Kreisliga A1

Auch Teil Zwei geht daneben


Von Alexander Wilshaus

(19.11.18) Im "Anschwitzen" hielten wir fest, dass Teil Eins des von Sven Klein für seinen BW Greven ausgerufenen Unternehmens "die nächsten zwei Spiele sind zwei Pflichtsiege" mit 3:3 gegen Schlusslicht GW Westkirchen gescheitert war. Nun scheiterte auch Teil Zwei. Bei der Eintracht aus Münster verlor Blau-Weiß mit 0:3 und setzt damit den seit Wochen andauernden nahezu freien Fall fort. Immerhin hielt man sich dieses Mal noch 88 Minuten lang mit einem 0:1 im Spiel, bevor ein Joker den Sack zu machte.

Ein zunächst relativ ausgeglichenes Spiel entwickelte sich an der Pleistermühle, auch die Gäste waren in der ersten halben Stunde gut rein gekommen. Nach rund einer halben Stunde bot sich ihnen soger die Möglichkeit, in Führung zu gehen, als Schiedrichter Hruschka wegen Foulspiels auf den Punkt zeigte. Doch selbst das will den Grevenern momentan nicht gelingen, der fällige Strafstoß wurde vergeben. Kurz darauf kam der Gegenschlag. Bernhard Stennecken brachte die Hausherren per Kopf in Führung (36.). Und die war nicht unverdient, erarbeitete sich die Eintracht doch immer mehr ein Chancenplus. "Der Foulelfmeter war ein Weckruf für uns", sah auch Coach Srdjan Kosoric.

Tristan Kruse schnürt späten Doppelpack

In der Folge und auch besonders in Halbzeit Zwei ließen Münsteraner einen Haufen an Chancen, teils absolut hundertprozentige, liegen. Die Krönung war eine Situation mit dem sonst deutlich verlässlicheren Gregor Klaus, der aus unter zwanzig Metern am völlig leeren Tor vorbeischoss. Es sollte sich dann aber nicht mehr rächen Beim Stand von nur 1:0 drängten die Gäste dann zunehmend, doch "die meisten hohen Bälle vorne rein, waren meist einfach zu verteidigen", so Kosoric. Die sich nun hinten auf gehenden Räume nutzte die Eintracht vielmehr für den späten Knock-Out.

Der in der 69. eingewechselte Tristan Kruse erwies sich als stechender Joker. Mit einem Doppelschlag in der Schlussphase (88. und 90.+5) entschied er die Partie dann doch deutlich zugunster der Eintracht. Es war sein überhaupt erst sein fünfter Einsatz diese Saison, in der er noch keine 300 Minuten spielte. Kosoric freute sich entsprechend: "Das war schön, er krönte damit die guten Trainingsleistungen der Wochen zuvor." Bei der ins Mittelfeld strebenden Eintracht ist aber noch eher die Euphoriebremse angesagt. "Es macht Spaß im Moment, wir wissen aber auch, dass das vor vier Wochen noch ganz anders aussah." Und Greven und die "Pflichtsiege"? Sven Klein: "Es war ein Stück weit Pech, aber wir beschäftigen uns auch zu viel mit uns selber, gehen teilweise den letzten Schritt nicht und sind teilweise im Kopf nicht schnell genug." In Anbetracht von noch zwei Auswärtsspielen gegen Westbevern und Warendorf sind zumindest Zweifel angebracht, ob BW Greven es vor der Winterpause noch aus der Abstiegszone schafft.


Eintracht Münster - BW Greven   3:0 (1:0)
1:0 Stennecken (36.),  2:0 Kruse (88.),
3:0 Kruse (90.+5)