War auch für ihn kein Spiel wie jedes andere: Diogo Castro.

Ex-Hiltruper schmeißen Hiltrup raus


Von Christian Lehmann

(25.10.19) Eine ganze Reihe von Spielern aus dem Kader des SV Drensteinfurt standen schon mal für den TuS Hiltrup auf dem Platz. Klar, dass die Kreispokalpartie gegen den Westfalenligisten für viele Stewwerter eine ganz besondere war. Am Ende stand eine Sensation: Dank der Treffer zweier ehemaliger Osttor-Kicker schubste der Bezirksligist den großen Favoriten mit 2:1 (1:1) aus dem Wettbewerb. Und das, obwohl der Trainer und Ex-Hiltruper Oliver Logermann urlaubsbedingt nicht mal mit dabei war. 

Also fragten wir nach dem Spiel seinen Assistenten Marcel Bonnekoh, wie dieser Coup möglich war. "Mit viel Laufbereitschaft, Kampfgeist und mannschaftlicher Geschlossenheit", erklärte er. "Wir haben uns nicht mit zehn Mann im eigenen Sechzehner verbarrikadiert, sondern mutig am gegnerischen Sechzehner verteidigt. Das sah für mich nicht nach einem Zwei-Klassen-Unterschied aus."

Hebbeler: "Total ärgerlich"

Da gab ihm Gästecoach Christian Hebbeler Recht: "Drensteinfurt war deutlich galliger und bissiger als wir. Wenn Du so viele Fehler in deinem Spiel hast und so viele Spieler nicht ansatzweise an ihre Leistungsgrenze kommen, dann verlierst Du auch gegen so einen guten Bezirksligist. Es ist total ärgerlich, dass wir raus sind, aber der Gegner hat sich das Weiterkommen verdient." Zusätzlich blöd für den personell ohnehin schon gebeutelten TuS: Nun haben sich auch noch Luca de Angelis und Fredde Schulte verletzt. Beide mussten in Drensteinfurt früh raus.

Der ehemalige Hiltruper Falk Bußmann brachte den SVD nach 28 Minuten, in denen wenig passiert war, in Führung. Nach einem langen Ball behauptete sich der Offensivmann, sein Schuss - oder war es der Versuch einer Hereingabe? - schlüpfte an Hiltrups Keeper Henning Reichel vorbei ins kurze Eck - 0:1 (28.). Kurz vor der Pause hätte dann auch Diogo Castro gegen seinen Ex-Klub treffen können, doch der Stürmer scheiterte im Eins-gegen-Eins (43.). Ein unnötiges Foulspiel von Dennis Hoeveler - na klar, Ex-Hiltruper - an Marcel Leenemann eröffnete Daniel Mladenovic die Chance zum Ausgleich, und der blieb vom Elfmeterpunkt cool (1:1/45.+2). 

Strittiger Elfmeter

Zu Beginn des zweiten Durchgangs waren die Gäste dann drauf und dran, das Spiel auf ihre Seite zu ziehen. Das Problem: Die Chancenverwertung. Christoph Lübke klärte in höchster Not gegen den durchgebrochenen Mladenovic (57.), kurz darauf parierte Tobias Kofoth glänzend gegen einen Abschluss von Tim Vercelli (62.). Das Tor fiel jedoch auf der Gegenseite: Nach einem Zweikampf zwischen Mladenovic und Bußmann zeigte Thomas Kappek unter dem Protest einiger Hiltruper auf den Punkt, SVD-Kapitän Daniel Ziegner verwandelte (2:1/64.). Hiltrup wehrte sich und hatte durch Daniel Beyer prompt die Ausgleichschance (68.), danach verteidigten es die Hausherren vor knapp 200 Zuschauern jedoch geschickt und leidenschaftlich. 

"Die Jungs waren heute alle heiß. Das war was Besonderes", meinte Bonnekoh. Obwohl bereits einige Favoriten raus sind, hat man im Erlfeld noch nicht das Finale im Blick. "Es sind noch einige richtig gute Gegner drin." Als nächstes geht's gegen Greven 09, Tabellenführer der Bezirksliga-Parallelstaffel 12.

SV Drensteinfurt - TuS Hiltrup     2:1 (1:1)
1:0 Bußmann (28.), 1:1 Mladenovic (45.+2),
2:1 Ziegner (64./FE)