Kreisliga B3 - Quickies

Hier rummst es zwischen Wolbecks Andre Mertens und Davarias Jahja Raed. Foto: Renger

Davensberg wackelt nach 3:0-Führung


Von Christian Lehmann

(08.11.22) "Das war ein Spieltag nach unserem Geschmack." FC Nordkirchens Coach Tobias Temmannn hatte nach dem 5:1-Derbysieg gegen den SV Südkirchen richtig gute Laune. Nach den Punktverlusten von Tabellenführer VfL Senden II (1:1 beim ESV) und dem Zweiten Werner SC II (0:4 in Mecklenbeck) ist das Spitzen-Quintett nochmal enger zusammengerückt. Siegreich war derweil Davaria Davensberg, das beim 3:2 in Wolbeck aber hinten raus mal so richtig zittern musste. Nach 3:0-Fühung für die Gäste wurde es in Durchgang zwei richtig hektisch, insgesamt gab's drei Platzverweise und eine Rudelbildung in der Nachspielzeit. 

 

Kreisliga B3, der 13. Spieltag

VfL Wolbeck II - Davaria Davensberg 2:3 (1:3)
"Die erste halbe Stunde haben wir einfach überragend gespielt", freute sich Davarias Coach Rohjat Atalan. Die Gäste gingen nach Zuspiel von Dennis Kreuzberg durch Marcio Duarte-Melao in Führung, wenig später traf Serwan Agirmann nach ähnlichem Muster - wieder hatte Kreuzberg für den Assist gesorgt. Mohammed Kassasir stellte nach Zuspiel von Annas Lotfi auf 0:3. Es sah alles nach einem lockeren Spiel für die Gäste aus, doch es kam anders. Kurz vor der Pause verkürzte Kim Terhaar, nachdem er von Umberto Nicosia in der Box gefoult worden war. In Durchgang zwei musste dann Gäste-Kapitän Dennis Kreuzberg nach einem Foulspiel und höhnischem Applaudieren mit Gelb-Rot runter. "Wir haben den Faden verloren und hatten Glück, dass unser Torwart Andreas Stilling gut drauf war", meinte Atalan. Liam Hünnebeck und Mika Briese setzten den Ball an den Pfosten, kurz vor dem Ende traf dann Lukas Große Wächter nach einem leichten Kontakt zwischen Jonas Loose und Mika Briese vom Punkt zum 2:3. In der siebenminütigen Nachspielzeit kochten dann die Emotionen über, Liam Hünnebeck bekam nach einem groben Foulspiel gegen Masen Mahmoud die Rote Karte, auch Davarias Jahja Raed wurde wegen einer Tätlichkeit vom Feld verwiesen. Letztlich atmete Rohjat Atalan auf: "Wir haben uns ziemlich durchgezittert." Sein Gegenüber, Wolbecks Coach Danicious Jeyandran, meinte: ""Wir haben in der ersten halben Stunde Angsthasen-Fußball gespielt und den Gegner einfach laufen lassen. In der zweiten Halbzeit war's dann ein Spiel auf ein Tor."
Tore: 0:1 Duarte-Melao (10.), 0:2 Agirman (19.), 0:3 Kassassir (28.), 1:3 Terhaar (44./FE), 2:3 Große Wächter (88./FE) 
Gelb-Rote Karte: Davensbergs Kreuzberg (60./unsportliches Verhalten)
Rote Karte: Wolbecks Hünnebeck (90.+5/grobes Foulspiel)
Rote Karte: Davensbergs J. Raed (90.+5/Tätlichkeit)

SV Drensteinfurt II - SC Gremmendorf 0:2 (0:0)
Es krauselt in Drensteinfurt! Mit einem Doppelpack krönte sich SCG-Routinier zum Matchwinner. Per Elfmeter sorgte er nach einem Foulspiel von Drensteinfurts Torwart Samuel Bodmann an Juius Pröbsting für die Führung, kurze Zeit später sorgte er nach Steckpass von David Olthues für den Endstand. Hinten raus verpasste Leo Spangenberg nach einem Foulspiel an Olthues dann per Strafstoß ein höheres Ergebnis. "Ein schönes Fieldgoal", witzelte SCG-Coach Stefan Thoma über den viel zu hoch angesetzten Elfer. "In der ersten Halbzeit hat man gemerkt, dass keiner einen Fehler machen wollte. Das war viel Krampf", so Thoma. Zur Pause hatte er auf ein kompakteres Spielsystem mit nur einem Stürmer umgestellt, um Überzahl im Mittelfeld herzustellen. Dieser Schachzug ging auf. Bemerkenswert: Gremmendorf ist nun schon seit acht Spielen ungeschlagen. 
Tore: 0:1 Krausel (63.), 0:2 Krausel (74.)
Bes. Vork.: Gremmendorfs Spangenberg verschießt FE (84.)

