U19-Landesliga

Kuriose Klatsche für Nottuln


von Julian Schimmöller

(19.03.19) „Wiedenbrück war uns in allen Belangen überlegen“: Nottulns Trainer Patrick Kemmerling machte nach der 1:5 (1:3)-Heimniederlage seiner Schützlinge gegen den SC Wiedenbrück keinen Hehl daraus, dass sein Team an diesem Tag schlicht und ergreifend chancenlos war. Die Einstellung stimmt zwar bei Grün-Weiß, die Fehlerhäufigkeit war gegen Wiedenbrücks Qualität aber schlicht und ergreifend zu hoch, um für einen Punktgewinn infrage zu kommen. Hinzu kam, dass Nottuln sich einige kuriose Tore fing.

Zur ganzen Wahrheit gehört aber auch, dass der glückliche Start der Gastgeber zu diesen kuriosen Treffern zählte: Jan Ahrens verwandelte einen zumindest sehr fragwürdigen Foulelfmeter zum 1:0 für Nottuln (7.). Wiedenbrück ließ sich davon aber nicht beirren und dominierte Partie, der Ausgleich fiel dann durch einen Foulelfmeter, über den sich die meisten Beteiligten noch mehr wunderten als über den Nottulner Strafstoß. Lucas Klantzos wars letztlich egal, er verwandelte sicher (17.). Drei Minuten später fiel dann das verdiente 2:1 für die Gäste, als Justus Wiegard nach einer Ecke von der Grün-Weiß-Defensive vergessen wurde und freistehend einköpfte (20.).

Warkentin überflügelt Ahrens

Nottuln gelang es nur phasenweise, den überlegenen Gästen etwas entgegenzusetzen, da neben der individuellen Qualität auch die Fitness bei den Gästen einfach besser war: Aufgrund der Nottulner Personalnot spielte Blerenit Hysenaj von Beginn an, obwohl er zuvor zwei Wochen krank war, außerdem muss Ben Rahlenbeck die letzte halbe Stunde ran, obwohl er nach sechswöchiger Verletzungspause grade erst einmal wieder trainiert hatte. „Ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen, die haben alles rausgehauen“, berücksichtigte Kemmerling die Umstände der Niederlage.

Zu denen auch zählt, dass Wiedenbrück einfach eine richtig starke Mannschaft hat, und unter anderem zwei starke Torjäger. Der eine davon ist Klantzos, der nach einer Hereingabe zum zweiten Pfosten den Doppelpack schnürte und nun bei 11 Saisontoren steht (38.). Noch erfolgreicher ist Teamkollege und Kapitän Andre Warkentin, der vor dem Spiel mit 16 Toren gleichauf mit Nottulns Ahrens an der Spitze der Torjägerliste stand. Nachdem Ahrens also Warkentin mit seinem frühen Treffer zunächst überholt hatte, schlug dieser in der Endphase doppelt zurück. Und wieder gehörten beide Treffer in die Kategorie kurios: Zunächst sah Kemmerling Warkentin beim Treffer zum 4:1 gleich ein „paar Meter im Abseits“ (84.), dann profitierte Warkentin davon, dass ein Nottulner Befreiungsschlag vom Rücken des Unparteiischen Diab El-Issa vor seine Füße sprang (87.). Falls jemand bei 18 Toren in 14 Spielen noch Zweifel an Warkentins Qualitäten hat: Am Samstag vor der Partie stand Warkentin zum wiederholten Male im Regionalligakader der ersten Wiedenbrücker Mannschaft…

Dementsprechend war Wiedenbrück dann auch ein Gegner, den Kemmerling nicht unbedingt in Kragenweite für sein im Abstiegskampf befindliches Team wähnt. Interessanter dürfte es in zwei Wochen gegen Oerlinghausen werden, das Hinspiel verlor Nottuln mit 0:2. Für Kemmerling ist nach der deftigen Niederlage wichtig, „die Köpfe nicht hängen zu lassen“. Er selbst geht positiv an die kommenden Aufgaben heran, zumal sich ihm nach der willkommenen Pause wieder mehr personelle Optionen bieten dürften.

 

Grün-Weiß Nottuln – SC Wiedenbrück 1:5 (1:3)
1:0 Ahrens (FE, 7.), 1:1 Klantzos (FE, 17.),
1:2 Wiegard (20.), 1:3 Klantzos (38.),
1:4 Warkentin (84.), 1:5 Warkentin (87.)