Adrenalin pur in Esch


von Cedric Büchter

(23.08.15) "Ich bin gerade erstmal in den Pool gesprungen, um mich abzukühlen“, meinte ein mächtig aufgewühlter Heiko Becker etwa zwei Stunden nach Spielschluss der Partie zwischen SW Esch und Cheruskia Laggenbeck, die nach einer emotionsgeladenen Schlussphase mit einem 2:2 (1:2)-Remis endete.

Zwei Dinge trieben Laggenbecks Trainer am heutigen Sonntag in den Wahnsinn: Auf der einen Seite der groteske Umgang seiner Spieler mit den Torchancen in der zweiten Halbzeit; auf der anderen Seite eine dicke Fehlentscheidung des Schiedsrichters, der in der Nachspielzeit den Gästen einen glasklaren Handelfmeter verweigerte: „Der haut den Ball richtig mit der Hand weg. Den muss man einfach geben!“

Apropos Handelfmeter: Einen solchen verwandelte der in der Pause verletzt ausgewechselte Steffen Mirsberger zur Führung für die Gäste (15.), die der als Mittelstürmer neu ins Team gekommene Adrian Goza sehenswert ausbaute (31.). Für die Hausherren konnte Andre Jostmeier fünf Minuten vor der Pause verkürzen – wohl zurecht, denn der Gegner war in den Augen von Co-Trainer Paul-Simon Eckeler „zu dem Zeitpunkt keine zwei Tore besser“.


„Klinisch tot“

Ab Mitte der zweiten Halbzeit sah Heiko Becker eine kaputte Heim-Mannschaft. Umso mehr ärgerte es ihn, dass seine Elf daraus kein Kapital schlagen konnte und reihenweise Großchancen fahrlässig liegen ließ: „Wir hatten mit Sicherheit vier, fünf Hochkaräter und hätten das dritte oder vierte Tor machen müssen. Dafür wurden wir dann am Ende gnadenlos bestraft.“ Beispielhaft passte die Handlungsweise des ansonsten stark agierenden Jannik Hoppe ins Bild, der frei vorm Tor über alle Möglichkeiten zum alleinigen Abschluss verfügte, stattdessen beim geplanten Querpass zum Mitspieler einen Gegenspieler bediente.

So kam Esch in der 89. Spielminute durch einen berechtigten Handelfmeter zunächst zum Ausgleich und hatte danach sogar mit einem Kopfball die Chance auf den Sieg. In allerletzter Sekunde passierte dann auf der Gegenseite das eindeutigste aller drei Handspiele. Nur nicht nach Meinung des Schiedsrichters, der in einem packenden Schlussakt eine Hauptrolle einnahm.

SW Esch – Cheruskia Laggenbeck     2:2 (1:2)
0:1 Mirsberger (HE/15.), 0:2 Goza (31.),
1:2 Jostmeier (40.), 2:2 Meyer (HE/89.)