Kreisliga A3

Samuel Kusi (weißes Jersey) und Westfalia Kinderhaus II heben im Gipfeltreffen ab. Über sie springt so schnell erstmal keiner. Foto: Teipel

Kinderhaus zeigt klare Kante


Von Luca Adolph

(07.11.21) Die Aufmerksamkeit, die Stürmer Niels Lautenbach zuletzt zuteil geworden ist, haben seine Mitspieler von Westfalia Kinderhaus II genutzt, um im wohl wichtigsten Moment aus seinem Tor-Schatten hervorzutreten. Von Ladehemmungen war gegen den TuS Alternberge II keine Spur, weil Kinderhaus seinen Torschnitt gewaltig in die Höhe wuchtete. Zweitplatzierte Altenberger wurden beim 5:1 (3:1) auf den Platz hinter den Ligaprimus verwiesen und regelrecht von ihm überrollt.

Die Antwort der Hausherren darauf, dass Altenberge gerne die Tabellenführung übernehmen wollen würde, hätte kaum deutlicher ausgesprochen werden können. Es hat dabei durchaus einen gewissen Charme, dass im Gipfeltreffen ausgerechnet die hinterste Kinderhauser Reihe über sich hinauswuchs und letztlich den Unterschied machte, während es sich ihr eigentlicher Knipser draußen gemütlich machte.

Göbels fruchtende Eckballwucht

Mit dem Anpfiff war die Westfalia gleich auf der Höhe. Während Altenberge noch in der Kabine zu stecken schien, zeigte ihnen der Gastgeber, wie der Hase an der Großen Wiese hoppelt. Vertraut griff Christoph Göbel auf seine einstudierte Eckballvariante zurück und zwirbelte das Geschoss rüber zu Verteidiger Stefan Schwinn. Chancenlos gab sich TuS-Torwart Mark Heithaus geschlagen. Schon nach zwei Minuten deutete Kinderhaus an, wo die Reise noch hingeht.

Da es so gut klappte, schnappte sich Göbel die nächste Ecke doch direkt noch mal. Wieder steuerte er Schwinn an und kam damit zum Erfolg (7.). Erneut netzte der aufgrund einer Erkältung angeschlagene Abwehrmann ein. "Das Erste, was Schwinni nach dem Spiel sagt ist, dass er sofort ins Bett muss", offenbarte Coach Stefan Kloer über seinen sich nun auskurierenden Goalgetter. Hat er sich auch redlich verdient! Man könnte meinen, mittlerweile habe sich Altenberge auf Göbels scharfe Ecken eingeschossen. Fehlanzeige! Schon bei der nächsten Gelegenheit schlug Kinderhaus' Standardmonster wieder zu. Diesmal hatte er das Rund zu Sechser Philipp Hollenhorst bugsiert, der wie selbstverständlich zum 3:0 einnickte (9.).

Abstand wächst und gedeiht

Keine zehn Minuten waren also absolviert, als der Verfolger nach Göbels Schwingern schon in den Seilen hing. Spätestens nach dem Dritten war TuS-Trainer Freddy ten Voorde bewusst, an was für eine Aufgabe sich seine Elf heute eigentlich versuchte: "Sie haben uns eben ihre Klasse aufgezeigt. Nach dem 3:0 werden die Abstände größer und wir haben Glück, dass es hinten raus nicht höher ausgeht." Wenig überraschend nahmen rasante Gastgeber nun zwei Gänge raus. Das Spiel plätscherte im Mittelfeld vor sich hin, bis sich taumelnde Altenberger fingen uns selbst auf Angriff gingen.

Weit in seiner eigenen Zone wurde Keeper Nicolas Harksen, Westfalias Leihgabe aus der Ersten, von Patrick Schulze attackiert und sogar geschlagen. Der in der Box nun freistehende Simon Gerdes schob am grätschenden Hollenhorst vorbei zum 1:3 (45.). Ihr Boost aber währte nicht besonders lang, weil Altenberge den Wiederanpfiff wieder zu verschlafen schien. Ebenfalls aus der Ersten kennen sich Jan Kniesel und Janik Bohnen nur zu gut. Letzterer ging also auf die Reise und wurde in der Tiefe von Kniesel abgeholt. Endgültig zog ihnen Kinderhaus damit den Stecker (48.). "Aufgrund der Tabellensituation war das natürlich ein spezielles Spiel für uns. Auch danach wollten wir uns noch oben sehen. Das ist uns gelungen. Jetzt können wir uns nächste Woche angucken, was zwischen Altenberge und Münster 05 passiert", sagte Kloer.

Vor ihrem spielfreien Wochenende tobte sich Kinderhaus noch mal aus. Den wohl schönsten von Jan Knemeyer eingeleiteten Spielzug vollendete Joel Schürmann zum 5:1 (61.) und traf für Kloer überraschend zum zweiten Mal in Folge: "Das letzte Mal, dass er zweimal getroffen hat, war vielleicht in der Jugend." Der Drops war schon längst gelutscht. Allmählich ließ also auch Altenberge den Blick auf das Spiel mit Münster 05 schweifen, in dem es, den ihnen zugewiesenen zweiten Platz nun zu verteidigen gilt. "Es ist erst unsere zweite Niederlage, wer hätte damit gerechnet, dass es zu diesem Top-Spiel kommen würde. Jetzt geht es darum, die Stimmung wieder reinzubekommen und eine Reaktion zu zeigen", blickte ten Voorde schon nach vorn.

SC Westfalia Kinderhaus II – TuS Altenberge II     5:1 (3:1)
1:0 Schwinn (2.), 2:0 Schwinn (7.),
3:0 Hollenhorst (9.), 3:1 Gerdes (45.),
4:1 Bohnen (48.), 5:1 Schürmann (61.)

P.S.: Das Verbreiten unserer Texte per Screenshot verstößt gegen das Urheberrecht und schadet obendrein unserer Redaktion. Bitte denkt daran, bevor ihr euren Freunden "etwas Gutes" tun wollt. Fordert sie lieber auf, sich endlich mal selbst zu registrieren.