Oberliga Westfalen/Westfalenliga 1 - Anschwitzen

Luca Steinfeldt und seine Preußen spielen bisher eine starke Saison. Foto: Greshake

"Es funktioniert gerade wahnsinnig gut"


von Malte Greshake

(14.10.22) Es wurde - auch von uns - schon viel uns darüber berichtet und der überzeugende 3:0-Derbysieg gegen den 1. FC Gievenbeck hat es noch einmal untermauert: Der SC Preußen Münster II spielt bisher eine richtig fetzige Saison. Mit bereits 20 gesammelten Punkt steht die Mannschaft von Trainer Kieran Schulze-Marmeling derzeit auf dem dritten Tabellenplatz. Auch für diesen Höhenflug verantwortlich ist Preußen-Stürmer Luca Steinfeldt, der auch gegen die Gievenbecker traf und bereits fünf Saisontreffer erzielt hat.

In der Jugend kickte Steinfeldt schon bei den Preußen, war zwischen 2016 und 2018 dann nochmal zwei Jahre bei den Adlerträgern, bevor er nun eben in diesem Sommer vom SV Lippstadt erneut wiederkehrte. "Ich bin super happy, wieder zurück zu sein", berichtet der 26-Jährige, der bei Lippstadt in der Vorsaison nicht die gewünschte Einsatzzeit erhalten hatte. "Ich bin einfach froh wieder auf dem Platz zu stehen. Sportlich haben wir zudem gerade auch einen überragenden Lauf und in der jungen Truppe kann ich eine besondere Funktion einnehmen."

Das System ist bekannt

Mit den anderen erfahrenen Spielern wie Pascal Koopmann oder Marius Mause soll er in der jungen Mannschaft vorangehen, Verantwortung übernehmen und seinen noch nicht so erfahrenen Mitspielern den Druck nehmen. Momentan spielen er und seine Preußen, wie die Ergebnisse es verdeutlichen, aber sowieso total befreit auf. "Das liegt vor allem daran, dass wir einen besonderen Plan haben, wie wir Fußball spielen wollen", erklärt Steinfeldt. "Das hat Kieran letztes Jahr schon mit den Jungs durchgespielt. Der größte Teil der Mannschaft ist ja auch geblieben. Alle kennen das System und deswegen funktioniert es gerade so wahnsinnig gut."

Was genau dieses Spielsystem ausmacht, ist laut Steinfeldt allerdings nicht so leicht zu erklären. Dass Schulze-Marmeling ein Taktikfuchs ist und etwas Besonderes ausgeheckt hat, ist offensichtlich. Und vielleicht publiziert der Preußen-Coach ja auch irgendwann mal ein Taktik-Handbuch, in dem wir es nachlesen dürfen. Jedenfalls. Kurz und grob zusammengefasst: Die Preußen marschieren 90 Minuten, sind im Spielaufbau richtig variabel und haben - bisher - auch im letzten Drittel immer die passenden Ideen. "Der Trainer gibt uns ganz viele Lösungsmöglichkeiten mit, um die Räume zu überspielen und die freien Lücke zu finden", fügt Steinfeldt hinzu. Und gerade für ihn sei diese Spielweise vorteilhaft, weil er als Stürmer so pro Spiel immer genügend Chancen bekäme.

"Es ist schon schade, dass es diese Regelung gibt"

Nun stellt sich bei der starken Saison der Münsteraner aber noch eine andere Frage. Die Preußen-Reserve kann ja dadurch, dass die Erstvertretung bereits in der Regionalliga spielt, nicht aufsteigen. Wie motiviert man sich dann als Spieler trotzdem jede Woche? "Es ist schon schade, dass es diese Regelung gibt", meint Steinfeldt. "Die Gier nach Erfolg ist trotzdem immer da. Es sind bei uns ja viele junge Spieler dabei, die vielleicht auch nochmal ein, zwei Ligen höher spielen wollen. Da hat man dann genug Ansporn, sich durch gute Leistungen in den Fokus zu rücken."

Steinfeldt selbst hat erst einmal nur diese Sachen im Blick. "Ich will gesund bleiben, so lange, wie es geht, hoch spielen und regelmäßig auf dem Platz stehen. Das ist für mich das Wichtigste", sagt er. Und am kommenden Sonntag geht es eben gegen den Tabellenzweiten Westfalia Rhynern auf dem Platz zur Sache. "Rhynern hat immer eine gute Truppe, aber mit der Art, wie wir spielen, werden wir auch das Spiel gewinnen", hält Steinfeldt fest.

