Kreisliga B3 - Quickies

Sendens Max Gruschka war im Spiel bei Borussia Münster III an der Schlüsselszene beteiligt. Foto: Greshake

Senden überwintert mit dünnem Punktepolster


Von Christian Lehmann

(13.12.22) Ende im Gelände! Die Kreisliga B3 verabschiedet sich nach 17 heißen Spieltagen in die Winterpause. Was bleibt, ist die bedauerliche Abmeldung des Centro Espanol vom Spielbetrieb - und ein ganz spannender Kampf um die Spitzenplätze der Liga.

Die Herbstmeisterschaft sicherte sich der VfL Senden II mit einem imposanten 8:2-Sieg bei Borussia Münster III. Die Mannschaft von Trainer Philipp Roberg nimmt sogar ein flauschiges, aber dünnes Drei-Punkte-Polster mit unter den Weihnachtsbaum, denn Verfolger SV Südkirchen und Davaria Davensberg werden ihr vor einer Woche abgebrochenes direktes Duell wohl im neuen Jahr nachholen. Noch vor ihnen hat sich der SV Südkirchen die Vize-Herbstmeisterschaft gesichert.

"Da können wir super mit leben", sagt Trainer Tobias Temmann. "Ich glaube, dass es eine extrem spannende Rückrunde geben wird." Sein Team stellt mit 57 Treffern die beste Offensive und mit Jan Rabitsch (25 Tore) den mit Abstand besten Torjäger. Dass Meisterschaften in der Defensive entschieden werden können, unterstreicht jedoch aktuell der Primus aus Senden, der mit 14 Gegentreffern in 16 Spielen die beste Abwehr stellt. "Das war nicht abzusehen, nachdem die Mannschaft im Sommer komplett neu zusammengewürfelt worden ist", staunt selbst Trainer Roberg über den tollen Lauf. Zwischenzeitlich setzten sich die Sendener nach zehn Siegen am Stück sogar etwas ab, nach einer kleineren Schwächephase haben sie sich zum Ende der Hinserie wieder gefangen.

Entspannt ist man auch in Südkirchen, Trainer Deniz Sahin könnte mit seinem Team sogar noch mit dem Tabellenführer gleichziehen. "Unser Ziel war es, unter den ersten Fünf mitzuspielen, da sind wir auf einem guten Weg. Wir haben gesehen, dass wir mit jeder Mannschaft mithalten können und schwer zu schlagen sind", so der Coach. Verfolger Davensberg hat sich nach Rumpel-Start extrem gesteigert, musste nach dem jüngsten 2:2 in Werne aber etwas abreißen lassen. Mit Platz vier ist Spielertrainer Rohjat Atalan aber insgesamt nicht zufrieden. "Wenn man die Qualität unserer ersten Elf sieht, ist das zu wenig."

 

Kreisliga B3, der 17. Spieltag

BSV Roxel III - VfL Wolbeck II 2:6 (0:2)
Tore:
0:1 Hessel (7.), 0:2 Große-Wächter (26.), 0:3 Deipenwisch (50.), 1:3 Leinich (52.), 2:3 Stojanov (60.), 2:4 Hessel (65.), 2:5 Aldemir (90.), 2:6 Aldemir (90.+3)

FC Nordkirchen II - Polonia Münster 8:2 (3:2)
FCN-Coach Tobias Temmann war happy: "Das war ein super Abschluss", sagte er nach dem Torfestival, bei dem Goalgetter Jan Rabitsch mal wieder Jan Rabitsch-Dinge machte und dreimal traf. Mit zwei satten Sonntagsschüssen hielten die Gäste das Spiel nach Nordkirchener Ballverlusten im Mittelfeld zumindest bis zur Pause noch offen. "Das waren schöne Tore, aber die machen sie auch nicht alle Tage...", meinte Nordkirchens Trainer. Richtig sehenswert waren die beiden Treffer von Lukas Mangels. Nun rückt Fußball fürs Erste in den Hintergrund: Heute Abend findet die FCN-Weihnachtsfeier statt, am zweiten Januar-Wochenende geht's traditionell nach Willingen ins "Trainingslager". 
Tore: 1:0 Rabitsch (11.), 2:0 Mangels (20.), 2:1 Smigielski (35.), 3:1 Rabitsch (37.), 3:2 Sobczak (40.), 4:2 Broszat (66.), 5:2 Rabitsch (70.), 6:2 Klaka (78.), 7:2 Mangels (83.), 8:2 Klaka (90.)
Gelb-Rote Karte: Polonias Sobczak (87./Foulspiel)

