Oberliga Westfalen/Westfalenliga 1 - Anschwitzen

Malte Nieweler trifft mit dem SuS Neuenkirchen auf den SC Herford und hat eigentlich gute Erinnerungen an den SCH. Foto: Lehmann

"Noch nicht da, wo ich sein will"

von Fabian Renger

(03.12.21) Da waren wir ja gleich doppelt schockiert. Noch nie hat Neuenkirchens Offensivrakete Malte Nieweler in all den Jahren mit uns angeschwitzt. Das kann ja nicht angehen. Und er steht erst bei zwei Saisontoren. Was für einen Mann seiner Klasse wirklich wenig ist nach elf Einsätzen. Was ist da bloß los, Herr Nieweler? "Wenn ich das mal wüsste", erwidert er diese Frage. Obwohl: Eigentlich ist das relativ leicht zu erklären.

Der 27-Jährige kam brutal schlecht in die Saison. Immer wieder schleppte er kleinere Blessuren mit sich herum. Nichts Gravierendes, aber mal zwickte die rechte Leiste, mal der linke Oberschenkel, in der Vorbereitung machte das Knie Faxen. Am zweiten Spieltag zog er sich in Rödinghausen außerdem einen Muskelfaserriss zu. Er quälte sich mitunter, um auf dem Platz zu stehen, wie er zugibt. "Dann fehlen dann vielleicht ein paar Prozente", sagt der Offensivmann. Seine Dienste waren aufgrund der dünnen Personaldecke in Neuenkirchen aber immer gefragt. Besser als nicht ganz fitter Nieweler als gar kein Nieweler. Altes Neuenkirchener Gesetz.

Doch allmählich scheint er auf Touren zu kommen. Anfang November gegen Erkenschwick und zuletzt in Tengern netzte er ein, zwischendurch half er der SuS-Reserve in der Bezirksliga mit einer Bude. Ein bisschen schleppend laufe es jedoch weiterhin, befindet er. "Man ist einfach nicht so fit und spritzig wie sonst. Es kommt langsam, aber ich bin noch nicht da, wo ich sein will."

Zu viele Fehler

Das kann man auch so für den gesamten SuS in dieser Spielzeit sagen. Der 15. Rang ist viel zu wenig. Allerdings ist auch dieser Platz erklärbar. Neuzugänge wie Witali Ganske oder Lucas Bahlmann spielten in der Liga verletzungsbedingt noch keine wirkliche Rolle. Auch im restlichen Ensemble plagte sich manch einer mit großen oder kleinen Wehwehchen.  Die Fitness fehlte, dadurch resultierten Unkonzentriertheiten und individuelle Klöpse. "Dann passieren Fehler, die einem sonst nicht passieren", weiß unser Anschwitzpartner. Andererseits: Wenn er sieht, wie sich die jungen Burschen reinhauen, dann hat er ein gutes Gefühl. Ihm fällt ein Linus Groeger als Beispiel ein. Der 19-jährige Angreifer mache seine Arbeit top. "Er wird auf jeden Fall noch wichtig werden für uns", schätzt Nieweler.

Wichtig werden auch die nächsten Wochen. Nach dem 4:1-Erfolg in Tengern (Vorletzter) folgen nun mit Herford, Theesen und Peckeloh bis zur Winterpause drei weitere direkte Duelle mit Kellerkindern. "Gegen die Gegner müssen wir punkten, das steht komplett außer Frage. Das ist auch unser Ziel, zumindest zwei Siege aus den drei Spielen zu holen." Herford kann sich jedenfalls schonmal warm anziehen. Das letzte Duell im März 2020 verpasste Nieweler gesperrt, in den beiden Auseinandersetzungen davor traf er insgesamt siebenmal.

Auch gegen Kinderhaus-Keeper Tim Siegemeyer unterlag ich einmal mehr. Endergebnis: 3:5 aus meiner Sicht. Wird wohl Zeit, dass die Winterpause kommt...

Anschwitzen, 15. Spieltag

SpVgg Vreden - SV Schermbeck (So., 14 Uhr)
Kaum noch Personalsorgen, zuletzt zwei wichtige Zu-Null-Erfolge in Serie, der Sprung auf Platz zehn: Die SpVgg erlebt gerade eine starke Phase. Allerdings ist Ausruhen weiterhin verboten, denn nun kommt direkt das nächste wichtige Duell. Der SVS ist Zwölfter und hat nur einen Zähler Rückstand auf Vreden. Zudem haben aus der unteren Tabellenhälfte neben Vreden nur Holzwickede und die Hammer SpVg bereits 14 Spiele absolviert, der Rest hat weniger Einsätze zu verzeichnen. Die Truppe von Engin Yavuzaslan sollte also zusehen, sich weiter ein Punktepolster aufzubauen. Wenn die Defensive jedoch so abliefert wie zuletzt sollte das eigentlich möglich sein...
Heimspiel-Tipp: 1:1
Nieweler: 2:1