Anschwitzen, 10. Spieltag

Oberliga Westfalen

Eintracht Rheine - SV Schermbeck (Sonntag, 15 Uhr)
Ja, sagge mal! Es ist bisher ein goldener Oktober für die Jungs von Eintracht Rhein. Mit zwei 2:0-Siegen gegen den ASC Dortmund und die Sportfreunde Siegen steht die Mannschaft von Rainer Sobiech gerade voll im Soll. Davor hatte es am siebten Spieltag beim 0:4 gegen die SpVgg Vreden nämlich ordentlich Haue gegeben, was wohl ein ordentlicher Weckruf gewesen war. Und vor allem auf Colin van den Berg können sich die Rheiner gerade verlassen: Er traf bei beiden vorherigen Siegen jeweils einmal.
Heimspiel-Tipp: Wir tippen mal etwas Verrücktes: 2:0.
Steinfeldt: 2:1

Westfalia Rhynern - Preußen Münster II (Sonntag, 15 Uhr)
Nach dem Derby ist vor dem Topspiel. Zum Tabellenzweiten Westfalia Rhynern reisen die Adlerträger an diesem Spieltag. Die große Frage dieser Begegnung wird sein, ob sich die Preußen auch gegen die Defensivspezialisten der Westfalia wieder so viele Torchancen erarbeiten können. Die Mannschaft von Michael Kaminski hat bisher nämlich erst ganze vier Gegentreffer kassiert und stellt damit die beste Defensive der Liga. Zudem ging Rhynern noch kein einziges Mal als Verlierer vom Platz. Mit einem Sieg würden sich die Preußen allerdings auf Platz zwei schieben. Und das sollte schon Ansporn genug sein.
Heimspiel-Tipp: 1
Steinfeldt: 2:0: Ich mache eine Tor und Nick Selutin trifft auch.

1. FC Gievenbeck - SG Finnentrop/Bamenohl (Sonntag, 15 Uhr)
Das war dann doch ziemlich ernüchternd für den 1. FC Gievenbeck. Im Derby am vergangenen Spieltag gegen Preußen II bekam die Mannschaft von Florian Reckels kurz ihre Grenzen aufgezeigt. "Wir kassieren die Treffer heute viel zu leicht", wird der Chefcoach Öffnet externen Link in neuem Fensterim Vorbericht des Vereins zitiert. Laut Reckels hatte seiner Mannschaft an diesem Tag zudem der Mut und die Qualität gefehlt, um sich gegen die formstarken Preußen zu behaupten. Nicht überraschend nimmt Gievenbecks Trainer seine Truppe nun an diesem bevorstehenden Spieltag in die Pflicht. "Wir wollen unsererseits eine Reaktion zeigen nach der Leistung vergangener Woche, das war sicherlich nicht unser Anspruch", so Reckels. 
Heimspiel-Tipp: Durch einen späten Treffer ergaunert sich Gievenbeck den vierten Dreier der Saison: 2:1.
Steinfeldt: 1:0

SC Paderborn II - SpVgg Vreden (Sonntag, 15 Uhr)
Es bleibt momentan einfach noch ein Auf und Ab für die SpVgg. Als Anschauungsmaterial eignen sich die vergangenen drei Partien der Vredener: Erst dieser 4:0-Heimsieg gegen Eintracht Rheine, dann eine 0:4-Klatsche bei den SF Lotte und nun am vorherigen Spieltag zuhause dieses 4:1 gegen den TuS Ennepetal. Wer genau aufgepasst hat, erkennt schnell ein Muster: Nicht nur die beiden genannten, sondern alle drei bisherigen Saisonsiege fuhren die Vredener auf dem eigenen Platz ein. Dass die Truppe von Engin Yavuzaslan nun ausgerechnet zum Tabellenvierten Paderborn II reisen muss, ist wohl nicht das beste Vorzeichen.
Heimspiel-Tipp: Vreden wartet weiter auf den ersten Auswärtssieg, nimmt aber etwas mit: 2:2.
Steinfeldt: 3:1

