Hätte Milte in Führung bringen können: Michael Ketteler.

Milte zu lauwarm vorm Tor


Von Fabian Renger

(06.09.19) Möglicherweise hat sich Volker Hoffmann, Übungsleiter von RW Milte, ja beim VfL Sassenberg ein paar Tipps geholt. Tipps in puncto "Wie verhalte ich mich vor der Bude so, dass die Murmel auch wirklich über die Linie geht". Denn da hat der B-Ligist Nachholbedarf offenbart und bekam dankenswerterweise eine kleine Lektion erteilt. "Sassenberg hat uns vorgemacht, wie man eiskalte Chancenverwertung betreibt", sagte Hoffmann. Die eiskalten Sassenberger siegten 4:0 (1:0). Was allerdings nur auf dem Papier so klar klingt...

In Wahrheit nämlich fiel Sassenbergs Spiel gar nicht so üppig aus. Nur die Ausbeute war deftig. Das war beinahe Anschauungsunterricht für die tapferen Milter. Als Hoffmann das Ergebnis als nicht passend zum Spiel einordnete, da hatte sein Gegenüber aus Sassenberg keinerlei Einwände. "Wir kamen nicht richtig in Tritt, Milte war besser im Spiel", erklärte VfL-Coach Marvin Westing.

Ketteler und Volmer setzen Akzente

Einzig in statistischen Werten lagen beide Coaches etwas auseinander. Grob geschätzt verbuchte Hoffmann für seine Jungs zur Halbzeitpause ein 5:1-Chancenverhältnis, Westing kam auf ein 3:2 in dieser Hinsicht. Aber das ist alles Makulatur. Was zählt, ist bekanntlich der Wert unterm Strich: Und da stand für Milte eben die Null. Fabian Volmer und Michael Ketteler probierten es beide entweder aus der Distanz oder aus kurzer Entfernung, aber entweder war das Visier nicht gut genug eingestellt oder eben bei VfL-Goalie Julian Reher Endstation.

Dessen Vorderleute glänzten lange Zeit nicht. "Es hat vieles nicht so funktioniert wie erhofft", sagte Westing. Seine Mannen taten sich schwer mit dem übersichtlich großen Areal in Milte, Diagonalbälle waren zu unpräzise, das Freilaufverhalten war ebenfalls nicht ordentlich. Optisch mag Sassenberg das Match bestimmt haben, inhaltlich eher weniger. Doch wen juckt's: Früh jubelte der Gast in Person von Igor Wagner (8.).

"Total mit dem 3:0 entschieden"

Nach 40 Minuten hatten Westing und sein Trainerkompagnon Patrick van der Sanden genug: Sebastian Justus kam für Kevin Ostholte in die Begegnung. "Das hat das Spiel verändert, wir hatten immer mehr die Spielkontrolle", so Westing. Als eben jener Justus kurz nach dem Seitenwechsel das 2:0 erzielt hatte (53.), war die Sache mehr oder weniger durch. Milte blieb gefährlich und glaubte zwar noch dran, doch an diesem Abend hat es nicht sollen sein.

"Total war es mit dem 3:0 entschieden", analysierte Westing. Dafür zeichnete sich Stefan Wortmann verantwortlich (80.), jetzt war Ruhe im Karton. Alexander Brandes setzte den Schlusspunkt mit dem 4:0 (85.), schön rausgespielt über die Außen. "Ein 3:0 hätte aber auch gereicht", so Westing abschließend. 

RW Milte - VfL Sassenberg 0:4 (0:1)
0:1 Wagner (8.), 0:2 Justus (53.)
0:3 Wortmann (80.), 0:4 Brandes (85.)

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