Hammer SpVg - FCE Rheine (So., 14.30 Uhr)
Nach dem ultrabitteren Westfalenpokal-Aus gegen Rödinghausen hoffte FCE-Coach Cihan Tasdelen, dass seine Elf den Fokus schnell wieder aufs Wesentliche richten und das Pokalspiel abhaken würde. Schließlich ist die (verhältnismäßig kurze) Reise nach Hamm eine, von der man im Normalfall mit drei Zählern heimkehren sollte. Die Hammer stehen schließlich auf dem ersten Abstiegsrang und schossen zuletzt zweimal kein einziges Tor.
Heimspiel-Tipp: Verlieben, verloren, vergessen, verzei...oh, sorry, kurz in Gedanken versunken. 0:2. Der bockstarke Luca Ehler trifft zweimal - diesmal aber nicht von der Mittellinie. Das Ahlen-Spiel ist in jedem Fall Schnee von gestern.
Nieweler: 0:3. Luca Ehler macht wieder ein Tor.

SC Preußen/Münster - SG Finnentrop/Bamenohl (So., 14.30 Uhr)
Es würde uns nicht wundern, wenn Preußens Coach Kieran Schulze-Marmeling in dieser Woche vor allem Standards auf den Trainingslan geschrieben hat. Das Defensivverhalten beim ruhenden Ball war der Knackpunkt in der Vorwoche beim 3:4 gegen den ASC Dortmund. Womit wir bei gewissen Parallelen sind: Auch die SGB - seit sieben Spielen sieglos - hat arge Probleme mit Standards und kassierte bei ihrem 3:4 gegen den TuS Erndtebrück Öffnet externen Link in neuem Fenstergleich mehrere Freistoßtreffer.
Heimspiel-Tipp: Das Spiel endet 1:1. (sorry, Daniel Feldkamp, hat ja kein Glück gebracht, gegen euch zu tippen) Im Nachgang treffen sich beide Teams zum gemeinsamen Standard-Sondertraining.
Nieweler: Preußen muss unbedingt wieder punkten. 2:0.

Westfalenliga, 14. Spieltag

SuS Neuenkirchen - SC Herford (So., 14 Uhr)
Stress und Chaos in Herford! Nach der 0:4-Niederlage in Theesen trennte sich der Verein vom Chefcoach Sergej Bartel. Im Sommer 2020 hatte er sein Amt angetreten, im Dezember 2020 hatte Bartel gleich um zwei Jahre verlängert. Und jetzt das Aus. Er selbst hätte den Karren mit dem aus dem Dreck geholt, erklärt er Öffnet externen Link in neuem Fenstergegenüber FuPa. Doch der Verein wollte ein Zeichen setzen. Vorerst übernimmt Co-Trainer Ufuk Basdas die Aufgabe.
Heimspiel-Tipp: 4:2. Drei Tore durch Nieweler.
Nieweler: Ich bin mal so optimistisch und tippe auf ein 4:1. Gegen drei Tore hätte ich absolut nichts dagegen, aber würde mich auch über jeden anderen Torschützen freuen. 

1. FC Gievenbeck - Preußen Espelkamp (So., 14 Uhr)
Der Brand im Gievenbecker Sportpark hatte einiges durcheinander gewirbelt. Selbst das Flutlicht war hinüber. Andere Münsteraner Vereine sprangen in die Bresche. Der BSV Roxel, der SC Nienberge, der Münster 05, der SC Sprakel und BW Aasee beispielsweise gewährten diversen Gievenbecker Truppen Trainingsasyl, wie der Verein Öffnet externen Link in neuem Fensterneulich auf seiner Homepage erklärte. So gehört sich das, Freunde. Spuren hinterließ das Chaos allerdings durchaus. Beim Spiel in Peckeloh kam der FCG nie wirklich rein und verlor - Spitzenreiter bliebt er trotzdem. Hmm.
Heimspiel-Tipp: Ein billigen 'brennt nichts an'-Gag haben wir ja vorige Woche schon gemacht. Dann bleiben wir nüchtern. 2:0.
Nieweler: 2:1. Gievenbeck ist für mich stärker gewesen als Espelkamp

Borussia Emsdetten - TuS Tengern (So., 14 Uhr)
Tengerns Problem ist offensichtlich. In acht der 13 Saisonspiele kassierte der Vorletzte drei oder mehr Gegentore. 38 Gegentreffer sind zudem der schlechteste Wert der Liga. Wenn die Borussen sich nur halb so gut präsentieren wie in der Vorwoche in Kinderhaus, als deren Rumpfelf vollends überzeugte, dann dürfte eigentlich nichts schief gehen...
Heimspiel-Tipp: Borussias Coach Steffen Molitor ist abermals stolz wie Bolle. Seine Mannen nehmen den Gegner ernst und schießen Tengern aus dem Stadion. 5:1. Das Gegentor fällt in der 90. Minute.
Nieweler: 2:0. "Ede" Wegmann macht 'ne Bude. Das ist ein geiler Strafraumstürmer.

