flachschuss keine Abwehrmöglichkeit ließ (3:2/80.). 

Behn zu überhastet

Zwei Minuten später hatte nach einem Schmerling-Chip dann Joker Kevin den Ausgleich auf dem Fuß, doch auch er vergab überhastet, statt den Ball anzunehmen (82.). Weil der eingewechselte Altenberger Patrick Rockoff mit drei guten Abschlüssen nicht das Ziel fand (85./87./88.), bekam der SVB noch genau eine Szene. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld und Kopfball-Ablage von Bügener setzte sich Timo Meyer im Luftduell mit Wenning-Künne jedoch zu vehement ein. Freistoß und Aus die Maus (90.+3)!

"Wir haben uns die Niederlage ein bisschen selbst zuzuschreiben", sagte SVB-Trainer Klein-Reesink nach der Partie. Wenn man das 1:0 sieht - da müssen wir uns absetzen und das Ding sauber verteidigen. Wir machen dann das 1:1 und waren dann auch sehr aktiv, aber das 2:1 ist wieder bezeichnend."

Kein Vorwurf an Feldhues

Dass sein Schützling Max Feldhues, der in Abwesenheit des verletzten Elfmeterschützen Thomas Artmann Verantwortung übernommen hatte, "sehe ich nicht als Problem. Ich bin erstmal froh, dass er hingeht." Mit dem Auftritt nach der Pause war er einverstanden: "Da haben wir ein gutes Gesicht gezeigt. Hinten raus hat es leider nicht für einen Punkt gereicht. Aber darauf, wie sich die Mannschaft präsentiert hat, bauen wir auf."

Gegenüber Reckels bilanzierte: "Ich finde, es ist ein verdienter Sieg für uns. Den Grundstein haben wir in der ersten Halbzeit gelegt. Da haben wir gut Fußball gespielt und sind verdient in Führung gegangen. In der zweiten Hälfte waren wir ein bisschen schlampig, haben uns auf unserer Führung ausgeruht. Die Kontermöglichkeiten, die wir hatten, haben wir nicht vernünftig ausgespielt."

TuS Altenberge - SV Burgsteinfurt     3:2 (3:1)
Altenberge:
Wenning-Künne - Gausling, Teriete, Kemper - Risau, Schlatt, P. Hölker, Botella (79. Rockoff), Wilpsbäumer - Greshake (90. Lütke Lengerich), Thomassen (68. C. Hölker)
Burgsteinfurt: Beermann - Radecke (82. Meyer), Moor (46. Heckmann), Azevedo Kamp - Hintelmann, Bahlmann, Feldhues, Bügener, Schmerling - Faria da Silva (78. Kiwit), L. Kormann 
1:0 Thomassen (2.), 1:1 Bügener (8.),
2:1 Schlatt (14.), 3:1 Thomassen (35.),
3:2 Hintelmann (80.)
Bes. Vork.: Wenning-Künne pariert FE gegen Feldhues (25.)

Soeben hat Christopher Thomassen das 3:1 erzielt. Für den Assist bedankt sich "CT" bei Malte Greshake. Auch Kevin Botella (#17), Henrik Wilpsbäumer (#8) und Felix Kemper (#26) finden's töfte.

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