Handorf ist Herbstmeister an Effektivität


Von Mario Witthake

(22.11.12) Nach dem Spiel gratulierte Amelsbürens Wolfgang Leifken seinem Trainer-Kollegen Frank Busch vom TSV Handorf: "Ich habe mich noch nie so wenig über eine Niederlage geärgert. Ihr seid ein wahrer Meister an Effektivität." Und wie Recht der GWA-Trainer doch hatte. Eine Halbzeit durften die Gastgeber am Punktgewinn schnuppern, nach zwei Traumtoren von Jonas Kreutzer und Tobias Jöhren sowie der abgeklärten Schlussviertelstunde mit zwei Kontertoren für die Handorfer war klar: die Nachholpartie am Häpper hatte einen verdienten 4:1-Sieger hervorgebracht. Und oben drauf den vorzeitigen Herbstmeister, den TSV Handorf.

Amelsbüren ging erwartet kompakt in die Partie, setzte mit Bastian Bieders abgeblockter Hereingabe und Michael Wesslers Kopfball im Anschluss an den resultierenden Eckstoß erste Nadelstiche (13.). Die Führung erzielte der gute Stephan Sagel, als er einen langen Ball aus der Amelsbürener Hälfte stoppte und TSV-Keeper Sebastian Weidmann nach einer Körpertäuschung auf dem falschen Fuß erwischte (21.). Die Gäste traten zunächst nur durch Distanzschüsse von Pascal Wenker (23.) und unplatzierte Kopfbälle (Korte/33., Halinde/37.) in Erscheinung, ehe Jonas Kreutzer seine Klasse aufblitzen ließ. Einen langen Abschlag von Weidmann unterschätzte die GWA-Innenverteidigung. Kreutzer spekulierte, ließ den Ball abtropfen und schickte ihn aus halbrechter Position volley ins rechte obere Eck (41.) - 1:1.

Romantik auf der Amels-Asche

Leifken, der "gerne mit der Führung in die Pause gegangen" wäre, machte seiner Mannschaft in der Halbzeit klar, dass diese Partie "durch Kleinigkeiten" entschieden würde. Auch diesbezüglich sollte Leifken Recht behalten. Denn es handelte sich um eine Kleinigkeit für Tobias Jöhren, seinen Freistoß aus zentraler Position rechts über die Mauer zum 2:1 für Handorf zu heben (54.). Kurz zuvor hatte es noch aus der TSV-Deckung geheißen: "Hey, wir sterben da in Schönheit." - Fußball-Romantik pur auf der Amelsbürener Flutlicht-Asche...

Die nächste Hiobsbotschaft für die Hausherren folgte prompt. Beim Linksaußen Sagel ging's nicht mehr weiter (58.). Fortan mochte man in den grün-weißen Reihen nur noch wenig Siegesglauben ausmachen. Es ging trotzdem was. Denn während die Handorfer Offensive die vielen Konter nicht präzise abschloss und Leon Halinde an der Querlatte scheiterte (75.), durfte GWA zwei Mal von rechts in die gefährliche Zone spielen. Bastian Bieders Flanke verpassten aber gleich zwei Kollegen (78.) und der eingewechselte Alexander Meyer fand im Rückraum keinen Adressaten.

So leitete Kreutzer mit dem schönsten Angriff der Partie die Entscheidung ein. Und das ging so: Balleroberung, Pass raus zu Jöhren, der von der linken Seite durchmarschiert, zurück zu Kreutzer, Ablage auf rechts zum einlaufenden Pascal Wenker, Schuss ins lange Eck - 3:1 für Handorf. "Vorher ist das 2:2 möglich", räumte zwar auch TSV-Coach Frank Busch ein, aber insgesamt lobte er: "Wir haben den Ball schon gut zirkulieren lassen." Das Endresultat ist mit 4:1 dennoch um ein Tor zu hoch. Nach Hereingabe des alleingelassenen Benedikt Korte war Amelsbürens Sebastian Paulik trotzdem zum Eigentor gezwungen, da hinter ihm Handorfs Kreutzer lauerte (90.+1).

GW Amelsbüren - TSV Handorf     1:4 (1:1)
1:0 Sagel (21.), 1:1 Kreutzer (41.),
1:2 Jöhren (54.), 1:3 Wenker (81.),
1:4 S. Paulik (90.+1/ET)