Kreisliga A1

Ahaus dreht verrückte Partie


Von Atay Yilmaz

(29.08.22) Alter Verwalter, war das ein geiles Spiel. Die Zuschauer im Waldstadion Ellewick wurden Zeugen eines irren Fußballspiels. Diese Partie war beste Werbung für den Sport. Dabei gab der ASV Ellewick eine 2:0-Halbzeitführung noch aus der Hand, wobei die zweite Garde der Eintracht aus Ahaus erst in der vierten Minute der Nachspielzeit zum 3:2 (0:2) den Siegtreffer erzielte. Von den insgesamt fünf Toren war eines schöner als das andere.

Schon vom Anpfiff an boten beide Mannschaft den Zuschauern ein spielerisch sehr ansehnliche Begegnung. Beide Übungsleiter befanden ihr eigenes Team als das bessere der ersten Hälfte. So erklärte Heimtrainer Thomas Ring: "In der ersten Halbzeit haben wir verdient geführt. Wir waren besser." Gasttrainer Julian Boonk hielt allerdings dagegen: "Wir hatten in der ersten Hälfte mehr Spielanteile."

Das 1:0 erzielte Simon Krandick in der 29. Minute. Ein Ellewicker Spielaufbau über die linke Seite wurde mit einer Flanke abgeschlossen. Die Eintracht-Abwehr klärte diese zur Mitte, wo Krandick aus 20 Metern einen Volleyschuss abließ. Unglücklich abgefälscht kullerte das Leder vom rechten Innenpfosten ins Tor. Das 2:0 bereiteten die Ahauser über die rechte Seite vor. Einen per Kopf verlängerten Einwurf nahm Nils Hoffmann in der Box an und schloss per schönem Dropkick in den rechten Winkel ab (45.). Mit diesem Spielstand schickte Schiedsrichter Robin Gemkow die Teams in die Pause.

Boonk: "Wir waren die erste Halbzeit das bessere Team, lagen aber zur Pause überraschend zurück"

Die zweiten 45 Minuten übertrafen die ersten. Rings Team hatte um die 70. Minute herum die Gelegenheit auf 3:0 zu erhöhen. Jan Hoffman, älterer Bruder vom 2:0-Torschützen Nils Hoffmann, lief mit dem Ball und von einem Ahauser Verteidiger bedrängt auf den Kasten von Eintracht-Torhüter Michael Clemens zu. Kurz vor der Strafraumgrenze kam Jan Hoffmann durch den Zweikampf mit dem Verteidiger ins Straucheln, konnte den Keeper noch überwinden, den Torschuss aber nur am Außennetz platzieren.

Der Anschlusstreffer gelang der Eintracht in Minute 74. Ein kurioser Treffer: Mark Sander brachte den Ball hoch in den Ellewicker Sechzehner, ein misslungener Fallrückzieher bzw. Seitfallzieher der Gäste dient Jonathan Noack als Vorlage, der die Pille volley ins Tor unterbrachte. Nur fünf Minuten später erzielte Luis Kersting den Ausgleichstreffer. Die Gäste beendeten dabei eine flache Spielkombination mit einem Pass in die Box der Hausherren, wo Kersting aus kurzer Entfernung zum 2:2 abschloss.

Siegtreffer erst in der Nachspielzeit

Den 2:3-Siegtreffer besorgte Kapitän Mark Sander in sprichwörtlich letzter Minute (90.+4). Noack setzte sich auf der linke Seite schön mit dem Ball durch und brachte eine Maßflanke in die Ellewicker Box, wo Sander per Kopf zum Siegtreffer einnickte. Bei den Gästen brachen da alle Dämme, Coach Boonk war voll des Lobes für seine Elf: "Das war eine gute moralische Leistung meiner Jungs. Nach dem Rückstand haben wir uns nicht aufgegeben." Ellewick-Übungsleiter Ring war mit dem Ausgang natürlich bedient: "Aufgrund der letzten 15 Minuten haben wir nicht unverdient verloren. Das müssen wir clever zu Ende spielen. So haben wir oben nichts zu suchen", so das Resümee des unterlegenen Trainers.

ASV Ellewick - SV Eintracht Ahaus II     2:3 (2:0)
1:0 Krandick (25.), 2:0 Hoffmann (45.),
2:1 Noack (74.), 2:2 Kersting (79.),
2:3 Sander (90.+4)