Kreisliga A1

Leon Hermening (rechts) vollendete den Konter zum 1:1. Gegen überlegene Handorfer kam seiner Eintracht dann jedoch das nötige Spielglück abhanden. Foto: Teipel

Handorfs Negativserie reißt ab


Von Luca Adolph

(28.10.22) Drei Spiele wartete der TSV Handorf auf einen Sieg und atmete dann nach neunzig Minuten bei Eintracht Münster mal wieder durch. Beim 4:2 (2:1) schnürte der TSV zwar einen Dreier, ging dafür an der Pleistermühle aber schon etwas durchs Feuer. Der Ausflug an die Werse war für die Elf von Christian Hölker und Jens Kormann sicher kein Spaziergang. Dafür blieb die Eintracht lange zu hartnäckig und hielt sich an den Matchplan.

Mit reichlich Ballbesitz und sicherem Passspiel übernahmen schnell startende Handorfer zunächst die Kontrolle. Nur an der Ideenumsetzung haperte es noch, weil wuchtige Hausherren auch alles reinwarfen. Bei einem Standard hatte Niklas Annegarn dann jedoch einen Plan und hielt sich auch stark daran. Schön angeschnibbelt drehte er seinen Freistoß aus gut zwanzig Metern am Innenpfosten vorbei. Im Torwarteck von Henry Kurzhals schlug es kaum haltbar ein (10.).

Handorf verliert an Kontrolle

Ein weiterer ruhender Ball wurde dann aber von den Gästen verdaddelt und Bill Smidt bat Marcel Kürten nun zum Antritt. Temporeich trieb er das Leder etwa satte sechzig Meter nach vorn. Beim Querpass stand Leon Hermening deshalb allein vorm Tor und bescherte dem TSV aus eigenem kurzen Eckball den direkten Gegentreffer (14.). Danach ließ Handorf den Ball aber wieder ordentlich laufen und kam über Jonas Beßmann nun zum Angriff. Im Sechzehner trat ein Innenverteidiger über den Ball und Julian Austermann nahm es dann dankend an. Beim Klärungsversuch schoss sich Eintrachts André Hericks irgendwie selber an und das Spielgerät wanderte verhängnisvoll zwischen die Stangen (32.).

"Wir sind gut im Spiel und deutlich dominant. Ich habe gedacht, das würde nach der Pause so weitergehen, aber Eintracht hat es offener gestaltet und das hat uns eine Viertelstunde lang Probleme bereitet", sagte TSV-Trainer Christian Hölker zur Anfangsphase des zweiten Durchgangs. Ein erzwungener Ballverlust setzte die Gäste hierbei erneut unter Druck. Martin Plath steckte zwischen den Innenverteidigern vorbei und Clemens Schuldt vollendete gekonnt zum 2:2 (60.).

Pech am Stiefel

Bemüht aber glücklos versuchte es die Eintracht danach weiter, denn ein wohl strittiger Elfmeter stellte für den TSV später die Weichen. Anders als in der vergangenen Woche gegen Münster 08 II klagte diesmal nämlich nicht Handorf, sondern der Gegner. Wo Christian Hölker einen Kontakt beim Gefoulten Austermann sah, nahm es Heimcoach Wienker anders wahr: "Der Knackpunkt des Tages. Denke alle sind sich einig, dass das keiner war. Momentan sind wir offiziell der Inbegriff für die Mannschaft Münsters, die Scheiße am Schuh hat. Und zwar haben wir da ein ganzes Güllefass kleben. Insgesamt gesehen hatten wir unfassbar viel Pech. Ich verstehe das nicht, weil wir wieder alles investiert haben." Dennoch entschied Annegarns Elfertreffer nahezu die Partie (69.). Eintrachts Phase verpuffte und Handorf führte wieder alleine die Regie.

Der Traumpass von Leon Sonnberg besorgte die endgültige Entscheidung. Annegarns dritte Bude packte den Deckel drauf (77.), allerdings tobte er sich beim Jubeln wohl zu sehr aus. Hierbei hob er die Eckfahne aus den Angeln und sah den gelb-roten Karton fürs Fahnenmisshandeln. Eintrachts Tristan Kruse zog nach seiner Sense gegen Niklas Wemhoff noch nach (90.+3). Die Überzahl nahm die Eintracht aber ohnehin nicht mehr wirklich wahr. "Von der Unterzahl haben wir wenig gemerkt und sogar Möglichkeiten, noch zu erhöhen. Nach dem 2:2 haben wir den Schalter umgelegt und ein kämpferisches Element reingebracht. Der Sieg ist insgesamt verdient. Wir werden sehen, was er uns bringt, wenn wir am Sonntag gegen Westbevern spielen", resümierte Hölker abschließend.

Eintracht Münster – TSV Handorf     2:4 (1:2)
0:1 Annegarn (10.), 1:1 Hermening (14.),
1:2 Hericks (32., ET.), 2:2 Schuldt (60.),
2:3 Annegarn (69., FE.), 2:4 Annegarn (77.)

Bes. Vorkommnisse: Gelb-Rote Karte für Handorfs Niklas Annegarn wegen Eckfahnenmissbrauchs (77.) sowie für Eintrachts Tristan Kruse nach wiederholtem Foulspiel (90.+3).