Landesliga 4

VfL Senden

 

Fazit Hinrunde: "Wir haben teilweise sehr gute, teilweise erschreckend schwache Spiele abgeliefert." Thomas Morzonek, gemeinsam mit Rabah Abed Trainer der Bande, blickt mit gemischten Gefühlen auf die Hinserie zurück. Die hat der VfL übrigens bereits abgeschlossen. Er hat am letzten offiziellen Hinrunden-Spieltag nämlich spielfrei und startet erst am 13. Februar gegen den SC Altenrheine wieder im Ligaspielbetrieb durch. Senden ist Fünfter. Und Senden ist Spektakel. In den Partien keiner anderen Mannschaft der Liga fielen bislang so viele Treffer wie bei Spielen mit VfL-Beteiligung - nämlich 5,06 Tore pro 90 Minuten. Abgesehen vom 0:1 in Haltern fielen bei Sendens Begegnungen immer mindestens drei Tore. Himmel hilf.

Vorbereitung: Auch hier durchlebten Morzonek und Abed ein Wechselbad der Gefühle. Das 0:0 gegen den Bezirksligisten TGK Tecklenburg bezeichnete er als komplett schwach, das 6:1 gegen den VfL Wolbeck und das 2:1 gegen den FC Nordkirchen (beides Bezirksligisten) jeweils als halbgar. Deutlich besser waren die Auftritte gegen den Westfalenligisten TuS Hiltrup (2:2) und das 3:5 beim Oberligisten SV Schermbeck, als Senden 3:1 zur Halbzeit geführt und bis dato das meiste im Griff hatte.

Personal: Niklas Castelle schoss 24 der 52 Sendener Saisontore und wechselte (wenig überraschend) zur Schalker U23 in die Regionalliga. Das reißt ein Loch, zweifelsohne. "Wir haben auch mit Niki Castelle genügend Torchancen ausgelassen", meint Morzonek zwar, weiß aber auch: "Niki hat uns in dem einen oder anderen Spiel doch noch irgendwie ein Tor gemacht. Diese Qualität ist nicht mehr da und wir müssen versuchen, das zu kompensieren." In Bestbesetzung konnten die Sendener übrigens nicht wirklich testen. Hendrik Heubrock war beruflich und/oder privat zuletzt häufiger verhindert, Joshua Dabrowski urlaubte in Costa Rica und kommt erst kommende Woche wieder. Tim Castelle ist derzeit am Fuß verletzt. Er hat sich wohl nichts gerissen oder gebrochen", gibt Morzonek Entwarnung. Höchstwahrscheinlich wird Tim Castelle am 13. Februar gegen Altenrheine dabei sein können. Einer, der Niklas Castelle ersetzen soll, ist indes Winter-Neuzugang und Senden-Rückkehrer Jürgen Sinev (von Preußen Münsters U23).

Das wollen wir in der Rückrunde besser machen: "Wir müssen in unseren Ergebnissen stabiler werden und weniger Gegentore fangen", sagt Morzonek. Besonders das Umschalten in die Rückwärtsbewegung sei ein akutes Problemfeld. Toreverhindern, Defensivverhalten, im Kopf umschalten nach Fehlpässen. Ganz großes Thema. Nur einmal (beim 4:0 gegen den Werner SC) blieb Senden bislang überhaupt ohne Gegentreffer. Nur einmal - beim angesprochenen 0:1 in Haltern - aber auch ohne eigenen Treffer. 52 Tore bedeuten die mit Bönen beste Offensive. "Wir haben trotzdem viele Chancen ausgelassen", berichtet Morzonek. Da gelte es, etwas kaltschnäuziger zu werden. 

Das wollen wir in der Rückrunde beibehalten: "Wir wissen, dass wir unsere Qualität mit den schnellen Leuten haben", setzt Morzonek auch weiterhin auf seine jungen, flinken torgefährlichen, rotzfrechen Kicker, die unbekümmert nach vorne eilen. Dem wolle man treu bleiben. 

Saisonziel: "Möglichst nicht in Abstiegsgefahr zu geraten. Wenn wir am Ende der Saison etwa den Platz haben, den wir jetzt haben, ist es für unsere junge Mannschaft vollkommen in Ordnung", sagt Morzonek. Aber er mahnt: Zehn Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze klingen viel. Doch: "Ich habe schon Pferde kotzen sehen - und die sind abgestiegen." Die Sendener Sinne sollen also geschärft sein.

Heimspiel-Prognose: Senden schießt weiter brav seine Tore. Ohne Niklas Castelle wird's aber etwas schwieriger. Und etwas weniger Spektakel. Dennoch: Es gibt genug andere - wie ein Bruno Geister, ein Tim Castelle, ein Ali Shinawi oder auch ein Jürgen Sinev -, die in die Bresche springen können und werden. Am Ende wird Senden sich irgendwo um Platz acht herum einpendeln.