Timo Wewers hievt St. Arnold in die zweite Runde


von Fabian Renger

(27.08.20) Wir kennen den Spitznamen von Timo Wewers nicht. Aber: Nach Mittwochabend taufen wir ihn einfach auf den Namen Elfmeterkiller. Wahlweise könnt ihr auch Pokalheld sagen. Oder Matchwinner. Er spielt derzeit sein erstes Jahr als Senior und hütet das Tor des TuS St. Arnold, weil Stammkraft Frederik Stegemann aufgrund von Knieproblemen länger ausfällt. Im Kreispokal-Erstrunden-Match beim Skiclub Rheine mutierte Wewers schlussendlich zum Garanten des Weiterkommens. Im Elfmeterschießen parierte er zwei Clubberer-Versuche. Somit steht St. Arnold in der zweiten Runde. Am Ende hieß es 5:2 (1:0/1:1) aus Sicht des Gastes.

Nicht nur Wewers machte seinem Coach Georg Fettich Freude, gleich die ganze Mannschaft ließ des Fettichs Herz höher hüpfen. Zumindest im ersten Abschnitt. "Das war die beste Halbzeit in der Vorbereitung, es hat Spaß gemacht, zuzugucken", resümierte dieser entzückt. Viele Positionswechsel hat er gesehen, viele schöne Angriffe. Und immerhin ein Tor für seine Elf. Pascal Garnings traf zum 1:0 für den TuS (36.).

Hermes hält auch nicht so schlecht

Vorher lag die Kugel auch bereits im Netz, aber Referee Michael Schölling hatte ein Handspiel bei Luca Hyneck entdeckt (20.). Club-Cheftrainer Joel Marinho adelte derweil erstmal seinen Schnapper Jan-Simon Hermes:"Er hat uns gut im Spiel gehalten." Oft verzweifelte der Gast am Behandschuhten der Rheinenser. Der Club selbst probierte es nach vorne hin aber auch mal. Ricardo Vaz Gomes hatte vor der Pause noch die beste Gelegenheit, scheiterte aber an - genau, Wewers.

Nach dem Seitenwechsel drehte sich der Wind mehrmals. St. Arnold kam wie ausgewechselt raus, reihte einen Fehlpass an den nächsten, setzte urplötzlich auf langes Gemüse. "Da war der Skiclub besser als wir", gestand Fettich. Die Folge: Der emsige Romeo Kabutey glich nach einer schönen Einzelaktion aus (51.). Dann wurde es allerdings unglücklich: Rheines Julian Brüning wirkte leicht angeschlagen, Marinho nahm ihm sicherheitshalber raus, Marius Gedicke kam für ihn (57.). Ein junger Bursche, eigentlich A-Junior, und er lernte was fürs Fußballerleben. Runde zehn Minuten später sah er Rot (70.). Notbremse. Da gab's keine zwei Meinungen. Marinho nahm es dem Nachwuchs-Mann aber keinesfalls krumm.

Skiclub spielt für den Rotsünder

Gedickes Kollegen spielten nun obendrein gefühlt für ihn. Sie schmissen sich in alles rein, machten die Räume dicht, verschoben hervorragend. "Das haben wir super gemacht", lobte Marinho. "In den letzten 20 Minuten war schön anzusehen, dass alle an einem Strang ziehen." Die Kraft der Unterzahl. So schaffte der Club es ins Elfmeterschießen. Wo aber sowohl Jan Brüning als auch Kabutey Bekanntschaft mit Wewers machten. Und der TuS so gerade noch mit einem blauen Auge davon gekommen ist...

Skiclub Rheine - TuS St. Arnold 2:5 n.E. (0:1/1:1)
0:1 Garning (36.), 1:1 Kabutey (51.)
Elfmeterschießen:
Ürkmez, Garning, Bartsch und Hyneck treffen für den TuS; Determeyer trifft für den Skiclub. Jan Brüning und Kabutey scheitern an St. Arnold-Torwart Timo Wewers

Bes. Vorkommnis: Rote Karte für Skiclubs Marius Gedicke (Notbremse/70.)