SV Drensteinfurt II - SC Capelle 2:1 (1:0)
Nach fünf Spielen ohne Niederlage hat es die Capeller mal wieder erwischt, Trainer Reinhard Behlert sah den zuletzt guten Trend dennoch bestätigt. "Wir haben richtig, richtig gut gespielt. Dass wir verloren haben, tat richtig weh", so Behlert. Er musste mit Janik Hülsmann und Mika Lohmann zwei absolute Leistungsträger ersetzen. "Wir sind trotzdem richtig geil reingekommen und haben eines unserer besten Spiele der Saison gezeigt." Mit ihrer ersten Chance erzielten die Stewwerter kurz vor der Pause durch Tim Weichenhain das 1:0, kurz vor dem Ende egalisierte der nach vorne gezogene Kapitän Simon Walter mit einem herrlichen Schlenzer - doch es war noch längst nicht Schluss. Weichenhain sah kurz vor dem Ende Gelb-Rot (89.), danach wurde Capelles Janis Hölscher wegen eines vermeintlichen Foulspiels ein Treffer verwehrt (90.+1). Und dann kam's ganz dicke: Die Gäste bekamen den Ball trotz mehrerer Möglichkeiten nicht geklärt, Daxaz Maho verwertete per Kopf einen Abpraller zum 2:1-Endstand (90.+3).
Tore: 1:0 Weichenhain (41.), 1:1 Walter (81.), 2:1 Maho (90.+3)
Gelb-Rote Karte: Drensteinfurts Weichenhain (89./Unsportlichkeit)

Werner SC II - Davaria Davensberg 2:2 (0:1)
Einen unfassbaren Chancenwucher betrieben die Davaren im Lindert. Zu Beginn lief es noch ganz gut an, nach einem Solo und Flanke von Mohammed Kassassir brachte Neuzugang Jeremy-Jamal Mustapha die Gäste die Führung. Der Offensivmann kickte früher unter anderem für Preußen Münster II und RW Ahlen, steht aber noch nicht im Saft und konnte erst einmal mit seiner neuen Mannschaft trainieren. "Was er mit dem Ball macht, hat aber Hand und Fuß", sagt sein Trainer. Nach der Führung trafen Dennis Kreuzberg und Mahmoud Mahmoud die Latte. auch Mustapha und Marcio Duarte-Melao hätten das Ergebnis ausbauen müssen. "Es war ähnlich wie im Hinspiel, von Werne war nichts zu sehen. Wir hatten allein in der ersten Halbzeit Chancen für fünf, sechs Tore", so Atalan. Nach einem Eckball glichen die Hausherren kurz nach der Pause aus, doch Rohjat Atalan brachte die Davaren nach einer Halbfeld-Flanke von Anas Lotfi per Kopf wieder in Führung. Der Spielertrainer Rohjat und Mustapha scheiterten anschließend bei einer Doppelchance erneut am Aluminium Latte, Duarte-Melao, Seyhmus Akbas und Kassissir brachten den Ball ebenfalls nicht über die Linie, ehe erneut der lange Max Klimbt für Werner zum 2:2 traf. Danach waren die Davensberger platt und von der Rolle. "Ich glaube, wenn das Spiel noch fünf Minuten länger gelaufen wäre, hätten wir das noch verloren", meinte Atalan.
Tore: 0:1 Mustapha (7.), 1:1 Klimbt (49.), 1:2 R. Atalan (52.), 2:2 Klimbt (77.)

