ESV-Fighter ringen Hiltrup nieder


Von Sascha Keirat

(10.11.13) Nach 45 Minuten sah der TuS Hiltrup II wie der sichere Sieger im Gastspiel beim ESV Münster aus. Der 0:2-Rückstand veranlasste die Eisenbahner aber nicht dazu aufzustecken. Stattdessen fighteten sie sich ins Match zurück und gingen nach dem Schlusspfiff als 3:2-Sieger vom Feld.

Kurios war es schon vor dem Anpfiff: Als die Teams sich am Coburg-Stadion einfanden, stellte sich heraus, dass der Rasen dort gesperrt ist. Was tun? Das Spiel verlegen? Das Heimrecht tauschen und in Hiltrup auf Kunstrasen spielen? Nein, die Hiltruper erklärten sich bereit, auf Asche an der Siemensstraße zu kicken. Und dort fanden sich die Gäste auch blendend zurecht. Der erste Durchgang ging klar an Hiltrup, das hinten wenig zuließ und vorne seine Chancen nutzte. Besonders Tristan Kruse drückte der Partie seinen Stempel auf, verwandelte einen Freistoß sehenswert zum 1:0 (23.) und nutzte mit dem Pausenpfiff ein schönes Zuspiel von Alejandro Gomez zum 2:0 (45.).

Nach dem Seitenwechsel machte der TuS erst einmal so weiter, bis die Eisenbahner in der 59. Minute zum Anschluss trafen. Volkan Uyar eroberte den Ball fast an der Grundlinie, Keeper Romain Böcker hatte sein Tor verlassen, um den Pass anzunehmen. Das sah Uyar und netzten ins lange Eck ein. Das brachte einen kompletten Bruch ins Hiltruper Spiel. Jetzt hatte der ESV Blut geleckt und legte nach. Hady Barry brachte einen Freistoß auf Julian Bartz, der zum Ausgleich traf (64.). Nur zwei Minuten danach bediente Barry Thorben Steens mit einer Bilderbuch-Flanke, mit dem 3:2 war die Partie gedreht. Davon erholte sich Hiltrup nicht mehr, die langen Bälle brachten in der Schlussphase nichts mehr ein.

In der Schlussminute mussten noch Kruse und Barry nach einem Gerangel jeweils mit Rot vom Platz – beide Trainer fanden die Entscheidung zu hart. Insgesamt war ESV-Coach Ralf Speer natürlich erleichtert: „Vielleicht hatten wir heute den etwas größeren Willen und haben aufgrund der zweiten Hälfte verdient gewonnen.“ Hiltrups Mirsad Celebic sprach von einem zehnminütigen „Blackout" der gesamten Mannschaft ab der 60. Minute. "So was habe ich selten erlebt. Danach war es schwer, noch mal ins Spiel zurückzukommen“. 

ESV Münster – TuS Hiltrup II     3:2 (0:2)
0:1 Kruse (23.), 0:2 Kruse (45.),
1:2 Uyar (59.), 2:2 J. Bartz (63.),
3:2 Steens (66.)
Rot: Barry (ESV/90.), Kruse (TuS/90.)