Kreisliga A

Esch trotzt 1:4 und 4:5 in Unterzahl - "absolutes Spektakel"


Von Mario Witthake

(25.03.12) "Das hab ich noch nicht erlebt" ist eine häufig gedroschene Fußballphrase. Angesprochen auf den Wettkampf, den sich bereits am Freitag die Mannschaften von Esch und Recke lieferten, griffen beide Trainer auf dieses Diktum zurück. Und das völlig zurecht. Trotz 1:4 und 4:5-Rückstand in der Nachspielzeit erkämpften sich zehn Escher noch ein 5:5-Remis.

Mann des Tages auf Püsselbürener Seite war eindeutig Sebastian Meyer, der in der fünften Minute der Nachspielzeit einen 25-Meter-Freistoß zum Endstand nutzte. Reckes Keeper Thorsten Hothnaier agierte dabei ähnlich unglücklich wie vor einigen Tagen ein gewisser Ersatztorwart aus Fürth im DFB-Pokal. Hothnaier wehrte die Kugel an den Innenpfosten ab und bekam sie anschließend an den Rücken, von wo aus sie im eigenen Netz landete.

"Das war Werbung für Kreisliga-A-Fußball", meinte TuS-Coach Michael Stelthove zwei Tage nach der Nervenschlacht. Schon in der ersten Halbzeit legten beide Mannschaft ein enormes Tempo vor. Effektiver war Recke, die durch Patrick Bruns (20.) in Führung gingen. Direkt nach dem Wechsel glich Meyer für Esch aus, doch danach rollte erstmal nur die TuS-Lawine. Höhepunkt aus Recker Sicht war das 4:1 Sven Hoffmeyers, der eigentlich nur in der Defensive Kompetenzen vorweisen kann. "Unglaublich, dass wir hier nicht gewonnen haben", meinte Stelthove.

Ein Knackpunkt des Spiels war die rote Karte für Schwarz-Weiß-Torwart Thorsten Menger kurz vor dem 1:4. Außerhalb des Strafraums, aber auch knapp an der der Torauslinie spielte er den Ball mit der Hand. "Eine harte Entscheidung" für Esch-Coach Andreas Fremann. Zu zehnt und gegen vermutlich schon siegessichere Recker erzwangen Stefan Brink (2) und Joker Henning Liedmeier das 4:4. In der vierten Minute der Nachspielzeit traf dann mit Florian Overberg der zweite Abwehrspieler auf Seiten der Recker per Kopf zum 5:4, bevor Sebastian Meyer kurz darauf zum Freistoß anlief. "Für die Zuschauer war das ein Traum, ein absolutes Spektakel", wollte Stelthove sich gar nicht groß über eigene taktische Fehler aufregen.

SW Esch - TuS Recke     5:5 (0:1)
0:1 Bruns (20.), 1:1 Seb. Meyer (46.),
1:2 Büchter (48.), 1:3 Vocks (52.),
1:4 Hoffmeyer (61.), 2:4 Brink (FE.),
3:4 Liedmeier, 4:4 Brink (85.),
4:5 Overberg (90.+4), 5:5 Seb. Meyer (90.+5)