Kreisliga A1

Wüllen und die perfekten Zeitpunkte


Von Atay Yilmaz

(29.08.22) Am dritten Spieltag kam es zum Duell zweier Liga-Neulinge. Dabei stellte der Außenseiter dem Favoriten beinahe ein Bein. Doch der Bezirksliga-Absteiger TuS Wüllen drehte einen 1:0-Rückstand bei den SF Graes und besiegte den letztjährigen Kreisliga-Meister mit 3:1 (1:1).

Die Sportfreunde hatten auf heimischen Platz zunächst das Sagen, verpassten jedoch zwei gute Gelegenheiten zur Führung. Zu der Anfangsphase der Partie äußerte sich Trainer Ruminski über seine Elf wie folgt: "Wir sind gut angefangen. Vor dem Führungstor hatten wir zwei gute Chancen. Bis zur 30. Minute spielten wir den Fußball, den ich wollte."

In Minute 16 war es dann soweit: die Hausherren verlagerten das Spiel schön auf die rechte Seite, wo Andreas Herking den Ball bis kurz vor Wüllens Sechzehner mitnahm, auf links legte und eine hohe mustergültige Flanke auf die Gegenseite brachte. Dort lauerte Patrick Kottig, der aus sechs Metern gegen die Laufrichtung von Torwart Jannik Heßmann ins lange Eck einköpfte. Ab Minute 30 gaben die Sportfreunde die Partie aus der Hand, die Gäste um Trainer Jens Roßmöller übernahmen zunehmend das Zepter.

Wüllen drehte das Spiel mit zwei Treffern kurz vor und kurz nach der Pause

Zu einem psychologisch günstigen Zeitpunkt erzielten die Wüllner das 1:1 (44.). Dem Tor ging ein Ballgewinn im Mittelfeld voraus, die Gäste schalteten schnell um und Kevin Pieper chippte den Ball von halbrechter Position gefühl- und maßvoll in die Graeser Box. Von dort schob Dominik Hüls mutterseelenalleine mit links ins kurze Eck. Und direkt nach Wiederanpfiff legten die Gäste prompt nach: Torschütze Niklas Fedder verwertete einen 40-Meter-Diagonalball von Tim Tenhumberg und netzte mit links ins lange Eck flach ein - ein geiles Tor.

Nach dem Rückstand stellte Sportfreunde-Trainer Ruminski seine Mannschaft auf 4-4-2 um, brachte in Minute 70 Mirko Bertelsbeck für Torschütze Patrick Kottig und neun Minuten später Rene Feldmann für Kevon Kroesing. Aber der 80. Minute ließ der Heimcoach hinter etwas aufmachen und wollte so auf den Ausgleich drängen. Stattdessen erhöhten die Gäste in der letzten Minute der regulären Spielzeit auf 3:1: Clemens Johannes Link staubte zum 3:1-Endstand ab (90.).

Roßmöller zufrieden, Ruminski angefressen

"Wir sind mit dem Ergebnis zufrieden", so der abschließende Kommentar von Roßmöller. Heimtrainer Ruminski dagegen war besonders wegen der mentalen Einstellung seiner Männer angesäuert: "TuS Wüllen war nicht besser, die Fehlerquote war bei uns zu hoch. Einige Spieler sind nicht mit der richtigen Einstellung bei der Sache."

SF Graes - TuS Wüllen     1:3 (1:1)
1:0 Kottig (16.), 1:1 Hüls (44.),
1:2 Fedder (46.), 1:3 Link (90.)