Wacker Mecklenbeck II - Werner SC II 4:0 (0:0)
"Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht und nach kurzer Anlaufzeit das Spiel dominiert", freute sich Wacker-Coach Michael Füstmann. In der ersten Minute wären die Gäste allerdings beinahe in Führung gegangen, doch Wacker-Schnapper Philipp Buchmann hielt sein Team mit einer tollen Parade im Spiel. Nach 20 Minuten fuchsten sich die Hausherren dann immer besser ins Spiel. Jan Fischer traf nach einer Ecke, Enrico Can Drescher war zweimal von halblinks erfolgreich, ehe Felix Pickenäcker nach einer Ecke von Niklas Aßelmann am zweiten Pfosten per Kopf den 4:0-Endstand markierte - gegen den bis dato Tabellenzweiten, wohlgemerkt. "Das war die Kür, jetzt kommt die Pflicht", sagt Füstmann vor den anstehenden Spielen gegen Borussia Münster III und Centro Espanol. Der Coach mahnt jedoch: "Diese Gegner sind meistens am schwersten zu bespielen..." 
Tore: 0:1 Fischer (63.), 0:2 Descher (68.), 0:3 Descher (85.), 0:4 Pickenäcker (88.)

FC Polonia Münster - Borussia Münster III 0:1 (0:1)
Tor:
0:1 Gotschol (42.)

SC Capelle - Centro Espanol 9:0 (4:0)
Frustbewältigung Capeller Art - Die Hausherren schossen sich den Frust der vergangenen Wochen eindrucksvoll von der Seele. "Es war nicht von Beginn an ein Kinderspiel. Ich habe aber nicht umsonst gebetsmühlenartig wiederholt, dass die Jungs gut sind", meinte SC-Trainer Reinhard Behlert. "Je mehr Tore Du schießt, desto sicherer wirst Du. Bei den Jungs ist mit jedem Tor mehr Souveränität und Lockerheit reingekommen. Es war trotzdem kein gemütlicher Kick, wir haben in den letzten Jahren schon gegen schlechtere Mannschaften gespielt." Vor allem bei Youngster Janis Hölscher platzte der Knoten, er traf gleich fünfmal. Besonders sehenswert war derweil das 6:0, das Patrick Ritz mit einem direkt verwandelten Freistoß erzielte. 
Tore: 1:0 Hölscher (12.), 2:0 Hölscher (17.), 3:0 Hölscher (20.), 4:0 Daugsch (30.), 5:0 Hölscher (48.), 6:0 Ritz (54.), 7:0 Wagner (74.), 8:0 Hölscher (76.), 9:0 Daugsch (85.)

ESV Münster - VfL Senden II 1:1 (1:0)
Gästecoach Philipp Roberg schüttelte nach dem Kraftakt auf Asche nur den Kopf: "Das Spiel hatte wenig mit der Sportart Fußball zu tun." Im ersten Durchgang versuchte es sein Team noch mit zaghaften Kombinationen, merkte aber schnell, dass es mit dem Platz überhaupt nicht zurecht kam. "In der zweiten Halbzeit haben wir dann auch nur noch lange Bälle gespielt", sagte Sendens Coach. Thorben Steens hatte die Hausherren mit einem herrlichen Kopfballtor in Führung gebracht, Pech hatte Senden bei Lattentreffern von Joris Rieger in der ersten und Jan Pohlmann in der zweiten Halbzeit. "Insgesamt ist uns aber nicht wirklich viel eingefallen", räumte Roberg an. Immerhin langte es noch zum 1:1-Ausgleich nach einem Handelfmeter von Finn-Jakob van de Pol. "Wir sind in der Tabelle noch vorne und froh, dass das Spiel weg ist", sagte der Gästetrainer, der auch noch die Verletzung von Marvin Suttrup beklagte. "Das tut schon weh."
Tore: 1:0 Steens (36.), 1:1 van de Pol (63./FE)
Rote Karte: ESV (74.)

TuS Hiltrup III - BSV Roxel III 3:2 (1:1)
Tore:
1:0 Altehenger (29.), 1:1 Alhajmhram (43.), 2:1 Göpfert (72.), 3:1 Markmann (83.), 3:2 Lamskemper (90.)

SV Südkirchen - FC Nordkirchen II 1:5 (0:2)
Mit reichlich Personal aus der ersten Mannschaft glichen die Gäste eigene personelle Engpässe exzellent aus. "Die Spieler, die aus dem Landesligateam runter kamen, haben natürlich Qualität. Wir haben in der ersten Halbzeit eigentlich ganz gut verschoben, aber blöde Gegentore bekommen", meinte SVS-Coach Deniz Sahin. Nach dem Treffer zum 1:3 drückte sein Team auf das Anschlusstor. "Wir hätten mindestens einen Elfmeter kriegen können", so der SVS-Coach. "Der Sieg war verdient. Wenn Nordkirchen mit dieser Aufstellung jedes Spiel antritt, dann gewinnen sie jedes Spiel." FCN-Coach Tobias Temmann relativierte: "Die Verstärkung hat uns natürlich gut getan, aber wir hatten auch selber viele Ausfälle. Es kam gar nicht so richtige Derby-Stimmung auf, weil wir von Beginn an sehr dominant waren." Mit einem Doppelpack setzte Goalgetter Jan Rabitsch seinen Mega-Lauf fort, Nico Sonnen aus der Ersten erzielte nach feiner Brustannahme und Lupfer das schönste Tor des Tages.
Tore: 0:1 Broda (17.), 0:2 Rabitsch (39.), 0:3 Sonnen (47.), 1:3 Lohmann (55.), 1:4 Rabitsch (69.), 1:5 Lohkamp (90.+3)