Kreisliga A1 - Anschwitzen

Interimstrainer Talmann muss in Greven einiges kitten.

Wintereinbruch in Greven


Von Alexander Wilshaus

(01.12.18) Vor dem letzten Spieltag des Jahres, dem ersten der Rückrunde, gab es in der A1 vor allem ein Thema: Die Trainerentlassungen in Westkirchen und Greven. Neben Armando Alla bei Grün-Weiß musste auch Sven Klein seinen Posten räumen und für den sportlichen Leiter der DJK, Peter Talmann, beiseite treten. Der wiederum ist kein Unbekannter, betreute die Mannschaft in der Vergangenheit schon einmal. Dennoch ist er nur eine Interimslösung für BW Greven, bis ein neuer Trainer zur Verfügung steht.

In sein erstes Spiel an diesem Wochenende geht Talman optmistisch, zeigte sich über sein erstes Training mit der Mannschaft zufrieden: "Die Mannschaft war komplett da, das macht Mut." Dennoch machte er klar, dass in seinen Augen mit der Entlassung Kleins nicht alle Probleme gelöst sind. "Die Spieler müssen jetzt selber zeigen, was sie können und was sie wollen." Fair und mit Verständnis ging er mit seinem Vorgänger um, unter den Blau-Weiß nach gutem Saisonbeginn und einstelligem Tabellenplatz in einen freien Fall gewechselt war. "Er hatte auch einfach das Pech, dass immer wieder andere Positionen ausgefallen sind und er mit der Zweiten auffüllen musste, bei denen ich nicht alle auf der gleichen Qualität sehe."

Spannungen mit Führungsspielern?

Klein hatte zuletzt durchblicken lassen, dass es Differenzen mit Teilen des Vereins und der Mannschaft gab Öffnet internen Link im aktuellen Fenster(wir berichteten). Was sagt Talmann dazu? "Bei einer Trainingsgruppe von 15 bis 20 Leuten kann es immer mal passieren, dass es mit dem ein oder anderen Spieler Spannungen gibt. Problem ist dann nur, welches Standing diese Spieler in der Mannschaft haben." Die Negativspirale liegt auch für ihn an allen Beteiligten und nicht nur am Ex-Trainer. Selbst gegen Schlusslicht Westkirchen kamen die Blau-Weißen nicht über ein 3:3 hinaus, lagen dabei sogar lange klar hinten.

Talmann mit leisen Zweifeln

"Die Ergebnisse waren das Entscheidende", betonte Talmann, nicht etwaige persönliche Differenzen. Dennoch zeigte er sich nachdenklich über die Entscheidungsgänge der letzten Wochen innerhalb des Vereins. "Es war eine unglückliche Gesamtsituation, an der nicht nur Spieler und Trainer beteiligt waren." Auch leichte Kritik ließ sich raushören: "Ich muss auch sagen, ich persönlich hätte das anders geregelt, sicher nicht knapp vor der Winterpause." Zwischen den Jahren scheint es also noch etwas Gesprächsbedarf in Greven bezüglich der genaueren Zukunftsplanungen zu geben. Wir sind gespannt, wie sich die Mannschaft im ersten Spiel unter Talmann schlagen wird. Eine seiner ersten Amtshandlungen hat er jedoch schon erfolgreich bestritten - das Tippen des 16. Spieltags...

 

SC Westfalia Kinderhaus II – SG Sendenhorst   (Sonntag, 12:30 Uhr)
Nach einer Serie von vier Siegen in Folge, an deren Ende man sogar die seit dem dritten Spieltag durchmarschierenden Sassenberger mit 2:1 bezwang, folgte für Westfalia Kinderhaus eine überraschende Niederlage gegen die eigentlich strauchelnden Hoetmarer. Doch auch der Bezirksligaabsteiger Sendenhorst hat nach einer Rehabilitationsphase zu Mitte der Hinrunde seit drei Spielen (zwei Niederlagen, ein Remis) nicht mehr gewonnen. Das Hinspiel der beiden ging 2:2 aus. Überhaupt tun sich die Westfalen gegen die SG sehr schwer. Stefan Kloers Truppe gewann keines der Aufeinandertreffen in den letzten vier Jahren.
Heimspiel-Tipp: Kinderhaus wird zeigen, dass Hoetmar ein Ausrutscher war, und den Fluch gegen Sendenhorst beenden - 2:1.
Talmann: Bei Kinderhaus weiß man nicht zwingend, wie es aussieht, aber ich denke – 2:0.