SF Lotte - ASC Dortmund (Sonntag, 15 Uhr)
Es man kann ja über die Saison von Lotte sagen, was man will. Aber in der Offensive der Sportfreunde klappt es bisher wie geschmiert. Ganze 20 Tore hat die Mannschaft von Fabian Lübbers schon erzielt. Auf der anderen Seite sind es aber eben auch 13 Gegentreffer. Das ist noch ausbaufähig. Am gestrigen Donnerstagabend wurde der Regionalliga-Absteiger übrigens im Kreispokal bei Kreisligist SV Büren vorstellig. Beim letztlichen 5:1-Sieg hatten sich die Sportfreunde in Halbzeit eins zunächst aber nicht so wirklich mit Ruhm bekleckert. Sinnbildlich war es also für die bisher holprige Saison von Lotte.
Heimspiel-Tipp: Es geht weiter wie gewohnt: Vorne hui, hinten pfui - 4:3.
Steinfeldt: 0:2

Westfalenliga 1

TuS Sinsen - SV Mesum (Sonntag, 15 Uhr)
Und schon wieder wurde es nichts mit dem zweiten Heimsieg der Saison. Fünf Heimspiel absolviert der SV Mesum nun schon. Auf der anderen Seite hat die Mannschaft von Marcel Langenstroer alle ihrer drei Auswärtsspiele gewonnen. Die Begegnung gegen den TuS Sinsen sollten für die Mesumer also ein Selbstläufer sein. Denn die Heim-Statistik des TuS liest sich noch grausiger: Kein Sieg, ein Unentschieden und drei Niederlagen.
Heimspiel-Tipp: 1:3 - alles andere wäre reine Spekulation.
Steinfeldt: 0:2

Borussia Emsdetten - GW Nottuln (Sonntag, 15 Uhr)
Hach, welch schöne Konstellation. Nottulns Trainer Roland Westers, Ex-Coach von Borussia Emsdetten, trifft an diesem Spieltag auf den Verein, den er in der nächsten Saison übernimmt: Borussia Emsdetten. Dass kein normales Spiel ist, sollte also klar sein. Aber Westers möchte da gar kein so großes Thema draus machen. Wie oft würde Leute gegen ihren alten oder künftigen Verein spielen? "Für die Mannschaft ist es ein normales Spiel", betont der Coach, der natürlich - oh Wunder, oh Wunder - das klare Ziel vorgegeben hat, die drei Punkte zu holen. Auf jeden Fall fordert er eine Wiedergutmachung im Vergleich zum Vorjahres-Auftritt am Teekotten. Da gab's ein 0:1 und einen richtig miesen Auftritt. "Was soll ich sonst dazu sagen? Es wird für mich ein bisschen anders, entscheidend ist es aber für die Jungs. Ich kann den Ball ja nicht reinhauen, die elf auf dem Platz haben es zu richten." Auch wenn wir uns das lustig vorstellen, wie Westers sich in der 88. Minute einwechselt und...
Heimspiel-Tipp: Westers kennt kein Erbarmen: 1:4.
Steinfeldt: 2:2

Preußen Espelkamp - Westfalia Kinderhaus (Sonntag, 15 Uhr)
In dieser Woche wurde dann tatsächlich Peter Bosz in der französischen Liga bei Olympic Lyon rausgeschmissen. Und was hat das nun mit Westfalia Kinderhaus zu tun? Achja - da war ja etwas. Omid Asadollahi, Co-Trainer der Westfalia, Öffnet externen Link in neuem Fensterhospitierte ja zuletzt einige Tage bei Olympique Lyon Bosz' Trainerteam. Die Frage ist nun: Gibt es zwischen dem Rausschmiss von Bosz und Asadollahis Hospitation einen Zusammenhang? Lassen wir mal so stehen. Fakt ist aber: Nachdem die Ungeschlagenheitsserie der Kinderhauser, die vier Liga-Spiele angedauert hatte, beim 1:2 gegen SC Peckeloh jäh unterbrochen wurde, wird die Mannschaft von Holgers Möllers wohl wieder in die Spur zurückfinden wollen.
Heimspiel-Tipp: 2:2 - damit kann Möllers leben.
Steinfeldt: 1:2

TuS Hiltrup - TuS Haltern (Sonntag, 15 Uhr)
Erst die Derbyniederlage gegen Westfalia Kinderhaus (1:2) und zuletzt ein 1:3 gegen die Spvgg. Erkenschwick. Bei den Hiltrupern ist gerade ordentlich Asche im Getriebe. Dazu muss man allerdings auch sagen: Gegen Erkenschwick kann das in dieser Spielzeit durchaus passierten. Der Tabellenführer gewann bisher jedes Spiel. Gegen den Tabellenvierzehnten sind die Hiltruper nun aber eben in der Pflicht, um den Anschluss ans Tabellenmittelfeld zu wahren. 
Heimspiel-Tipp: Hiltrup zurück in der Spur: 3:1.
Steinfeldt: 4:0