Oberliga Westfalen

Veith Walde hielt seinen Kasten sauber. Fotos: Greshake

Preußen zu abgezockt für den FCG


von Finn Bruns

(09.10.22) So eine richtig geile Derbystimmung, so mit Pyrotechnik und Spannung bis zum Schluss und so, kam im Spiel zwischen der Reserve von Preußen Münster und dem 1.FC Gievenbeck leider nicht auf. Dafür war der SCP einfach viel zu abgezockt. Mit 3:0 (1:0) gewannen die Adlerträger und beendeten die Gievenbecker Serie von fünf unbesiegten Spielen. "Preußen war uns in vielen Belangen überlegen", erklärte FCG-Coach Florian Reckels die verdiente Niederlage seiner Jungs.

Von Anfang an war der SCP spielbestimmend und kam besser in die Zweikämpfe. Die erste Torannäherung war jedoch dem FCG vorbehalten, ein direkter Freistoß von Guglielmo Maddente ging knapp am Tor von Veith Walde vorbei (11.). Das war es dann aber auch erstmal mit Torgefahr von Gievenbeck. Denn nun legte die Heimelf so richtig los. Pascal Koopmann erzielte nach einer Viertelstunde die Führung für den SCP. Zunächst traf Francesco di Pierro den Pfosten, der Abpraller fiel dann Routinier Koopmann vor die Füße, der nur noch abstauben musste (16.).

Eschhaus bewahrt FCG vor höherem Rückstand

Bereits zur Halbzeit hätte die Elf vom Berg Fidel wesentlich höher führen können, aber ein gewisser Nico Eschhaus im Tor von Gievenbeck hatte was dagegen. Der langjährige Schnapper des FCG vereitelte gleich mehrfach gute Gelegenheiten der Münsteraner, er hielt unter anderem gegen Nick Selutin (29.) und flog auch bei einer Direktabnahme von Luca Steinfeldt erfolgreich (34.). "Dafür, dass Gievenbeck sehr tief stand und viel Personal in der eigenen Hälfte hatte, haben wir sehr viele gute Chancen herausgespielt", freute sich SCP-Coach Kieran Schulze Marmeling.

Und kaum war der Pausentee aufgetrunken, durfte sich "KSM" gleich noch einmal freuen. Denn keine Minute nach Anpfiff erhöhte Luca Steinfeldt mit dem Kopf auf 2:0. Wie schon beim ersten Treffer war Francesco di Pierro der Vorlagengeber (46.). "Das war eine Art Genickschlag", erklärte Florian Reckels, dessen Pläne für den zweiten Durchgang durch den frühen Gegentreffer über den Haufen geworfen wurden. Den Deckel drauf - das konnte man tatsächlich schon so sagen, auch wenn noch über 35 Minuten auf der Uhr waren - machte nur wenig später Ali Cirak (53.). Auch er war mit dem Kopf erfolgreich und auch dieses Mal war der Flankengeber Francesco di Pierro, aber nicht aus dem Spiel heraus wie beim 2:0, sondern durch eine Ecke.

Kopfballtore - eigentlich nicht Preußens Stärke

Dabei sind Tore nach Flanken oder Standards gar nicht so wirklich ein Merkmal des preußischen Offensivspiels. "Die Jungs haben sich sehr über das Standardtor gefreut. Da haben sie sich kleine Etappenziele gesetzt", erklärte Schulze Marmeling. Apropos kleine Ziele: Seit fünf Spielen sind die jungen Preußen ungeschlagen und stehen nur noch einen Punkt hinter Platz zwei, der theoretisch zum Aufstieg berechtigen würde - mal davon abgesehexn, dass die Preußen regeltechnisch gar nicht aufsteigen dürfen.

Zurück zum Spiel: Dass sich Gievenbeck in der letzten halben Stunde endlich wehrte, verbesserte die Laune von Trainer Reckels auch nicht mehr: "Wir haben nicht zu unserer Linie gefunden", kritisierte er die Leistung seiner Jungs. Gleichzeitig rief er mit Blick auf die Zukunft die Devise aus: "Mund abputzen, weitermachen." Nur so kann es schließlich weitergehen.

SC Preußen Münster II - 1.FC Gievenbeck 3:0 (1:0)
1:0 Koopmann (16.), 2:0 Steinfeldt (46.),
3:0 Cirak (53.)

Ob Gievenbecks Guglielmo Maddente hier an Preußens Ali Cirak vorbei kommt, wissen wir nicht.