SC Hoetmar - SV Mauritz 06   (Sonntag, 14:30 Uhr)
Wenn die letzten Spiele vor der Winterpause ähnlich beendet werden, wie die Saison bislang läuft, dann würde man im neuen Jahr andere Ziele ins Auge fassen, versprach Christopher Dunkel-Steinhoff für seinen SV Mauritz. Natürlich erst, nachdem auch er erkennen musste - 28 Punkte und Platz 5 werden zum bisherigen Saisonziel "Klassenerhalt" wahrscheinlich reichen. Nach zwei Niederlagen gegen die beiden Spitzenreiter Sassenberg und Borussia (2:4 und 3:4) reichte es zuletzt wieder zu einem 2:0 gegen Sendenhorst. Die nicht schlecht gestarten Hoetmarer straucheln seit einiger Zeit, auch wenn man gegen die WSU (1:2) und Borussia (0:2) durchaus mal verlieren darf. Das überraschende 2:1 in Kinderhaus wird vielleicht neues Selbstvertrauen und Aufwind geben.
Heimspiel-Tipp: Auch wenn das 1:0 im Hinspiel erst der erste Mauritzer Sieg gegen Hoetmar seit 2016 war, jetzt sind die Vorzeichen noch ganz andere, der SV ist DIE Überraschungsmannschaft der Saison und eine Nummer zu groß - 0:2.
Talmann: Ein bisschen Wunschdenken, dass Hoetmar nicht zu weit weg läuft – 1:3  

VfL Sassenberg – SV GW Westkirchen  (Sonntag, 14:30 Uhr)
Drei Unentschieden aus den letzten neun Begegnungen, das ist die magere Bilanz von Grün-Weiß gegen Sassenberg. Im Hinspiel setzte es gar ein 0:5, die höchste Niederlage. Das seit Wochen auf Tabellenplatz 16 festgemauert zu sein scheinende Schlusslicht blickt auf eine desolate Hinrunde mit 11:63 Toren zurück und trennte sich zuletzt von Trainer Armando Alla. Der VfL hingegen wirkt wie der einzige verbliebene Verfolger der Borussen an der Spitze. Seit dem dritten Spieltag legte die Mannschaft von Markus Bollmann eine Siegesserie sondergleichen hin und ließ erst beim 1:2 letzte Woche gegen Kinderhaus erstmals wieder Federn.
Heimspiel-Tipp: Wenn der Trainerwechsel Früchte trägt, dann sicher erst nach der Winterpause und nicht beim souveränen Tabellenzweiten - 4:0.
Talmann: 4:1  

SV Ems Westbevern – BW Greven   (Sonntag, 14:30 Uhr)
Als wechselhaft lassen sich die letzten Wochen des SV Ems am besten beschreiben. Siegen gegen Hoetmar (3:0) und Beelen (2:1) stehen eine 0:5-Klatsche in Gelmer und ein mageres 1:1-Remis gegen Handorf gegenüber. Für den Sieg am letzten Spieltag gegen Münster 05 (3:2) bedurfte es einer gehörigen Portion Glück bzw. des aktuell omnipräsenten 05er-Pechs. Die Gäste aus Greven sind nicht weniger schwer einzuschätzen. Der Trainerwechsel kann bisher schlummernde Energie und Motivation freisetzen. Oder aber Blau-Weiß will die Hinrunde einfach nur möglichst schnell - egal wie - abschließen und sich voll auf die Winterpause bzw. 2019 konzentrieren.
Heimspiel-Tipp: Die Qualität spricht für den SV, der aber schwer auszurechnen ist. Es wird hoffentlich munter, bleibt aber wie im Hinspiel (1:1) unentschieden - 2:2.
Talmann: wir wollen eigentlich zu null spielen (lacht), deswegen muss ich sagen 0:1.

SV BW Beelen – TSV Handorf   (Sonntag, 14:30 Uhr)
Das Duell der Aufsteiger, das im Hinspiel torlos blieb. In der Aufstiegssaison ergatterte der TSV vier Zähler aus den Begegnungen gegen Beelen (1:1 und 3:0), steht nun aber mit sechs Punkten Rückstand auf den Kontrahenten deutlich schlechter da und braucht unbedingt einen Dreier, will man nicht auf dem Relegations- oder ggf. sogar Abstiegsplatz überwintern. In den letzten zehn Partien gelang der Truppe von Christian Hölker dies jedoch nur ein einziges Mal. Die Beelener holten zwar auch fast nichts gegen die Top-Vereine der Liga, zeigten sich aber effizienter und punkteten dafür stabil gegen Gegner auf Augenhöhe, so z.B. gegen Hoetmar (2:0) oder Eintracht (4:2).
Heimspiel-Tipp: Es bleibt wie im Hinspiel sehr knapp, Handorf gelingt zwar nicht der Dreier, belohnt sich aber mit einem Punkt - 1:1.
Talmann: auch hier Wunschdenken, ein Unentschieden wäre für uns das beste Ergebnis – 1:1  

