Kreisliga A2

Das erhoffte wilde Duell


Von Pascal Bonnekoh

(24.04.23) In der oberen Tabellenhälfte reiste mit GW Amelsbüren die offensivstärkste Mannschaft der Liga zur drittstärksten Angriffsreihe von der SG Selm. Gleichzeitig ließen beide Mannschaften zuletzt hinten häufig ein bisschen zu viel zu. Und genau so sah das Spiel dann auch aus. Dank zwei sehr aktiven Mannschaften ergab sich ein offener Schlagabtausch mit zahlreichen Tormöglichkeiten auf beiden Seiten, was schlussendlich in einem 3:3 (1:1) mündete.

"Das hätte auch 6:6 ausgehen können. Mit dem Punkt müssen wir zufrieden sein", berichtete Amels-Coach André Frankrone. Die Spielanteile schwappten immer so ein wenig hin und her, während die Anfangsphase ganz klar den Hausherren gehörte. Nach einer Ecke der Gäste traf Felix Schröder nach Vorlage von Basanan Tarhan früh zum 1:0 (14.). Und kurz darauf hätte Niklas Neumann nach einem Schnitzer von Lennart Korn im Spielaufbau bereits auf 2:0 stellen können. Dieses Mal war Keeper Lukas Wünnemann aber zur Stelle. "Das hätten die besser ausspielen können. So haben die uns in der Szene am Leben gehalten", so Frankrone.

Alles drin in der Schlussphase

Dann tauchte aber auch schnell Amelsbüren vor Selms Kasten auf. Nach Vorarbeit von Benedikt Sollik glich Niklas Thewes die Partie umgehend wieder aus (19.). In der Folge mangelte es auf beiden Seiten nicht an Chancen, bis zur Halbzeit blieben die Tornetze aber vorerst wieder still. Nach dem Seitenwechsel bekamen die Zuschauer dann aber auch wieder Tore geboten. Über Anton Vynnyk und erneut Tarhan landete die Kugel bei Neumann, der Selm wieder in Führung schoss (60.). Und nur sieben Minuten später machte Tarhan seinen Vorlagendreierpack auch schon perfekt. Erneut hatte er Neumann bedient (67.). "Das waren sehr schön herausgespielte Dinger", freute sich Selms Coach Mario Rast.

Frankrone hatte zu diesem Zeitpunkt nicht mehr unbedingt mit einem Comeback seiner Mannschaft gerechnet. Die Rechnung hatte er aber scheinbar nicht mit seinen Schützlingen gemacht, die in der Schlussphase nochmal richtig einen draufsetzten. Nach Flanke von Luca Joel Zuch verkürzte Jan-Hendrik Möller auf 2:3. "Kompliment an die Mannschaft. Die haben weiter Gas gegeben", so Frankrone. Nachdem Selms Schlussmann und Kapitän Nils Böckenbrink einen Kopfball von Möller spektakulär gehalten hatte, traf Thewes in der 86. Spielminute doch noch zum Ausgleich. Die verrückte Schlussphase war aber noch längst nicht vorbei. Nach schöner Vorarbeit und Zuch hatte Raphael Sollik aus kürzester Entfernung die Chance, das Spiel endgültig zu Amelsbürens Gunsten zu kippen. Artur Enders kam aber irgendwie noch zwischen Ball und Torlinie.

Auf der anderen Seite wurde wiederum Schröder im Sechzehner von Zuch umgeräumt. Und auch wenn sich beide Trainer einig waren, dass man hier auf Elfmeter hätte entscheiden müssen, blieb die Pfeife des Unparteiischen stumm. "Die Mannschaft hat ein anderes Gesicht gezeigt und aufopferungsvoll gekämpft. Irgendwann hat aber die Kraft und Konzentration nachgelassen. Deswegen haben wir das zweite und dritte Gegentor bekommen", resümierte Rast. Frankrones Fazit fiel ähnlich zwiegespalten aus: "Beide Mannschaften hatten gute und schlechte Phasen. Die Tore sind teilweise zu einfach gefallen, dafür sind andere gute Chancen liegengeblieben. Unterm Strich geht das Unentschieden daher wohl in Ordnung."

SG Selm - GW Amelsbüren     3:3 (1:1)
1:0 Schröder (14.), 1:1 Thewes (19.),
2:1 Neumann (60.), 3:1 Neumann (67.),
3:2 Möller (75.), 3:3 Thewes (86.)