Querpass

Testspiele? FLVW gibt grünes Licht - falls die Kommune mitmacht


Von Fabian Renger

(18.05.21) Kontaktsport unter freiem Himmel ohne Personenbegrenzung. Lasst euch diesen Satz mal auf der Zunge zergehen. Klingt doch lecker, oder? Vor zwei Jahren hätten wir gedacht: Was juckt uns das? Inzwischen ist das der Hoffnungsschimmer in der neusten Coronaschutzverordnung des Landes NRW. Diese trat am vergangenen Samstag in Kraft.  Liegt die Inzidenz in einem Kreis oder einer kreisfreien Stadt an fünf aufeinanderfolgen Werktagen unter 50, so wäre Kontaktsport unter freiem Himmel ohne Personenbegrenzung ab dem übernächsten Tag wieder erlaubt. Sprich: Wir könnten wieder ganz normal kicken - und zwar alle, nicht nur die Kinder bis zu 14 Jahren. Auch die Gruppengröße ist wumpe.

In der Stadt Münster (Öffnet externen Link in neuem FensterRKI-Inzidenz am Dienstag: 20,6) wäre am Mittwoch der fünfte Werktag in Folge erreicht, an dem wir unter dem 50er-Wert liegen. Also könnte bestenfalls ab Freitag der nächste Lockerungsschritt erfolgen - dies bestätigte die Stadt Münster kürzlich Öffnet externen Link in neuem Fensterin einer Pressemitteilung - und auch wieder in alter Normalität geflemmt werden. An Pfingsten könnte bei ebenfalls günstigem Verlauf z.B. auch im Kreis Coesfeld (RKI-Inzidenz am Dienstag: 36,7), wo sowieso bereits Sport-Modellprojekte laufen,  die Kugel wieder rollen. Das wäre doch was.

Selbst bis zu 500 Zuschauer (bis zu 20 Prozent der Gesamtkapazität) wären beim Sport unterm freiem Himmel auf Sitzplätzen (!) erlaubt. Beim Reißen des 50er-Schwellenwertes an fünf Werktagen in Folge müssten die Anhänger dann nicht einmal mehr einen Test vorlegen. Einzig müsste die besondere Rückverfolgbarkeit seitens des Vereins sichergestellt sein. Heißt auf normalem Deutsch: Zusätzlich zur Erhebung der Kontaktdaten der Zuschauer (Name, Adresse und Telefonnummer sowie – sofern es sich um wechselnde Personenkreise handelt – Zeitraum des Aufenthalts) müsste ein Sitzplan erstellt und vier Wochen aufbewahrt werden.

Testspiele: Ja oder nein? Ja - aber...

Heißt aber: Zuschauer? Check! Spieler? Check! Wären denn jetzt - zumindest theoretisch - wieder Testspiele erlaubt? Die Antwort lautet: Ja! Wir haben bei der Pressestelle des FLVW nachgehakt und eine positive Antwort erhalten.

"Wenn es die aktuellen Inzidenzwerte zulassen und Vereine von ihren Kommunen die Erlaubnis zur Durchführung von Testspielen im Amateurfußball bekommen, gibt auch der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) grünes Licht für diese Spiele", heißt es aus Kaiserau dazu auf unsere Anfrage. Der Verband gibt aber zu bedenken, dass es Kommunen gebe, in denen Sport eigentlich wieder möglich wäre, die Ämter aber die Sportplätze nicht bzw. noch nicht geöffnet haben. "Heißt: Aktuell liegt es wirklich an der Kommune. Wenn die erlaubt, haben auch wir nichts dagegen – für den Seniorenbereich."

In den Fußballkreisen Gelsenkirchen, Reklinghausen und Herne sind gar inzwischen bereits die ersten Testspiele bei Öffnet externen Link in neuem Fensterfussball.de terminiert worden. Auch der Fußballkreis Münster hätte prinzipiell nichts dagegen, wie der Kreisvorsitzende Norbert Krevert uns heute verriet.  "Die Vereine bekommen von uns zeitnah eine E-Mail mit den wichtigsten Informationen. Die kommunalen Bestimmungen sind zu beachten, aber wenn dort laut Verordnungen Freundschaftsspiele zulässig sind, werden wir diese nicht verbieten", sagt er uns.

Da sich der Kreis über sechs politische Kreise erstreckt, könne es aber keine flächendeckende Erlaubnis geben. Logisch. Noch seien bei ihm auch keine Freundschaftsspiel-Anfragen eingegangen. Und ein endgültiges Schreiben des Sportamts über die neuen Corona-Verordnungen war am Dienstagnachmittag weder verschickt noch an der Öffnet externen Link in neuem Fensterentsprechenden Stelle im Netz veröffentlicht worden.