Oberliga Westfalen

Schoss ein Tor, hätte mehr machen können: Viktor Maier (l.). Foto: Hardy Krebs

FCE "schlägt sich unter Wert"


von Fabian Renger

(17.10.21) Kein schönes Gefühl sei es, seufzte FCE Rheines Coach Cihan Tasdelen. Wir hätten nicht gerne mit ihm getauscht. Zurück vom Gastspiel beim FC Kaan-Marienborn in Siegen ging es für den FCE nämlich mit einer deftigen 2:5 (1:2)-Abreibung im Gepäck. Und die Moral von der Geschicht'? "Körpergröße ist nicht erlernbar!" Was Tasdelen damit gemeint hat, ist schnell erklärt.

Es war ein Spiel auf Augenhöhe, das allerdings in der Luft entschieden wurde. Ständig kloppten die Käner Flugbälle. Das hatte Tasdelen zwar erwartet. Aber er hatte beispielsweise auf Luca Meyer verzichten müssen. Der hatte sich unter der Woche verletzt. Nicht zuletzt den Hünen Meyer vermisste Tasdelen. So hatten die Rheinenser vor allem mit den Käner Standards Probleme.  Allerdings half der Gast teilweise tatkräftig mit.

"Das sind die blöden Treffer..."

Dawid Krieger brachte mit der ersten richtig gefährlichen Torchance gleich mal das 1:0 für die Gastgeber (17.). Julius Hölscher und Viktor Maier vergaben anschließend Hundertprozenter zum Ausgleich. Dann gab es plötzlich Freistoß für Kaan. Halbfeld-Position, relativ ungefährlich. Denkste. Jannes Hoffmann zog den Freistoß dann doch scharf Richtung zweiten Pfosten. Das Ding rutschte irgendwie an FCE-Torwart Nicholas Beermann vorbei ins Netz (36.). Wie auch immer das möglich war. "Das sind die blöden Treffer, wo man sich denkt: Oh Gott, warum?", kommentierte Tasdelen trocken.

Oh Gott, juhu, dachte er sich wahrscheinlich etwas später. Aus schlechtem Winkel verkürzte Maier mit einem satten Schuss in den Knick zum 2:1 (40.).

Standards = Waffe

Rheine merkte wieder: Hier geht was. Der Druck wurde erhöht, Chancen gab's, Tore allerdings zunächst wieder nur auf der anderen Seite. Freistoßflanke, Kopfball Markus Pazurek - 3:1 (60.). Mats Scheld, der das 3:1 vorbereitet hatte, besorgte später das 4:1 vom Elfmeterpunkt. Rheines Alex Bügener soll gefoult haben (74.). "Standards waren deren größte Waffe", so Tasdelen.

Der FCE steckte nicht auf, gab trotzdem nochmals Gas und kam durch Timo Scherping nach einem Mirko Janning-Steckpass zum 2:4 (88.), ehe Philipp Böhmer den 5:2-Endstand erzielte (90.). Wahrlich nicht schön. "Wir  haben uns wirklich unter Wert geschlagen. Die Zahl der Gegentreffer war zu hoch. Aber wir müssen das jetzt abhaken und uns auf den nächsten Gegner konzentrieren."

FC Kaan-Marienborn - FC Eintracht Rheine 5:2 (2:1)
1:0 Krieger (17.), 2:0 Hoffmann (36.)
2:1 Maier (40.), 3:1 Pazurek (60.)
4:1 Scheld (74./FE), 4:2 Scherping (88.)
5:2 Böhmer (90.)