Roxels Last-Minute-Torschütze Florian Kaling (r.) enteilt Sendens Fadi Alnemek. Fotos: Greshake

90.+4! Kaling ist Sendens Albtraum


Von Malte Greshake

(23.04.23) In der Schlussphase dieser Partie war es offensichtlich: Der BSV Roxel wollte nicht schon wieder mit leeren Händen später in der Kabine sitzen. Gegner VfL Senden führte zu diesem Zeitpunkt mit 1:0. Und die Mannschaft von Rabah Abed hätte bei einigen Chancen vorher den Sack schon längst zu machen müssen. Bis die Alles-oder-Nichts-Roxeler in der vierten Minute der Nachspielzeit noch einmal eine Flanke aus dem Halbfeld in den Sendener Sechzehner pfefferten. Maximilian Picht lief ein und legte auf Florian Kaling ab, der kurz vor Schluss zum 1:1 (0:1)-Endstand traf.

"Heute hatten wir das Quäntchen Glück auf unserer Seite", sagte somit BSV-Coach Marco Weitz nach dem Abpfiff. "In dieser Saison gab es auch schon Spiele, in denen wir spät den Ausgleich kassiert haben, obwohl wir das Ding eigentlich hätten gewinnen müssen. Es gleicht sich also immer wieder aus. Wenn wir jetzt weiter kontinuierlich punkten, wird es am Ende für den Klassenerhalt reichen. Aber: In Summe ist es heute nicht verdient. Das muss man ehrlicherweise sagen."

Roxel bekommt noch die eine Chance

Zwar schafften es die Hausherren in der Schlussviertelstunde nämlich, mehr Druck als noch zuvor zu erzeugen, die Gäste aus Senden hatten die Roxeler bis dahin aber am Leben gelassen. Jürgen Sinev, der den VfL kurz vor der Halbzeit schon zur verdienten 1:0-Führung geschossen hatte (44.), blieb nach der Pause bei mehreren Abschlussaktionen glücklos. Auch Sefai Colak, Joshua Dabrowski und Bruno Geister trafen vor dem Roxeler Tor die falsche Entscheidung. Grundsätzlich besaßen die Sendener also die größeren Spielanteile. Roxel kam vor allem über den Kampf.

Kurz vor dem megaspäten Nackenschlag tauchte Sinev dann noch einmal vor BSV-Schnapper Johannes Brückner, der ein starkes Spiel gegen seine Ex-Club machte, auf, jagte den Ball allerdings nur an den Pfosten (90.+1). Weswegen die Roxeler unter der Führung von Paul Schudzich, der nach seiner Einwechslung richtig Schwung in das Spiel seiner Mannschaft brachte, noch die eine Chance bekamen. Und Kaling erwies sich dann als der Albtraum des VfL Senden.

"Das war natürlich sehr ärgerlich, aber wir haben es uns auch selbst zuzuschreiben", resümierte Sendens Trainer Rabah Abed. "Die Jungs haben hinterher dann lange Gesichter gemacht. Trotzdem nehmen wir aber einen Punkt gegen den Abstieg mit. Und wir haben eine klasse Vorstellung gezeigt. Insbesondere im Spiel gegen den Ball. Nur am Ende muss man dann noch cleverer sein und diese halbe Chance einfach nicht zulassen..."

BSV Roxel - VfL Senden    1:1 (0:1)
0:1 Sinev (44.), 1:1 Kaling (90.+4)

Sendens Einwechselspieler Sefai Colak (l.) ist vor Roxels Jonas Gosling am Ball.