Westfalenliga 1

Nils Wiethölter (l.) und seine Mesumer schliefen gegen Espelkamp in der Defensive einmal zu oft. Foto: Lehmann

Ein wilder Abend in Espelkamp


Von Malte Greshake

(27.11.21) Eine solche wilde Vorstellung gab's vom SV Mesum in dieser Saison auch noch nicht allzu oft. Bei widrigen Bedingungen kamen die Jungs vom Hassenbrock am Freitagabend gegen Preußen Espelkamp nicht über ein 3:5 (0:1) hinaus. Vor allem im zweiten Durchgang gerieten die Mesumer ordentlich ins Hintertreffen, kämpften sich mit einer irrsinnigen Moral aber noch einmal fast heran...

Denn kurz nach dem Seitenwechsel kam es faustdick für die Gäste: Justin-Marc Manske hatte die Preußen schon vor der Pause mit 1:0 in Führung gebracht (32.), ehe Julian Stöckner eben wenige Minuten nach dem Wiederanpfiff nach einer Ecke für die Hausherren erhöhte (49.). Durch diese Phase der defensiven Desorientiertheit verbaselte es sich Mesum nämlich. Wenig später trug Espelkamp einen Angriff über den rechten Flügel vor und Stefan Langemann erzielte die vermeintliche Vorentscheidung (64.).

Grewe läutet die Aufholjagd ein

Waren die Gäste bis dahin drei Tore schlechter gewesen? Keineswegs. Aber die Preußen nutzten halt ihre Chancen eiskalt. Und Kevin Grewe hatte eben für Mesum in der ersten Hälfte nur den Pfosten getroffen (30.). Mit einer Umstellung von einer Viererkette auf eine Dreierreihe und mit der Einwechslung von Marvin Egbers warf Mesum dann aber alles in die Waagschale. Was sich auszahlen sollte: Denn die Gäste erzeugten nun viel mehr Druck, Philipp Grewe wurde im gegnerischen Sechzehner freigespielt und schlenzte die Murmel ins lange Eck (68.).

Als Omar Guetat dann in der Schlussphase sogar zum 2:3 butzte (82.), war die Hoffnung wohl bei jedem zurückgekehrt, des es mit dem SV Mesum hielt. Tja, aber dann legte sich Preußen-Spieler Markus Esko das Spielgerät zurecht und nagelte den Ball aus 20 Metern vom Innenpfosten in den Mesumer Kasten (84.). War das dann also die Vorentscheidung? Mitnichten. Christopher Strotmann nutzte dann nämlich nochmal eine defensive Unsicherheit der Gastgeber auf und bugsierte die Murmel zum erneuten Anschlusstreffer über des Gegners Torlinie (87.).

"Überragend, wie wir noch einmal zurückgekommen sind"

Sicherlich hatten es sich die Mesumer dann verdient, den erlösenden Ausgleich zu erzielen. Aber Fußball ist eben nicht immer fair. Weil die Gäste eben alles nach vorne warfen, war in der Nachspielzeit nicht mehr genug Restverteidigung vorhanden, um einen Konter von Espelkamp zu unterbinden: Langemann traf zum 5:3-Endstand (90.+1). Und Mesums Co-Trainer Rainer Weikert fragte sich, wie das an diesem Abend passiert war.

"Bis zum 0:3 waren wir nicht schlechter, aber Espelkamp kommt halt dreimal vor unser Tor und haut ihn rein", so Weikert, der abermals den kranken Marcel Langenstroer vertreten musste. "Allerdings ist Espelkamp ja auch alles andere als eine Laufkundschaft. Und es war auch schon überragend, wie wir noch einmal zurückgekommen sind. Mit der Leistung können wir also trotz des Ergebnisses zufrieden sein."

Preußen Espelkamp - SV Mesum     5:3 (1:0)
1:0 Manske (32.), 2:0 Stöckner (49.),
3:0 Langemann (64.), 3:1 Grewe (68.),
3:2 Guetat (82.), 4:2 Esko (84.),
4:3 Strotmann (87.), 5:3 Langemann (90.+1)