HKM Warendorf 2014/15 - Vorrunden-Gruppe C

Torfestival mit 62 Toren und Maffenbeier-Gala


Von Andreas Teipel

(03.01.15) Nein, es lag nicht allein am kleinen RW Milte, weshalb der Text mit dieser Überschrift gesegnet ist. Dass es der abstiegsbedrohte B-Ligist in dieser Vorrunden-Gruppe C schwer haben würde, war ohnehin abzusehen. Aber auch in den anderen Begegnungen knurrte den Torjägern der Magen und waren Abwehrreihen dicht gestaffelt wie die Leuchtfeuer im dritten Teil aus dem Herrn der Ringe - also gar nicht. Die Profiteure dieser Beschaffenheiten waren Bezirksligist SG Telgte sowie A-Ligist SC Hoetmar. Beide erreichten relativ mühelos die Endrunde der HKM in Warendorf.

Drei netten Telgter Kollegen in der Sitzreihe hinter mir hatten darüberhinaus auch schon das feeling für die Leute des Tages: "Das ist der Muckermann von Hoetmar. Der ist gut. Hey, da hat er schon wieder getroffen. Der ist mucker, Mann." Und: "Unser Josef Maffenbeier das ist ein richtig guter für die Halle. Klein, wendig und einfach nicht vom Ball zu trennen." Das Trio entpuppte sich als wirklich kenntnisreich - und nette Gesprächspartner durch den Tag waren sie obendrein.

Tatsächlich drückte Josef Maffenbeier der Gruppe C seinen Stempel auf. Der Telgter entsprach seiner Beschreibung, war ungeheuer ballsicher und durchsetzungsstark und schoss in vier Spielen acht Tore! Ein wirklich klasse Mann, der auch alleine Spiele entscheiden konnte. Die einzige Niederlage, wenn man so will, erlitt die SG gegen Füchtorf. Zumindest eine Hälfte lang. Mit einem 0:1 wechselten beide Teams die Seite. Danach schlug Maffenbeier zu - 1:1. Hier war auch das vielleicht schönste Duell des Tages zu sehen: Maffenbeier gegen Bayamba Belombo (Füchtorfs Bester). Beide waren unübertroffen darin, ihre Körper einzusetzen. In dem einzigen direkten Zweikampf der beiden dauerte es auch ungewöhnlich lange, ehe sich Maffenbeier durchgesetzt hatte. Zwei wahre Kraftpakete.

Füchtorf zeigte gegen Telgte die vielleicht einzige wirklich vorzeigbare Leistung, denn in allen anderen Partie glitt der Vorwärtsgang zwar einigermaßen gut rein, im Rückwärtsgang aber fehlte die Konzentration, Abstimmung und Einsatzbereitschaft. Das wurde dem SCF auch zum Verhängnis, denn gegen die beiden eigentlichen Konkurrenten Hoetmar und Telgte - sorry Westkirchen und Milte - reichte das nicht zum Weiterkommen.

Hoetmar hingegen legte den Grundstein fürs Weiterkommen im Spiel gegen Füchtorf. Defensiv eng beim Mann gelangen viele Ballgewinne. Füchtorf selbst überließ dem SCH viele Räume in der eigenen Hälfte, sodass das 7:3 am Ende verdient war. Nur gegen Westkirchen tat sich Gelb-Schwarz zunächst schwer. Lange Zeit stand es 2:2, bis eine Minute vor dem Ende der bedauernswerte Westkirchener Tobias Burghardt einen Ball von Jonas Wiesner ins eigene Tor bugsierte. Autsch, das tat weh. Und zwar so sehr, dass Grün-Weiß in der Schlussminute sogar noch zwei weitere Treffer kassierte. Damit war der Kampf um die Quali für die Endrunde im Grunde auch entschieden.

Und auch wenn die Spannung vielleicht etwas fehlte, so waren 62 Tore in zehn Spielen doch ihr Eintrittgeld wert. Woher ich das weiß? Ich weiß es eigentlich nicht, sag's nur einfach mal, denn als berichtender Journalist kommt man ja zum Glück kostenlos in die Halle.