Der Everswinkler Lukas Mosebach hebt vor Westfalias Thomas Würthwein zum Wurf ab.

Vornholt reißt Vorderleute mit


von Kevin Michaelis

(28.11.16.) Der Begriff „Ratlosigkeit“ trifft es wohl am besten. Dazu passt auch das Resümee von Sebastian Dreiszis, Trainer des SC Westfalia Kinderhaus: „Die Gründe, warum wir einmal mehr verloren haben, obwohl über 35 Minuten vieles funktioniert hat… Keine Ahnung ehrlich gesagt. Ich weiß es nicht, vermutlich eigene Schwäche.“

Deutliche Worte nach der dritten Niederlage in Folge – 22:24 (15:12) gegen den SC Everswinkel, der ebenfalls nach drei Spielen ohne Erfolg nun im direkten Abstiegsduell wieder gepunktet hat. SCE-Coach Marcel Graefer war erleichtert: „In Kinderhaus zu gewinnen ist natürlich toll, am Ende war es die geschlossene Mannschaftsleistung, die uns den Sieg gebracht hat.“

Das Spiel begann aus Sicht der Kinderhauser sehr vielversprechend: Schnell warf die Westfalia einfach Tore, auch die Abwehr stand gut. Immer wieder setzte sich der SCW mit zwei bis drei Toren ab, beispielsweise 6:3 nach zehn Minuten. „Wir haben das gespielt, was wir uns vorgenommen haben“, so Dreiszis. Auch die ersten und zweiten Bälle gewann Kinderhaus regelmäßig, so dass Everswinkel gar nicht ins Spiel fand. „Am Anfang hat bei uns nichts gepasst. Wir haben uns vorgenommen, mit viel Emotionen zu spielen. Aber unsere Einstellung war die reinste Katastrophe“, zeigte sich Graefer mit der Anfangsphase extrem unzufrieden. Sein Team war personell erneut arg geschwächt und wieder mit drei A-Jugendlichen bestückt.

Paraden als Initialzündung

In Halbzeit zwei zeigte sich zunächst dasselbe Bild. So spielte sich Kinderhaus bereits nach 35 Minuten eine Fünf-Tore-Führung heraus (18:13), die für Everswinkel zu diesem Zeitpunkt sogar noch schmeichelhaft war. Danach funktionierte bei der Westfalia jedoch so gut wie gar nichts mehr. Großen Anteil an der Aufholjagd hatte SCE-Torwart Dennis Vornholt, der seine Mannschaft mit einer glänzenden Parade nach der andere im Spiel hielt.

„Vornholt war nicht nur im Tor bärenstark, sondern auch derjenige, der das Team emotional mitgerissen hat“, war Trainer Gräfer nach dem Spiel begeistert. Von nun an gab Everswinkel den Ton an, glich aus und distanzierte Kinderhaus schnell auf drei Tor (24:21). Kinderhaus versuchte zum Schluss noch einmal alles in die Waagschale zu werfen, aber auch die fünf Treffer vom erfolgreichsten Werfer Tobias Berger halfen am Ende nix. Somit rettete der SCE den Zwei-Tore-Vorsprung relativ sicher ins Ziel und feiert den zweiten Auswärtssieg in dieser Saison.

Für Kinderhaus wird es so langsam bedrohlich. „Wenn wir so weiterspielen, dann wird es gegen jeden Gegner schwer. Ich habe aber auch am Anfang der Saison gesagt, dass wir gegen den Abstieg spielen werden, genau da sind wir jetzt. Wir müssen nun die Nerven behalten und in den entscheidenden Situationen da sein“, fügte Dreiszis abschließend hinzu.

SC Westfalia Kinderhaus – DJK Everswinkel     22:24 (15:12)
SCW: Sommerfeld, Siegmann – Berger (5), Bieletzki, Dreskornfeld, Elting (je 3), Würthwein, Schulz, Schulze-Dieckhoff (je 2), Siering, Weßels (je 1), Karnbeck
SCE: Vornholt – Dittrich, Müller, Kaufmann, Schmidt (je 4), Heyroth, Loick-Feidieker, Pieck (je 2), Niekamp, Mosebach (je 1), Niels Brochtrup, Kruse

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