Kreisliga A

Matellia fehlen noch vier Punkte


von Christian Lehmann

(14.02.22) So sehr wir auch versuchen, ihn zu triezen, das Spiel will Thomas Dauwe nicht mitspielen. Auf die Frage, ob sein Team nach dem 3:2 (1:1)-Auswärtssieg im Spitzenspiel bei Tabellenführer TuS Laer nun zum Angriff auf die Spitze bläst, antwortete der Coach von Matellia Metelen: "Ist das dein Ernst?!? Wir wollen mal die Kirche im Dorf lassen. Wir brauchen noch vier Punkte, dann können wir das Thema Abstiegskampf so langsam für beendet erklären und über andere Ziele nachdenken..."

Machen Sebastian Feldhues, David Wähning und Co. in den kommenden Wochen so weiter wie bisher, dann dauert das allerdings nicht mehr allzu lange. Taktisch, kämpferisch und läuferisch zeigte der Tabellendritte auf dem Kunstrasenplatz an der Sportallee eine "mega Leistung". Den Gästen kam dabei entgegen, dass Dauwe den Gegner schon ein paarmal in dieser Saison beobachtet und gewisse Abläufe im Team von Trainer Ron Konermann festgestellt hatte. Die Matellia arbeitete aus einem kompakten System gut gegen den Ball und war sowohl bei den Laerer Diagonalbällen auf Marcel Exner als auch bei versuchten Zuspielen in die Schnittstellen der Abwehr hellwach. Als Bewacher von Laer Wunderstürmer Exner verrichtete Devin Maletz einen exzellenten Job. "Es waren mehr Spielanteile bei Laer, weil wir sie gelassen haben. Die besseren Torchancen hatten wir", befand Dauwe.

Köhler trifft vom Punkt, van de Velde ebenfalls

Schon früh hätte Christopher Viefhues die Gäste nach Balleroberung von Maletz und tiefem Zuspiel von Wähning in Führung bringen können, doch er scheiterte frei vor TuS-Schlussmann Alex Thüning (5.). Auch Wähning selbst verpasste nach Ballklau das mögliche 0:1 (15.). Dass die Nullachter offensiv immer gefährlich sind, deutete Exner mit einem satten Abschluss in der 18. Minute bereits an, Steffen Köhler traf kurz danach per Foulelfmeter zum 1:0 (25.) - Leon Konermann hatte zuvor Matellias Schnapper Carl Kötterheinrich die Kugel abgenommen und war gefoult worden. Doch die Metelener Antwort ließ nicht lange auf sich warten: Nach einem Eckball kam Nico Stippel zu spät gegen Wähning, Lennart van de Felde traf vom Elfmeterpunkt zum 1:1 (29.).

Zu Beginn des zweiten Durchgangs nahm die Partie noch mehr an Tempo und Dramtik auf. Daniel Smith verfehlte den Laerer Kasten nach Zuspiel von Viefhues nur knapp (53.), Letzterer traf wenig später den Pfosten (63.). Auch die Hausherren hatten nach einem Knaller von Köhler an die Unterkante der Latte (73.) den Torschrei auf den Lippen. Zuvor hatte erneut van de Felde vom Punkt getroffen, nachdem Lukas Eißing den unaufhaltsamen Wähning in der Box zu Fall gebracht hatte (1:2/72.). 

Wähning hat das letzte Wort

Laer zeigte Moral und kam nach einem Eckball von Leon Konermann durch den eingewechselten Marcel Lütke-Lengerich zurück ins Spiel (2:2/78.), nun stand die Partie auf des Messers Schneide. Wer, wenn nicht der überragende Wähning, sollte dieses Spiel letztlich entscheiden. Nach Zuspiel von Justus Kottig setzte sich Metelens Mentalitätsmonster mit einem klasse Solo durch und traf zum frenetisch gefeierten 2:3-Siegtreffer (85.). In der Nachspielzeit gab es dann noch das übliche Getöse: Bei einem Laerer Eckball ging Schnapper Thüning mit nach vorne, Metelen klärte und kam in Person von Justus Kottig in Ballbesitz. Als dieser vor der Matellia-Bank von Lütke-Lengerich unsanft gestoppt wurde, wurden Liebesbekundungen ausgetauscht. Später war aber alles wieder gut. 

Laers Coach Ron Konermann war trotzdem frustriert: "Wenn man in zwei Spitzenspielen jeweils zwei Tore schießt, muss man auch mal etwas mitnehmen. Wir kriegen einfach zu viele Gegentore, aktuell fehlen einfach ein paar Prozentpunkte. Nach dem 1:2 sind wir gut zurück gekommen, am Ende wollten wir aber zu viel. Das nervt einfach!"

TuS Laer 08 - Matellia Metelen     2:3 (1:1)
1:0 Köhler (25./FE), 1:1 van de Felde (29./FE), 
1:2 van den Felde (72./FE), 2:2 Lütke-Lengerich (78.),
2:3 Wähning (85.)