Kreisliga A1

Marsch auf dem Zahnfleisch


von Luca Adolph

(14.10.19) In der Haut dieser beiden Teams möchte aktuell wohl niemand stecken. Während die Warendorfer SU aufgrund ihrer Personalprobleme zum wiederholten Mal ihren eigenen Trainer Lukas Krumpietz ins Jersey presste, mussten beim SV Ems Westbevern erneut zwei Akteure aus der Reserve ran, die zuvor schon über 90 gegangen waren. Kein Wunder, dass sie die gebeutelten Mannschaften mit einem 1:1-Remis begnügten.

"Die erste Elf müsste aber eigentlich stark genug sein", fügte der WSU-Trainer an, nachdem er über die Personalnot aufgeklärt hatte. Aktuell tritt der Vizemeister aber dennoch auf der Stelle. Trotz deutlich mehr Spielanteile war einfach nicht mehr drin. "Mit den Ansprüchen dürfen sie eigentlich nicht mit einem Punkt zufrieden sein", sagte Ems-Coach Andrea Balderi. 

Dierkes verpasst die Überraschung

Zu mehr hat es jedoch nicht gereicht. Im Gegenteil Ems hatte sogar gute Möglichkeiten, sich gegen die WSU sogar in Front zu ballern. Nach einem Aufbaufehler der Gäste tauchten Thilo Dierkes und Christian Nosthoff alleine vor dem Tor von Thomas Wilmer auf. Dierkes verpasste dabei allerdings den entscheidenden Moment, um querzulegen (27.). Auf der Gegenseite war es Jonas Allmich, der am starken Christian Budde scheiterte.

Viel mehr Chancen hatte der erste Durchgang auch schon nicht zu bieten. Wobei einmal ließen die Warendorfer dann doch noch ihr Können aufblitzen. Tobias Schwienhorst steckte durch auf Allmich, der die Kugel zu Maik Lauhoff durchlaufen ließ. Letzterer fasste sich ein Herz und chippte den Ball vorbei an Lauhoff ins Tor (43.). "Psychologisch hast Du vielleicht einen kleinen Vorteil durch den Zeitpunkt des Treffers. Eigentlich gibt es aber keinen guten oder schlechten Zeitpunkt für ein Tor", sagte Krumpietz.

Ems gleicht aus

Dies sollte sich bewahrheiten, schließlich zeigte sich Ems auch nicht unbedingt vom späten Gegentreffer in der ersten Halbzeit beeindruckt. Dierkes marschierte nach einem erneuten Ballgewinn über rechts und bediente Tim Leifker im Zentrum. Per Kopf leitete der wiederum weiter auf Nosthoff, worauf dieser zum 1:1-Ausgleich einschob (56.). "Man merkt, dass die viele Baustellen haben", verriet Balderi weiter.

Eine Partie, die nach dem Treffer zunehmend im Mittelfeld ausgetragen wurde, bekam erst in den Schlussminuten einen Spannungszuwachs. Zehn Meter hinter der Mittellinie kam es zwischen Ems-Kicker Luca Mentzen und Torhüter Wilmer zu einem Pressball. Das leere Tor verfehlte Nils Engeberding mit seinem Schussversuch nur knapp (89.). Im direkten Gegenzug ließ auch Warendorf eine gute Chance verstreichen, weil Budde wieder mal zur Stelle war. "Der Druck ist sicherlich spürbar. Wir machen zu viele Fehler und spielen zusammen als wären wir viele Fremdkörper", so Krumpietz. Im Winter hofft Warendorf auf Verstärkungen, vor allem aus dem Jugendbereich. Dann soll es ruhiger werden. Bis dahin gilt es jedoch vorerst, auf die Zähne zu beißen.

SV Ems Westbevern – Warendorfer SU     1:1 (0:1)
0:1 Lauhoff (43.), 1:1 Nosthoff (56.)

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