Die Treffer von "Egge" und Gockel sind das Sahnehäubchen

Von Fabian Renger

(06.11.22) Die 110 zahlenden Zuschauer, die sich das Match zwischen dem SV Mesum und dem TuS Hiltrup reingezogen haben, werden ihr Kommen nicht bereut haben. "Langweilig wurde einem nicht bei dem Spiel", sagte beispielsweise Hiltrups Trainer Marcel Stöppel. Auch sein Mesumer Pendant Marcel "Cello" Langenstroer sah das so: "Das war ein geiles Spiel!" Das 2:2 (1:1) als Endresultat war die passende Konsequenz. Und beide Coaches hatten nachher noch etwas gemeinsam: Sie freuten sich für die Torschützen des jeweils zweiten Treffers. Marvin Egbers und Alexander Gockel, ihr beide seid gemeint.

"Egge" Egbers erzielte Mesums 2:1. Christian Biermann legte per Querpass von der rechten Seite aus vor (65.). "Ich bin total froh, dass er getroffen", gönnte Langenstroer den abermals fleißigen wie auffälligen Egbers die Bude. Es war dessen drittes Saisontor. Gockel besorgte später das 2:2 der Gäste. Oben rechts feuerte er die Kugel in den Giebel (78.). Gockels erster Treffer im Hiltruper Jersey. "Es freut mich sehr für ihn", so Stöppel.

Gastgeschenk oder gut antizipiert?

Also: Zwei glückliche Torschützen. Und ein Spiel auf hohem Niveau. In der ersten Halbzeit hatte Hiltrup dezente Vorteile. Akil Cömcü krönte den ersten Torschuss direkt mal mit dem Führungstreffer der Gäste (18.). Es war schlussendlich eine schöne Einzelaktion des Torschützen, zuvor hatte er einen netten Doppelpass mit Stan Schubert gespielt. Mesums Antwort gab's keine Viertelstunde später. TuS-Schnapper Romain Böcker wollte einen  seiner Teamkollegen anspielen, Chris Strotmann antizipierte das wunderbar, spritzte dazwischen und glich aus (30.). Gastgeschenk? Oder guter Riecher von CS20? Halten wir es einfach mal mit Langenstroers Worten: "Es war ein typisches Chris Strotmann-Tor."

Zur ganzen Wahrheit der ersten Hälfte gehörte auch, dass es durchaus Elfmeter für den SVM hätte geben können, aber nach einem Foulspiel an Kevin Ostendorf nicht gab. Nur fürs Protokoll.

Kommen wir zur zweiten Halbzeit. Spätestens jetzt hätte der Kassierer im Mesumer Hassenbrock nochmal mit dem Klingelbeutel herumgehen und einen Spektakel-Zuschlag einfordern können. Neben den beiden eingangs erwähnten Toren gab es massenweise Offensivaktionen und Torgelegenheiten. Auf Hiltruper Seite schoss Stan Schubert freistehend SVM-Keeper Max Jasper an. Besonders lichterloh brannte es später, als TuS-Defensivmann Yakup Kilinc nach einem Eckstoß einen Distanzkracher vom Allerfeinsten abfeuerte, aber Tobias Göttlich mit seiner Rübe auf der Linie rettete. Auch Göttlichs Teamkollege Milan Hartke löschte einen weiteren Brand auf der eigenen Torlinie.

3:3, 4:4 - alles war möglich

Die Gastgeber hatten ebenfalls mächtig Feuer unterm Hintern. Eine Hereingabe von Elias Strotmann war gewürzt und rattenscharf, aber kein Abnehmer fand sich. Luca Bültel vergab kurz vor Schluss aus fünf Metern und schoss volley drüber. Ein 3:3 oder 4:4 waren locker im Bereich des Möglichen.

Kurzum: Was machte das Spiel nun aus den Beteiligten? Aus Stöppel nicht ganz so viel. Die fünfte Punkteteilung im zwölften Spiel, weiter sind nur zwei Siege verbucht. Ja, der Negativlauf von vier Niederlagen in der Liga wurde gestoppt, aber: "Diese Unentschieden bringen einen nicht vorwärts. Man kann damit leben - nicht mehr, nicht weniger." Langenstroer betonte, dass man die Hiltruper angesichts deren Verletzungsmisere nicht alleine an dem Tabellenplatz festmachen könne. Mit der Performance seiner Jungs war er derweil völlig einverstanden: "Unsere Abwehrkette hat richtig gut gearbeitet. Wir haben im Defensivverhalten genau das gemacht, was wir uns vorgenommen haben. Alle haben gut gegen den Ball gearbeitet." 

SV Mesum - TuS Hiltrup 2:2 (1:1)
0:1 Cömcü (18.), 1:1 C. Strotmann (30.)
2:1 Egbers (65.), 2:2 Gockel (78.)