Eine Saison in 90 Minuten


Von Fabian Renger


(19.05.19)  Das war irgendwie sinnbildlich für die Saison 2018/19 des BSV Roxel: Das 3:3 (0:1) gegen Eintracht Ahaus beinhaltete so ziemlich alles, was Sebastian Hänsel mit seinen Männern in dieser Spielzeit mitgemacht hat. "Es war einfach immer eine gewisse Inkonstanz da", kommentierte Hänsel das Match - und damit eben auch die Saison. Aber bleiben wir beim Eintracht-Spiel. 45 Minuten waren Käse, dann war Inbrunst zu sehen und sogar perfekte Konter.

Erstmal zum käsigen Teil. So waren die ersten 45 Minuten. Roxel agierte passiv und überhaupt nicht so, wie man das erwartet von einer Mannschaft zum Saisonabschluss zwischen den eigenen vier Eckfahnen. "Wir wollten eigentlich ein Feuerwerk abbrennen", erklärte Hänsel. Hat nicht funktioniert. Der BSV reagierte mehr, statt selbst zu agieren und lag durch Maximilian Hinkelmann verdientermaßen mit 0:1 zur Pause hinten. Hinkelmanns 19. Saisontor.

Wie eine andere Mannschaft

Nach der Pause schienen die Gastgeber wie ausgewechselt gewesen zu sein. Feuer, Leidenschaft, ja, so ein bisschen Feuerwerk lag in der Luft. Hendrik Flaßhar glich per Foulelfmeter direkt mal aus (50.), Christoph Hunnewinkel wurde in die Hacken getreten. Eine Viertelstunde lang hielten die Roxeler das Resultat, ehe Daniel Lahav zu ungestüm agierte in der Box und völlig ohne Not einen Elfmeter verursachte, Christopher Ransmann ließ sich nicht zweimal bitten (67.).

Doch damit längst nicht genug, denn dieses BSV Roxel des zweiten Abschnitts war richtig geil drauf: Ein-Kontakt-Spiel nach Balleroberung, Schnittstellen-Bälle, saubere Abschlüsse. Das alles wollte Sebastian Hänsel sehen. Das alles sah Sebastian Hänsel in der 71. Minute. "Das war ein nahezu perfekter Konter. Wahrscheinlich der beste der gesamten Spielzeit", lobte der Coach - und schon flachsend hinterher:"Schön, wenn das, was im Training geübt wird, am vorletzten Spieltag funktioniert."

Unglückliche Szene kostet Sieg

Eine Viertelstunde später nutzte Thomas Kroker einen Fehler von Gäste-Keeper Christian Teriet gar zum Spieldreher: 3:2! Um Himmels Willen. Gereicht hat es dennoch nicht. Weil in der Schlussminute Lahav und Nico Haverkamp zum Kopfball hochsteigen, BSV-Tormann Thorben Hövelmann stattdessen die Kugel haben will und sie David Farwick vor die Füße boxte. Der Kicker der Gäste bugsierte das Leder über Hövelmann hinweg in die Maschen. 3:3 - der Endstand. Schöne Bescherung, doch kein Grund für großes Trübsal bei Hänsel:"Das war ein richtig tolles Spiel!"

BSV Roxel - Eintracht Ahaus 3:3 (0:1)
0:1 Hinkelmann (24.), 1:1 Flaßhar (50./FE)
1:2 Ransmann (67./FE), 2:2 Hunnewinkel (71.)
3:2 Kroker (86.), 3:3 Farwick (90.)