Horstmar schießt die Club-Bilanz kaputt

von Christian Lehmann

(14.02.22) 17 Spiele, 18 Gegentore: Bis zum Sonntagnachmittag las sich die Defensiv-Bilanz des Skiclub Rheine in der Kreisliga A exzellent. Beim 0:6 (0:3) gegen einen entfesselten TuS Germania Horstmar ließen sich die Männer von Trainer Joel Marinho im Jahnstadion dann diesen Wert kaputt schießen. Der Coach war anschließend mächtig bedient.

"Das war von der ersten bis zur 90. Minute absolut ideenlos. Wir haben Sicherheitsabstand zum Gegner gehalten - eine absolute Katastrophe", meinte er. Auch die Tatsache, dass mit Ingo Kühs, Sven Sandmann oder Julian Brüning erfahrene Kräfte, die vermutlich auch mal dazwischen gehauen hätten, fehlten, wollte er nicht als Ausrede herhalten lassen. "Es standen elf Leute auf dem Platz, die zum Kader der ersten Mannschaft gehören. Keiner von ihnen hat eine akzeptable Leistung gezeigt. Mit so einem Auftritt hätten wir es auch gegen einen C-Ligisten nicht besser hinbekommen. Wenn wir am kommenden Wochenende eine Reaktion zeigen, dann kann ich damit ausnahmsweise leben..."

Melzer "zu 100 Prozent zufrieden"

Klar, dass die Stimmung bei seinem Gegenüber Niklas Melzer deutlich besser war. "Ich bin zu 100 Prozent zufrieden. Das war echt gut", lobte er seine Jungs. "Wir waren von Anfang an gut im Spiel und total wach." Bemerkenswert fand der Spielertrainer, dass nicht nur die Offensive glänzte, sondern auch hinten nur wenig anbrannte.

Bezeichnend, wie Torhüter Tim Mensing , der schon beim Stand von 0:2 einige gute Gelegenheiten der Gastgeber zum möglichen Anschluss vereitelt hatte, in der 85. Minute mit einem Wahnsinns-Reflex gegen den völlig blank stehenden Matthias Löcke parierte. "Er wollte unbedingt zu Null spielen. Das hat er klasse gemacht", so Melzer.

Wehrmann trifft psychologisch günstig

Dasselbe traf auch auf Niklas Völker zu. Der Stürmer traf nach Durchstecker von Melzer früh zum 0:1 (10.), nachdem sich kurz zuvor schon Justin Gashi dem Skiclub-Tor gefährlich angenähert hatte. Mit einer scharfen Flanke zwang Völker kurze Zeit später auch Löcke zu einem Eigentor, hinter dem Abwehrmann der Rheinenser hätte jedoch wohl auch Tom Meijer als Abnehmer parat gestanden (0:2/19.). Mit dem 0:3 nach einem Standard von Lars Berkenbrock aus dem Halbfeld (44.) machte Sebastian Wehrmann den Hausherren frühzeitig den Garaus.

In Durchgang zwei sah es dann zunächst ganz böse aus für den Club: Nach einem Angriff über Ruben Kosakowski und starkem Sololauf Aaron Wiepens stellte Tom Meijer auf 0:4 (54.), Melzer selbst köpfte nach einem Eckball von Lars Berkenbrock zum 0:5 ein (57.), ehe Niklas Völker eine schöne Einzelaktion mit einem Fernschuss zum 0:6 abschloss (58.). Glück hatte der Club, dass die Gäste anschließend durchwechselten und den Fuß vom Gas nahmen. "Dass es dann am Ende ein bisschen dahin geplätschert ist, ist normal", meinte Melzer.

Skiclub Rheine - Germania Horstmar     0:6 (0:3)
0:1 Völker (10.), 0:2 Löcke (19./ET),
0:3 Wehrmann (44.), 0:4 Meijer (54.),
0:5 Melzer (57.), 0:6 Völker (58.)