Westfalenliga 1

Gab sein Startelfdebüt: Dominik Tiekötter (r.), hier gegen Westfalias Sandro Pietsch im Bodenkampf zugange. Fotos: Lehmann

Rumpftruppe? Egal - Borussia trotzt den Ausfällen


Von Fabian Renger

(28.11.21) "Ich hab wirklich nichts zu meckern." Steffen Molitor war richtig gut zu sprechen auf seine Mannschaft. Der Cheftrainer von Borussia Emsdetten gewann mit seiner Mannschaft 1:0 (0:0) bei Westfalia Kinderhaus - was an und für sich schon eine ganz formidable Leistung ist. Aber bei den Vorzeichen der Borussen war der Sieg noch viel höher einzuschätzen.

Eine ganze Elf hatte Molitor zu ersetzen, Akteure wie Dominik Wenkers oder Dominik Tiekötter gaben ihr Startelfdebüt. Mit Linus Zollfrank, Bastian Wolf und Tom Schölling wechselte Molitor drei Spieler aus der A-Liga-Reserve ein. Es war ein wilder Personalmix, der auf die teils erfahrenen und hochdekorierten Gastgeber traf. 

Kinderhaus hatte - wenig überraschend - die Spielkontrolle. Aber da gab es ein gravierendes Problem. "Wir haben uns eigentlich keine richtige Torchance erarbeitet", räumte Westfalias Coach Holger Möllers ein. Und ohne richtige Torchancen kannst du halt keine Tore schießen - ergo: so kannst du nicht gewinnen...

Insbesondere im ersten Abschnitt gewann seine Elf viele zweite Bälle, entschied sich aber im letzten Drittel oftmals falsch. So konnte das nichts werden. Das Chancenplus lag da bereits eher auf Gäste-Seite. Sedat Yildiz war einmal frei durch, spielte stramm vorher, doch Tiekötter verpasste haarscharf. Ein anderes Mal schloss Yildiz selbst ab, scheiterte jedoch an Tim Siegemeyer im Kinderhauser Kasten.

"Ich kann nur den Hut ziehen vor den Jungs"

"Ich hab nach 45 Minuten nicht gedacht, dass wir das Spiel verlieren", meinte Möllers. Lag mit dieser Einschätzung aber daneben. Zehn Minuten waren im zweiten Abschnitt gespielt, als es Freistoß für die Gäste gab. 19 Meter Torentfernung, eine Sache für Andreas Heckmann und Eray Bayraktar. Heckmann lief drüber, vernatzte damit wohl Siegemeyer, denn in Wahrheit schloss Bayraktar ab - der passte genau. "Als Heckmann drüber gelaufen ist, da habe ich geahnt: Das ist ein Tor. Den Fuß hat er halt", erzählte Molitor.

Gleichwohl: Es dauerte ja noch ganze 35 Minuten bis zum Abpfiff. Doch Kinderhaus wurde einfach selten bis nie so richtig brandgefährlich. "Ein gefühltes 0:0-Spiel für mich", meinte Möllers. Da ging Molitor nicht mit. Denn auch nach dem Führungstor wirkte seine Mannschaft in seinen Augen gefährlicher, wenn sie mal nach vorne kam. Er resümierte beglückt: "Das war in der Summe ein verdienter Sieg für uns. So war der Erfolg gut für die Köpfe und den gesamten Kader. Ich kann nur den Hut ziehen vor den Jungs."

Westfalia Kinderhaus - Borussia Emsdetten 0:1 (0:0)
0:1 Bayraktar(55.)