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Dreifach schmerzhafte Niederlage


Von Nils Tyczewski

(10.04.16) Der VfL Theesen war in dieser Spielzeit bislang wahrlich nicht vom Glück verfolgt. Am Sonntagnachmittag um kurz vor 17 Uhr dürfte so manch Anhänger der Bielefelder wieder heftig mit dem Fußballgott gehadert haben. Es lief die Nachspielzeit im Derby bei SC Herford. Ein Sechs-Punkte-Spiel, beide Mannschaften sind direkte Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt. Außerdem will man dem Rivalen aus der Nachbarschaft sowieso immer gerne einen mitgeben. Und dann steht da dieser Pascal Neumann in der dritten Minute der Nachspielzeit zum Freistoß bereit. Wird noch irgendwie von seinem Kapitän Sebastian Klaßes vollgequatscht, reagiert aber nicht. Stiert nur stumm zwischen Ball und Tor hin und her. Dann gibt Schiri Andreas Grandt den Ball frei. Neumann, zwei Schritte Anlauf, linker Fuß, Schuss über die Mauer. Dann Jubel, Tor, 2:1. Der Siegtreffer für Herford. Was für ein Desaster für den VfL.

Zuvor hatten beide Mannschaften den Zuschauern auf dem Kunstrasenplatz an der Dennewitzstraße ein munteres Derby mit Chancen auf beiden Seiten geliefert. Die erste richtig gute Gelegenheit hatte Thies Kambach, dessen Schuss nach grandioser Vorarbeit von Dominik Neumann knapp am langen Pfosten vorbeistrich (15.). Danach übernahm Herford das Kommando und ging kurz vor der Pause verdient in Führung. Nach einem gut herausgespielten Angriff konnte Mithat Kirmaci von rechts unbedrängt flanken und im Zentrum stand Ferhat Kurtulus nach einem Stellungsfehler von Manuel Wichmann völlig blank. Sein Kopfball gegen die Laufrichtung von VfL-Schnapper Johannes Ludwig bedeutete das 1:0 (42.).

Auch nach dem Seitenwechsel blieb die Partie ansehnlich. Theesen erarbeitete sich nun leichte Vorteile und glich nach 83 Minuten durch Alessio Giorgio aus. Ein Tor, von dem der 20-Jährige Rechtsfuß wahrscheinlich noch seinen Enkeln erzählen wird. Nach einem Einwurf von der linken Seite kam Giorgio gut 30 Meter vor dem Tor an den Ball und feuerte eine Rakete ab, die wohl bis auf die Bielefelder Alm geflogen wäre. An der Unterkante der Latte war jedoch Endstation. Ein echtes Wmbley-Tor. Mit dem Unterschied, dass Schiri Grandt bessere Augen hatte, als damals Gottfried Dienst...

Alles tutti also, mit dem Punkt hätte Theesen leben können. Doch dann kam die dritte Minute der Nachspielzeit und Pascal Röber mit seinem linken Schlappen. Er schlenzte den Ball über Theesens Mauer, profitierte aber auch vom gelinde gesagt kuriosen Abwehrverhalten der Gäste. Hinter der eigentlichen Mauer, gut vier Meter vor dem Tor stand Kapitän Dominik Neumann. Sollte er den kurzen Pfosten decken? Möglich. Torhüter Ludwig stand in der Mitte seines Kastens. genau zwischen diesen beiden schlug Röbers Freistoß ein. Ludwig sah dabei insgesamt nicht sonderlich glücklich aus.

SC Herford - VfL Theesen     2:1 (1:0)
1:0 Kurtulus (42.), 1:1 Giorgio (83.),
2:1 Röber (90.+2)