Oberliga Westfalen/Westfalenliga 1

Mentalitätsmonster: Edgar "Eddy" Krieger. Foto: Eckrodt

Wehe, er verliert im Abschlussspiel


von Fabian Renger

(01.10.21) Niederlagen kann Edgar "Eddy" Krieger gar nicht gut verkraften. "Wenn ich in der Mannschaft bin, die das Abschlussspiel verliert, habe ich häufig auch nach dem Training noch schlechte Laune", sagt der Außenverteidiger des TuS Hiltrup. Zickig sei er dann nicht, aber halt mitunter etwas miesepetrig. An seinen Mitspielern würde er es jedoch nicht auslassen, stellt er klar. "Ich gebe bei den Einheiten immer 100 Prozent. Ich glaube, dass man mich eher gerne als Mitspieler im Training hat." So so, interessante Selbsteinschätzung. Wie kommt er darauf? "Weil ich in den letzten Wochen in den Mannschaften war, die  deutlich weniger Abschlussspiele verloren haben", sagt der 23-Jährige lachend.  Glückwunsch!

Was muss er aber bloß in den vergangenen Wochen gelitten haben, als es sonntags so lange nicht geklappt hat. Keines der ersten vier Ligaspiele gewann der TuS, dreimal gab's ein Remis, immerhin auch nur eine Pleite. Dennoch wirkte Coach Christian Hebbeler vor zwei Wochen nach dem 1:1 gegen den SC Peckeloh fast schon etwas ratlos. "Uns hat das nötige Quäntchen Glück im Abschluss gefehlt", sagt Krieger heute.  Gegen die bestens besetzte Spvgg Erkenschwick kehrte das Glück am vergangenen Sonntag zurück. 4:0 hieß es nach 90 Minuten. Wobei: Glück ist das falsche Wort. Der TuS war die deutlich bessere, engagiertere Truppe. Es war ein verdienter Triumph.

"Ein geiles Gefühl"

Ein riesiger Stein sei auch ihm vom Herzen gefallen, erklärt Krieger. "Ich hab direkt nach dem Spiel in unsere Whatsapp-Gruppe geschrieben, dass es ein geiles Gefühl ist." Es hätte sich übrigens angebahnt, in der Trainingswoche zuvor habe Hebbeler den Fokus besonders aufs Offensivspiel gelegt, auf Torabschlüsse, aufs Flügelspiel, berichtet Krieger. Das hat gefruchtet. Er selbst agiert übrigens aktuell eher als Linksverteidiger, eigentlich ist er Rechtsverteidiger. "Auf der Position habe ich mich gut eingelebt."

Das gilt auch für den TuS. "Ich bin hier sehr glücklich. Ich fühl mich total als Hiltruper", betont der Jura-Student, der seit 2019 am Osttor flemmt. Vorher kickte er ein Jahr beim Holzwickeder SC in der Oberliga. Eine sportlich gute Adresse, aber wir müssen das fragen: Warum in Dreiteufelsnamen landet  man in Holzwickede? Ganz einfach: Ein guter Kumpel von Krieger vermittelte den Kontakt. Nun gut. Vorm HSC-Intermezzo kickte er in Roxel, in der Jugend bei RW Ahlen und beim Hombrucher SV. Spannende Vita. Doch: Freut man sich  dann trotzdem aufs Stadtderby gegen Kinderhaus? Die Antwort: Definitiv! Wie er uns jetzt im Anschwitzen erklärt...

Knapper Sieg für Bayraktar

Da Borussia Emsdettens Eray Bayraktar im Gegensatz zu uns auf Kinderhaus setzte - und den Sieg der Westfalia goldrichtig prognostizierte -, zog er im Tippspiel der vorigen Woche mit 5:4 am Kollegen Eckrodt vorbei. Glückwunsch an den Teekotten!

Anschwitzen, der 6. Spieltag

Oberliga Westfalen

ASC Dortmund - FCE Rheine (So., 15 Uhr)
446 Minuten spielte Maximilian Podehl bislang für den ASC in dieser Saison. Fünf Einsätze. Sieben Tore. "Er ist eine absolute Tormaschine”, verkündet Dortmunds Cheftrainer Antonios Kotziampassis in dieser Woche gegenüber RevierSport keine wirklichen Neuigkeiten. Dabei ist Wunderstürmer Podehl erst 23 Jahre jung. Öffnet externen Link in neuem FensterIm gleichen Artikel bezeichnet Podehl, dessen Kontrakt im Sommer ausläuft, den ASC als seinen Herzensverein, sagt aber zugleich, dass er gerne auch mal eine Liga höher spielen würde. Wer es mit der Murmel kann, der darf solche Ambitionen von sich geben. Dortmund holte sich erst in der Vorwoche übrigens Julian Schmidt, der zuletzt für Preußen Münster II aufgelaufen war.
Heimspiel-Tipp: 2:1. Der aktuelle Sechste aus Dortmund zieht damit am Dritten aus Rheine vorbei.
Krieger: 1:1

