Brrr, kalt! Hauenhorsts Meistertrainer Markus Heckmann muss eine Eiswasser-Dusche von Jens Bäumer über sich ergehen lassen.

Spontane Germania-Gaudi


von Christian Lehmann

(14.04.19) Man kennt das: Eigentlich will man gar nicht richtig feiern gehen, und dann wacht man doch am nächsten Tag mit der Unterhose auf dem Kopf auf. So oder so ähnlich - wir wollen es mal nicht hoffen - könnte es am Montag dem einen oder anderen Kicker von Germania Hauenhorst ergehen. Die Mannschaft von Trainer Markus Heckmann wurde nach dem 1:1 (0:1)-Remis gegen Borussia Emsdetten II quasi vom Meistertitel überrascht - Grün-Weiß Rheine sei Dank!

Zur Halbzeit hatte der akut abstiegsgefährdete Stadtrivale noch mit 0:2 beim Tabellenzweiten und "Verfolger" SuS Neuenkirchen II zurückgelegen. Weil die Germania parallel mit 0:1 gegen starke Borussen im Hintertreffen lag, deutete nichts auf eine Hauenhorster Jubelarie hin. Weil jedoch Anil Kesluhoglu den Emsdettener Führungstreffer von Robin Schölling (15.) in der 51. Minute egalisierte und sich am Haarweg Öffnet internen Link im aktuellen FensterUnglaubliches abspielte, reichte Hauenhorst der eine Punkt. Mit nun 16 Punkten Vorsprung ist der Meister nicht mehr einzuholen, der bittere Abstieg aus der Bezirksliga ist vorzeitig wieder ausgebügelt.

2:1 als Lieblings-Ergebnis

Dass es so kommen würde, hatte sich bereits länger abgezeichnet. Nicht aber am 1. Spieltag, als die Hauenhorster gleich mit 0:4 bei Neuenkirchens Zweitvertretung baden gingen. Das schärfte die Sinne, die Germania gewann anschließend auch die engen Spiele wie etwa gegen Eintracht Rodde (2:1), den FSV Ochtrup (2:1), Langenhorst (2:1), den Skiclub (1:0), Matellia Metelen (2:1) oder Preußen Borghorst (2:1). Schon zum Jahresende hatte sich der Primus einen Vorsprung von zehn Punkten herausgearbeitet. In der Rückserie gewann das Team dann alle Spiele - bis zum 1:1 gegen Borussias Reserve.

In Yannik Willers (zwölf Saisontore), der zuletzt aufgrund seines Sportstudiums in Köln nicht mehr vollumfänglich trainieren konnte, hat das Team einen echten Ausnahmekönner in den eigenen Reihen. Auch Neuzugang Daniel Albers hat nach langer Verletzungspause voll eingeschlagen. Yannick Beermann und Walter Sitnikow bilden zweifelsohne die beste Doppelsechs der Liga. Auch die Entwicklung von Jens Bäumer, der vorige Saison noch in der Zweiten zockte, ist bemerkenswert. In Hauenhorst stimmt die allseits bemühte Phrase mit dem Kollektiv aber wirklich. Stellvertretend für den guten Zusammenhalt im Team steht der Name Heckmann. Markus Heckmann gibt, unterstützt von einem großen Trainer- und Betreuerteam, an der Linie die Richtung vor, seine Brüder tragen auf dem Platz die Kommandos weiter. Gegen Borussia bildeten die vier Jürgen, Andreas, Martin und Michael Heckmann die Viererkette - eine Konstellation, die wohl deutschlandweit einzigartig ist.

In der kommenden Woche, das hat Markus Heckmann versprochen, haben die Hauenhorster erstmal trainingsfrei. In den verbleibenden fünf Spielen den Bimbam baumeln lassen, das lässt der Coach aber nicht zu. "Wir werden weiterhin zu 100 Prozent Gas geben. Wir wollen uns nicht nachsagen lassen, dass wir in den Abstiegskampf eingegriffen haben", so Heckmann. Die übrigens Partien bescheren dem Meister nämlich Duelle mit den vier Abstiegskandidaten Grün-Weiß, Skiclub, Metelen und Borghorst.

Germania Hauenhorst - Borussia Emsdetten II 1:1 (0:1)
0:1 Schölling (15.), 1:1 Kesluhoglu (51.)