Westfalenliga 1

Nottulns Oliver Leifken (v./Glatze) wird von Borussias Tom Holöchter beackert. Links steht Borussias Keeper Luca Dömer bereit. Fotos: Lehmann

Borussia Emsdetten ist mal wieder passiert


Von Fabian Renger

(16.10.22) Es wäre schlecht, wenn's nicht so wäre, aber trotzdem müssen wir eines festhalten: Borussia Emsdettens Cheftrainer Hans-Dieter Jürgens ist ein riesiger Fan seiner Mannschaft. "Das ist unglaublich. Wenn ich sehe, wie sich jeder einzelne reinhaut, dann macht das richtig Spaß. Die geben wirklich alles. Das ist eine Mentalität, die vielleicht in den Torpfosten verankert ist", schoss es aus Borussias Übungsleiter nur so heraus. Was war passiert? Man könnte sagen: Borussia Emsdetten war mal wieder passiert. Zwar holte die Truppe "nur" ein 1:1 (0:1) gegen GW Nottuln. Aber zum wiederholten Mal in diesen Tagen ließ sie sich von keinem Hindernis übers Ohr hauen. Die Borussia agierte beispielsweise abermals eine Halbzeit lang zu zehnt.

Es war schon etwas kurios.  Marius Klöpper hatte im Duell mit Nottulns Christian Messing gegrätscht. Referee Constantin Reuber zeigte - zur Verwunderung der Borussen - auf den Elfmeterpunkt. Allerdings zeigte Reuber obendrein Emsdettens Nick Wedi die gelb-rote Karte. Der hatte sich - mit Gelb vorbelastet - zuvor im Mittelfeld ein taktisches Foul geleistet. Also quasi irgendwie eine Doppelbestrafung, denn den Elfer verwandelte Semih Daglar gleich mal zur Nottulner Halbzeitführung (45+3.).

Zu Spielbeginn hatten die Gäste vom ehemaligen und künftigen Borussen-Coach Roland Westers mehr vom Match. Und dann verletzte sich auch noch Chefdirigent Sören Wald. Für ihn kam Felix Hinterding, oftmals bisher nur Joker, ins Spiel (10.). "Er hat es sehr, sehr gut gemacht", befand Jürgens. "Aber ich kann keinen herausheben - weil wir auf allen Positionen das letzte Hemd gegeben haben."

Borussia übernimmt den Takt der Begegnung

Borussia gab hernach immer mehr den Takt vor. Nach einem Foul an Tom Holöchter gab's sogar einen Strafstoß für die Gastgeber. Nick Wedi trat an, es war einfach nicht sein Tag, der Versuch endete im Himmel (20.). Jürgens hatte jedoch durchaus Recht, wenn er davon erzählte, dass seine Truppe eigentlich 2:0 oder 3:0 hätte führen und die Partie vorentscheiden müssen. Kevin Hageman (28./30.) oder auch Kai Deradjat (34.) hätten locker für eine frühen Treffer der Gastgeber sorgen können.

Allerdings zeigte sich Borussia auch nach dem doppelten Rückschlag unmittelbar vorm Pausenpfiff absolut nicht geschockt. Kevin Meise (48.) und abermals Deradjat (50.) vergaben die ersten Ausgleichsversuche. Beide Male war beim bärenstarken Malte Wilmsen im Nottulner Kasten Endstation. Als Holöchter hernach abermals im Strafraum gefoult wurde und es wieder Elfer gab, war Wilmsen matchlos. Meise verwandelte den dritten Strafstoß - 1:1 (58.).

In der Folge oblag den Gästen zwar die Spielüberlegenheit, aber die Heimelf präsentierte sich defensiv sehr gut organisiert und strukturiert, ließ kaum noch was  Nennenswertes zu - und fuhr das Remis nach Hause.

Borussia Emsdetten - GW Nottuln 1:1 (0:1)
0:1 Daglar (45+3./FE), 1:1 Meise (58./FE)
Bes Vorkommnisse: Borussia Emsdettens Nick Wedi schießt Foulelfmeter übers Tor (20.), Gelb-Rote für Borussia Emsdettens Nick Wedi (wdh. Foulspiel/45+1)

Marius Klöpper (l), hier im Duell mit Max Wenning, verursachte den Nottulner Elfmeter.