Eintracht Münster – SC Everswinkel   (Sonntag, 15:00 Uhr)
Ein Match, bei dem Spektakel nahezu garantiert ist. Nur ein einziges Mal in den letzten fünf Aufeinandertreffen fielen weniger als sechs Tore. Ein 6:1 für Everswinkel und ein 5:1 für die Eintracht, so endeten die letzten beiden Partien. Vor allem die Münsteraner wirken seit dem 4:2 in Handorf wie wiederbelebt, verloren auch an den drei folgenden Spieltagen seit dem kein einziges Mal mehr und schlugen sogar GW Gelmer (3:1). Vom vorletzten Platz ging es damit immerhin auf den 12. Rang, inklusive Sechs-Punkte-Polster auf die Abstiegszone. Beim SC, der nach wie vor vorne wie hinten für viele Tore gut ist (Torverhältnis 33:34), weiß man selten, wie sich die Mannschaft präsentiert. Mit der höchsten Zahl an Unentschieden (schon fünf) ruhen die Everswinkeler entsprechend im Niemandsland der Tabelle.
Heimspiel-Tipp: Zuhause an der Pleistermühle setzt sich der Lauf gegen wankelmütige Everswinkeler für die Eintracht fort - 2:1.
Talmann: Eintracht hat den Vorteil des kleinen Platzes, den die in und auswendig kennen, aber ich glaube, dass Everswinkel mehr Qualität bringen kann – 2:2.

Warendorfer SU – FC Münster 05   (Sonntag, 15:00 Uhr)
Zehn Punkte auf den Spitzenreiter sind es schon geworden und der Druck ist spürbar. Die WSU ließ aber hier und da immer mal wieder Zähler gegen nominell schwächere Teams liegen, so z.B. gegen Mauritz (1:2). Auch gegen 05 tat sich der Ex-Bezirksligist unter Coach Krumpietz im Hinspiel schwer, kam nicht über ein knappes 1:0 hinaus. Warum die Gäste indes mit zwölf Punkten auf dem 13. Platz stehen, können wohl nur die wenigsten in der Liga beantworten. Auch wenn Trainer Rolo Böckmann betonte, "die Tabelle lügt nicht", muss man einfach konstatieren: Spielglück und Fußballgott waren in der ersten Halbserie dieser Saison nicht auf Seiten des FC. Als würde das nicht reichen kam noch die schwere Doppelverletzung während der Partie gegen Eintracht Münster hinzu, wegen der zwei Spieler per Rettungswagen abgeholt werden mussten.
Heimspiel-Tipp: Die leidgeprüften 05er werfen auch dieses Mal alles rein und gehen nicht punktlos in die Winterpause - 1:1.
Talmann: Nach Anfangsschwierigkeiten hat sich Warendorf wohl berappelt – 3:1.

Borussia Münster – GW Gelmer   (Sonntag, 15:30 Uhr)
Rein qualitativ ist es vielleicht die hochklassigste Partie des Spieltags. Die in der letzten Saison noch so lange ganz oben mitspielenden Gelmeraner mussten etwas abreißen lassen, rangieren auf Platz Sechs eindeutig unter ihren Möglichkeiten. Der kleine Kader in Verbindung mit diversen Ausfällen sorgte jedoch dafür, dass die Mannschaft bis heute in keinen richtigen Rythmus gekommen ist. Erst ein einziges Remis verdeutlicht: Entweder mal läuft's für Simo Sroubs Truppe, oder es läuft halt gar nicht. Zu Borussia muss dafür nicht mehr viel gesagt werden. Ja, einige Spiele waren knapp, einige Male hat man den Gegner vielleicht etwas unterschätzt und musste sich gehörig strecken. Am steht aber die beeindruckende Bilanz von 13 Siegen aus 15 Spielen für den ungeschlagenen Tabellenführer, Aufstiegs- und Titelaspiranten.
Heimspiel-Tipp: Das Hinspiel endete 2:0 für Borussia, zuhause wird es nicht viel anders laufen - 3:1.
Talmann: auch das wird Borussia sich nicht nehmen lassen - 3:0