Wenn es einmal nicht läuft...

von Svenja Kleditzsch

(08.10.17) Wer wissen möchte, wie es ist, in einer Abwärtsspirale zu stecken, der sollte mal bei Albachten nachfragen: Von den vergangenen fünf Spielen in der Liga gewannen die Concorden lediglich die Partie gegen Albersloh. Gegen Nienberge gab es am Freitagabend die nächste Niederlage. Mit 3:2 (2:1) setzte sich der SCN durch - es war der fünfte Sieg in Folge für die Elf von Volker Blaszyk und Lucas Bögemann. 

In Albachten starteten die Nienberge furios und führten nach acht Minuten bereits mit 2:0. Nach einem Albachtener Ballverlust im Zentrum und einem Pass in die Tiefe zog Patrik Meyer ab (6.). Zwei Minuten später erhöhte Maximilian Leser nach einem Zuspiel von Romano Severin, der die Kugel mit der Hacke abgelegt hatte. "Wir haben schlecht angefangen und einfache Tore kassiert", ärgerte sich Albachten-Trainer Jens Truckenbrod über die Abwehrleistung seiner Elf. Nach und nach arbeiteten sich die Albachtener aber wieder in die Partie zurück, nach einer Flanke in den Strafraum erzielte Darwin Ribeiro aus dem Getümmel heraus den Anschlusstreffer (16.). 

Nienberges Joker sticht

Anschließend kontrollierten die Gastgeber das Spiel, ohne jedoch in der Offensive zu zwingenden Torchancen zu kommen. In der Defensive stand die Truckenbrod-Truppe kompakt, musste sich aber immer wieder vor gefährlichen Nienberger Kontern in Acht nehmen. Auch im zweiten Durchgang war es eine Partie ohne große Tormöglichkeiten, dafür aber von vielen Zweikämpfen geprägt. "Wir hatten mehr vom Spiel", fand Truckenbrod. "Ich hatte immer das Gefühl, dass wir noch ein Tor machen." Er sollte Recht behalten: Soulaimane Jassab traf nach 70 Minuten zum Ausgleich.

Im Nachhinein hätte man aus Albachtener Sicht mit dem 2:2 gut leben können, im Spiel wollten sich die Gastgeber aber nicht mit einem Punkt abfinden. "Wir wollten nach dem 2:2 immer mehr", so Truckenbrod. Mit laufender Spieldauer wurde die Partie hektischer, Torchancen waren auf beiden Seiten aber eher spärlich vorhanden. Richtig spannend wurde dafür die Schlussphase: Nienberges Kerem Kacar musste nach einem Foulspiel an Truckenbrod, der sich selbst eingewechselt hatte, und anschließender Tätlichkeit mit glatt Rot vom Platz. Für Truckenbrod eine Fehlentscheidung: "Zwischen uns beiden hat es sich hochgeschaukelt. Der Schiedsrichter hätte beiden Gelb oder beiden Rot zeigen sollen. Ich bat ihn, beiden Gelb zu zeigen." Der Unparteiische bewertete die Situation allerdings anders, zückte Gelb für Truckenbrod und Rot für Kacar (83.).

Auch auf Nienberger Seite konnte man diese Entscheidung nicht nachvollziehen. "Das war unnötig vom Schiedsrichter, so durchzugreifen", so Bögemann, der gleichzeitig noch ein Kompliment an Truckenbrod aussprach, der sich für eine leichtere Bestrafung Kacars eingesetzt hatte: "Jens war ein fairer Sportsmann, das war eine ganz faire Geste von ihm." Mit einem Mann weniger versteckten sich die Nienberger aber nicht, sondern waren weiterhin durch Konter brandgefährlich. Bögemann bewies zudem mit der Einwechslung von Lucas Bongartz den richtigen Instinkt. Acht Minuten auf dem Feld vollendete Bongartz in der dritten Minute der Nachspielzeit einen Konter über die rechte Außenbahn nach Vorarbeit von Patrik Meyer zum 3:2-Sieg. "Der Jubel war riesengroß", berichtete Bögemann.

Concordia Albachten - SC Nienberge     2:3 (1:2) 
0:1 Meyer (6.), 0:2 Leser (8.),
1:2 Ribeiro (16.), 2:2 Jassab (70.),
2:3 Bongartz (90.+3)
Rot: Kerem Kacar (SC Nienberge/83./Foulspiel, Tätlichkeit)