RSV Meinerzhagen - SpVgg Vreden (So., 15 Uhr)
Vor einer Woche gab es dieses Duell schon einmal. Da siegten die Vredener im Westfalenpokal nach einem Fußballfest allererster Güte mit 5:4. Damals erwartete SpVgg-Coach Engin Yavuzaslan ein anderes Spiel fürs erneute Aufeinandertreffen in der Liga. Damals ahnte SpVgg-Coach Engin Yavuzaslan aber auch noch nicht, dass seine Elf sonntags gegen Paderborn mit 0:5 untergehen würde. Hmm. Wie ist Meinerzhagen (Tabellen-17., Drei Zähler) für die Gäste (Tabellen-19., Zwei Zähler) zu knacken? Eigentlich mit einer körperlichen, robusteren Gangart, Öffnet externen Link in neuem Fensterwie neulich erst die SF Siegen gegen den RSV zeigten. Gar nicht so Vredens Ding, die SpVgg sucht ja ihrerseits auch eher die spielerischen Lösungen. Aber vielleicht holte Yavuzaslan unter der Woche den Boxsack raus.
Heimspiel-Tipp: 0:1. Es muss ja nicht immer ein 4:5 zu sein.
Krieger: 0:0

SC Preußen Münster U23 II - TuS Haltern (So., 15 Uhr)
Mit Erhan Duyar, Jendrik Büscher und Ali Ibraim treffen die Preußen beim TuS auf einige bekannte Gesichter. Alle drei trugen bereits den Preußen-Adler auf der Brust. Auch Halterns Valentyn Yarokha dürfte man in Münster kennen, spielte der doch schließlich sowohl in Roxel als auch in Hiltrup. Ein kleines "Klassentreffen" steht also bevor, wenn man so will. Die Preußen sind derzeit Zehnter (Sieben Zähler), Haltern ist Zwölfter (Sechs Punkte).
Heimspiel-Tipp: 3:1.
Krieger: 2:1

Westfalenliga 1

Westfalia Kinderhaus - TuS Hiltrup (Sa., 15 Uhr)
An die Stärken anknüpfen, das fordert Gewinnertyp Krieger von seiner Elf. "Derbys sind immer geil, da wird viel Feuer drin sein. Kinderhaus wird gut eingestellt sein, genauso kann ich von uns sprechen. Samstag, 15 Uhr ist auch eine geile Zeit", sprüht unser Anschwitz-Partner vor Vorfreude. Er weiß: Einen Derbysieg jetzt hinterher zu schieben, das würde Auftrieb geben. "Wir brauchen den Push, dieses besondere Ereignis." Und wenn sich einer damit auskennt, dann wohl "Eddy" Krieger. Bleibt zu hoffen, dass er sich im Abschlusstraining etwas Energie über behält.
Heimspiel-Tipp: Auch auf die Gefahr hin, in Kinderhaus nicht mehr reingelassen zu werden und mich mit der gesamten Westfalia anzulegen: Hiltrup gewinnt 3:0.
Krieger: Ich bin guter Dinge. Wir gewinnen 2:0.

SuS Neuenkirchen - 1. FC Gievenbeck (So., 15 Uhr)
"Da steht mit einer der schwersten Aufgaben an. Neben Espelkamp ist das für mich einer der Aufstiegsfavoriten. Gievenbeck ist auf allen Positionen gut besetzt", erwartet SuS-Coach Thorsten Schmidt ein dickes Brett. Der Tabellenführer kommt an den Haarweg. Doch die Brust der Hausherren wuchs am Donnerstagabend mit dem ersten Saisonsieg, einem 2:0 über Fichte Bielefeld. Das tat gut. "Uns macht Mut, dass wir gut in Schuss sind und die Jungs fit werden", freut sich Schmidt. Verletzte wie z.B. Malte Nieweler kommen wieder zurück, das Trainingsniveau steigt entsprechend. "Das stimmt uns positiv für die nächsten Wochen", so Schmidt.
Heimspiel-Tipp: 1:1
Krieger: 0:3

TuS Tengern - GW Nottuln (So., 15 Uhr)
Unangenehm und unter Wert geschlagen - so beschrieben bisher die meisten Gegner den TuS Tengern boiislang. GW Nottulns Reise in den Ortsteil der Stadt Hüllhorst wird nicht nur lang, sondern auch brutal unangenehm. Vor allem auch, wenn sich die Nottulner zu viele Standards erlauben. Da hat der TuS mit Magnus Giersdorff bekanntermaßen eine Waffe parat. Der TuS steht als Vorletzter in jedem Fall unter Druck. Bei GWN suchte man zuletzt etwas nach der Form, insbesondere auf dem Weg nach vorne.
Heimspiel-Tipp: 2:2
Krieger: 1:2

Borussia Emsdetten - SV Mesum (So., 15 Uhr)
Wir hätten uns auch Mesums neuen Schnapper Nils Wiedenhöft zum Anschwitzen heranziehen können. Vor der Saison wechselte er vom Teekotten in den Hassenbrock. Die Kollegen der Emsdettener Volkszeitung haben das Interview mit Wiedenhöft nun für uns übernommen. "Borussia kann von mir aus 34 Saisonspiele gewinnen, aber für die 6 Punkte aus diesen Derbys werde ich alles tun. Ich glaube, mit Borussia habe ich gegen Mesum nie verloren. Es ist also jetzt an der Zeit zu zeigen, dass der SVM auch das Derby gewinnen kann", sagt Öffnet externen Link in neuem Fensterder SVM-Schnapper der EV. Er hofft auf bis zu 500 Zuschauer, auf ein geiles Spiel, auf kein Gemauere - und er hat keine Angst, am Sonntag in die falsche Kabine zu gehen. Obwohl er in Emsdetten wohnt und insgesamt sogar sieben Jahre bei den Borussen tätig war.
Heimspiel-Tipp: 2:4
Krieger: 2:2