SV Mesum - Lüner SV (So., 14.30 Uhr)
 "Zahl so viel du willst!" Unter diesem Motto Öffnet externen Link in neuem Fenstergeht der Spieltag im Hassenbrock über die Bühne. Die Erlöse kommen dem Verein "Die AHRche e.V." im Flutgebiet in Bad Neuenahr-Ahrweiler zu Gute. Es gibt auch Gyros. Lohnt sich also doppelt, vorbei zu kommen. Lünen kickte in der vorigen Woche gegen Delbrück, verlor aufgrund von Chancenwucher vor und eines Leistungsabfalls nach der Pause mit 0:1. Die zweite Pleite in Folge. Lünen ist Fünfter und dürfte ebenso wie Mesum (3:5 in Espelkamp) auf Wiedergutmachung aus sein.
Heimspiel-Tipp: 2:4. Immerhin das Gyros schmeckt lecker.
Nieweler: Ein enges Spiel. Lünen hat in meinen Augen vorne viel Qualität, war hinten anfällig. Da gehe ich mit Mesum. 2:1.

Delbrücker SC - GW Nottuln (So., 14.30 Uhr)
Okay, Glück hatte der DSC (Tabellen-6.) gegen Lünen definitiv. Erst in der zweiten Hälfte machte Delbrück beim 1:0-Erfolg einiges richtig, vorher machte es vieles falsch. Wäre Lünen nicht so verschwenderisch mit den Chancen umgegangen und hätte DSC-Schnapper Daryoush Hosseini keinen Elfer pariert, dann wäre das Spiel wohl übel ausgegangen. „Lünen war in den meisten Situationen einfach handlungsschneller“, beschrieb Coach Detlev Dammeier das Problem der ersten 45 Minuten Öffnet externen Link in neuem Fensterspäter bei FuPa. Nottuln erging es genau andersherum. Daheim gegen Rödinghausen begann GWN gut, um dann etwas nachzulassen und unterm Strich mit 1:3 zu verlieren.
Heimspiel-Tipp: Nottuln ist Zweiter und bleibt das auch. 0:1
Nieweler: 1:1. Delbrück ist immer eklig zu bespielen, Nottuln genauso. Aber Nottuln ist etwas spielstärker.

SV Rödinghausen II - TuS Hiltrup (So., 14.30 Uhr)
Das war überflüssig. Da gewannen die Hiltruper gegen Fichte Bielefeld locker-flockig mit 4:0 und TuS-Akteur Yakup Kilinc flog nach Abpfiff aufgrund einer versuchten Tätlichkeit runter. Die Sperre ist raus. Zwei Spiele muss er zusehen. Überflüssig, sagen wir ja.
Heimspiel-Tipp: Der Dritte aus Rödinghausen ist zu stark für auswärts schwache Hiltruper. 3:1
Nieweler: 2:0

TuS Sinsen - Westfalia Kinderhaus (So., 14.30 Uhr)
Halter euch fest, denn heute ist ein großer Tag für die Stadt Marl! Öffnet externen Link in neuem FensterDie neue Baunschutzsatzung tritt in Kraft! Die "6-Meter-Regel" wurde verschärft. Heißt: Künftig dürfen nur noch Bäume, die näher als vier Meter zu einem Wohngebäude stehen, ohne Anzeige bei der Stadtverwaltung gefällt werden. Ahaaaaa....interessiert euch nicht? Mich auch nicht. Lieber ab zum Sport. Der TuS geriet neulich gegen Erkenschwick völlig unter die Räder und verlor mit 0:6. Friedhofsstimmung herrschte bei den Beteiligten im Nachhinein jedoch nicht. Schließlich agierte Sinsen nach der Roten Karte gegen Olcay Yilmaz 45 Minuten in Unterzahl. „Mit zehn Mann haben wir zu Beginn der zweiten Halbzeit richtig Gas gegeben. Ich bin super stolz auf das Team, das habe ich den Jungs auch in der Kabine gesagt“, lobte TuS-Coach Öffnet externen Link in neuem FensterDennis Hübner seine Männer.
Heimspiel-Tipp: Alt wie ein Baum möchte auch Holger Möllers werden. Dieses Spiel gibt genügend Anlass dazu. Denn Kinderhaus lässt gar nichts zu und den Coach 0,0 Jahre altern. 0:2
Nieweler: Das wird ein 2:2.