SC Gremmendorf - Wacker Mecklenbeck II 2:1 (1:0)
Erst durch ein "Kacktor" (SCG-Coach Stefan Thoma) von Maik Menke in der 90. Minute kam am Hohen Ufer nochmal Spannung auf, bis dahin hatte der SCG fast alles im Griff. "Wir waren echt überlegen und hätten schon zur Halbzeit 3:0 oder 4:0 führen müssen", befand Thoma. Er bejubelte nach 40 Minuten das bisher schönste Gremmendorfer Tor der Saison, nach Zuspiel von Stefan Bühner knallte Philipp Jansen das Leder von der Sechzehner-Kante unhaltbar in den Knick - es war nicht die einzige starke Aktion an diesem Tag. "Er hat überragendes Spiel auf der Sechs gemacht", lobte Thoma. Nach Balleroberung im Gegenpressing durch Tobias Kämpf stellte Patrick Krausel kurz nach der Pause auf 2:0. Mit der Hinrunde kann Thoma ganz gut leben. "Wir haben nur vier Niederlagen kassiert - aber auch sieben Unentschieden. Die Mannschaft musste sich erstmal finden, es klappt immer besser."
Tore: 1:0 Jansen (40.), 2:0 Krausel (50.), 2:1 Menke (90.)

SV Südkirchen - TuS Hiltrup III 4:0 (2:0)
Ein sehenswerter Treffer brachte die Gastgeber früh auf die Siegerstraße: Nach einem Diagonalball von Marvin Schulz machte Felix Wüllhorst den Ball per Kopf scharf, Marc Eggenstein stand im Zentrum perfekt und nickte ein. Kurz vor der Pause traf Marvin Dornhege dann vom Elfmeterpunkt zum 2:0, Hiltrups Keeper Marvin Löscher war gegen Robin Schulz in der Box zu spät gekommen. Pech hatten die Hausherren in Hälfte zwei bei einem Abseitstor von Fernando Manfredi (55.), nach einer Einzelaktion über die linke Seite stellte Robin Schulz auf 3:0, Nils Dornhege besorgte nach einem Eckball in der Nachspielzeit den Endstand. "Wir haben das Spiel kontrolliert, standen gut und haben kaum etwas zugelassen", freute sich SVS-Coach Deniz Sahin. "Das war ein verdienter Sieg - es war aber nicht so, dass wir die Hiltruper an die Wand gespielt haben.
Tore: 1:0 Eggenstein (10.), 2:0 M. Dornhege (43.), 3:0 R. Schulz (68.), 4:0 N. Dornhege (90.+4)

Borussia Münster III - VfL Senden II 1:7 (0:2)
Das sieht nach einer Klatsche aus für die Borussen. Gästecoach Philipp Roberg sprach den Hausherren jedoch nach dem Spiel seinen Respekt aus. "Es war für die Zuschauer ein sehr ansehnliches Spiel. Borussia war überhaupt nicht schlecht, hat sich nicht hinten reingestellt, sondern war mutig. Das Spiel hätte auch 12:6 ausgehen können. Es gab kaum ruhige Phasen." Mit einem Doppelschlag (13./15.) eröffnete Mehmet Coban den wilden Ritt. Anschließend ließ der VfL zahlreiche gute Chancen liegen, hatte aber auch Glück, dass Borussia viele Hochkaräter versiebte und nach der Pause "nur" einmal traf. Nach einem Foulspiel von Julius Sträter an Max Gruschka sah der Borusse Gelb-Rot, Finn-Jakob van de Pol traf vom Elfmeterpunkt. Danach brachen die Borussen auseinander. "Das war die spielentscheidende Situation", meinte Roberg. "Ich frage mich aber wirklich, warum die Borussen so weit unten stehen..."
Tore: 0:1 Coban (13.), 0:2 Coban (15.), 1:2 Romagnuolo (54.), 1:3 van de Pol (60./FE), 1:4 van de Pol (72.), 1:5 Schukin (81.), 1:6 Schukin (89.), 1:7 Schukin (90.) 

spielfrei: ESV Münster